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Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Titel: Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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sagte Peggi zu dem Mann. »Du willst schon gehen?«
    »Peggi, meine Liebe, ich will nicht, ich muss!«, antwortete der Mann, der Armstrong hieß. »Ich werde dringend gebraucht!«
    »Was kann denn so dringend sein, dass du deine alte Schulfreundin jetzt schon verlässt?«, fragte Peggi.
    Armstrong zögerte einen Moment. Er schaute verstohlen um sich, dann sprach er ganz leise weiter. Sogar die Olchi-Kinder mussten sich anstrengen, um ihn zu verstehen.
    »Es ist ein Geheimnis«, flüsterte er. »Ich arbeite in der Weltraumforschung an einem Geheimprojekt. Heute Nacht werde ich bei einem Raketenstart gebraucht.«
    »Ein Raketenstart?«, fragte Peggi. »Wie aufregend!«
    Armstrong erzählte weiter, von riesigen Mengen Weltraummüll, die bis vor Kurzem die Erde umkreist hatten. Dieser Müll war im All herumgesaust und hatte dabei die Flugbahn einiger Satelliten gestört. Außerdem hatte er gedroht auf die Erde zu fallen.
    »Oh Himmel! Was ist das denn für Müll?«, fragte Peggi erschrocken.
    »Nun, Wrackteile von kaputten Raketen, lose Deckel und Schutzkappen. Auch Batteriebrocken sind darunter oder einfach nur Metallsplitter. Gefährlicher Weltraummüll eben«, erklärte Armstrong.
    »Oh nein, ich stell mir gerade vor, es fällt plötzlich eine Batterie vom Himmel und erschlägt mir meinen armen Adrian!«, sagte Peggi. »Das ist ja lebensgefährlich!«
    »Siehst du, genau deshalb haben wir diesen Müll mit einem speziell entwickelten Laserbesen aufgefegt und mit unserer Müllrakete eingesammelt. Danach haben wir den ganzen Krempel auf den Mond geschossen.«
    »Auf den Mond?«, fragte Peggi ungläubig. »Unser guter Mond ist zum Müllplatz geworden?«
    »Sozusagen«, bestätigte Armstrong. »Der Mond ist unsere Weltraum-Müllhalde. Inzwischen haben wir das Weltall auf diese Weise blitzsauber geputzt. Aber der Bau der Müllrakete war sehr teuer. Damit sie sich weiter lohnt, wollen wir jetzt auch Müll von der Erde auf den Mond schießen!«
    »Ihr seid verrückt geworden!«, quietschte Peggi. »Unser schöner Mond ist doch kein Schrottplatz!«
    »Pssst, nicht so laut!«, flüsterte Armstrong. »Das darf kein Mensch erfahren, das ist Geheimstufe eins. Heute um Mitternacht fliegt die erste Rakete mit Erdmüll auf den Mond. Und ich werde dabei sein, um den Startknopf zu drücken.«
    Die Olchi-Kinder konnten kaum glauben, was sie da gehört hatten.
    »Lausiger Mäusefurz!«, sagte das eine Olchi-Kind. »Das gefällt mir überhaupt nicht. Wenn sie unseren Müll auf den Mond schießen, dann haben wir ja bald nichts mehr zu essen!«
    »Ranziger Gräterich, du hast recht«, sagte das andere Olchi-Kind. »Wir sollten diese Müllrakete einmal unter die Lupe nehmen!«
    Armstrong verabschiedete sich von Peggi mit einem Küsschen auf die Wange, dann verließ er das Museum. Die beiden Olchi-Kinder folgten ihm unbemerkt nach draußen. Sie waren froh, endlich von dieser langweiligen Veranstaltung wegzukommen. Und bevor Olchi-Oma überhaupt merkte, dass sie fehlten, waren sie bestimmt längst wieder zurück.
    Inzwischen war es dunkel geworden und ein großer runder Vollmond hing wie ein Lampion am Himmel. Armstrong ging hinüber zum Parkplatz und startete seinen roten Pick-up. Die Olchi-Kinder hüpften auf die Ladefläche und versteckten sich hinter einer großen Kiste. Wenn sie gewusst hätten, in welche Gefahr sie sich damit begaben, dann wären sie vielleicht schnell noch von der Ladefläche gesprungen. Aber jetzt war es zu spät: Das Auto fuhr los.

Countdown für die Müllrakete

    Die Olchi-Kinder lugten vorsichtig über den Rand der Ladefläche. Sie spürten den kalten Fahrtwind an ihren Hörhörnern. Das Auto fuhr mit ziemlich hohem Tempo durch die Stadt.
    »Wie kommen wir nur den ganzen Weg wieder zurück?«, fragte das eine Olchi-Kind.
    »Keine Ahnung, mistiger Matschknödel, das werden wir dann schon sehen«, antwortete das andere Olchi-Kind.
    Nach einer guten Stunde hatte der Wagen New York hinter sich gelassen. Armstrong fuhr jetzt eine ganze Weile am Meer entlang und dann ein paar Kilometer landeinwärts. Es ging durch flaches, unbewohntes Gelände. Bald wurde die Straße schlechter und die Olchi-Kinder flogen wegen der vielen Schlaglöcher hin und her wie Cowboys auf wilden Stieren.
    Als es nach einiger Zeit hügeliger wurde, konnten sie ein paar flache Bauten erkennen, die wie eine Fabrik aussahen. Der Wagen stoppte kurz an einer Schranke, Armstrong zeigte einen Ausweis vor, dann fuhren sie weiter. Die Olchi-Kinder

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