Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition)

Titel: Die Olchis fliegen zum Mond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
Vom Netzwerk:
bemerkten, dass das ganze Gelände mit einem hohen Maschendrahtzaun und Stacheldraht abgesperrt war.
    Endlich hielten sie an. Armstrong stieg aus und ging in eines der flachen Gebäude hinein.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, flüsterte das eine Olchi-Kind. »Wo sind wir denn jetzt?«
    Die Olchis kletterten vom Wagen und liefen um das Gebäude herum. Sie standen plötzlich vor einem riesigen Erdloch, so groß wie der Krater eines Vulkans. Dieses Loch war ebenfalls mit einem hohen Maschendrahtzaun umgeben.
    Die Olchi-Kinder bissen ein rundes Stück von dem Zaun heraus, schlüpften hindurch und liefen hinüber zum Rand des Kraters. Neugierig schauten sie hinein.
    »Heiliger Müllsack!«, riefen sie wie aus einem Mund.
    Da unten stand eine mächtige Rakete. Aus den Triebwerken drang dichter Qualm. Er roch nach Treibstoff und verbranntem Gummi, und die Olchi-Kinder atmeten tief und genüsslich ein.
    »Das ist bestimmt die Müllrakete«, flüsterte das eine Olchi-Kind.
    »Grätziger Grützbeutel, so groß hab ich sie mir nicht vorgestellt!«, flüsterte das andere Olchi-Kind.
    Diese Rakete wollten sie sich unbedingt von Nahem ansehen. Sie setzten sich auf den Hosenboden und rutschten den steilen Abhang hinunter wie auf einer Rodelbahn. Jetzt standen sie direkt neben den gewaltigen Triebwerken und der beißende Qualm duftete ganz wunderbar.

    »Das riecht wie unser Drache Feuerstuhl!«, rief das eine Olchi-Kind begeistert.
    »Schade, dass Olchi-Oma das nicht sehen kann!«, sagte das andere Olchi-Kind.
    Wie ein hoher Leuchtturm ragte die Rakete vor ihnen empor. Ungefähr in der Mitte der Rakete stand eine Luke offen. Da wollten die Olchi-Kinder hin.
    Sie kletterten auf einem der dicken Eisenträger die Startrampe nach oben. Geschickt wie zwei Schimpansen hangelten sie sich von Eisenstange zu Eisenstange. Bald waren sie auf der richtigen Höhe. Mit einem kräftigen Sprung konnten sie jetzt die Haltegriffe neben der Luke erreichen.

    »Eins, zwei, Muffel-FURZ!« – mit einem weiten Satz flogen die Olchis zur Rakete hinüber.
    Das eine Olchi-Kind bekam den linken Haltegriff zu fassen, aber das andere griff daneben. Einen Moment lang sah es aus, als würde es hinabstürzen. Doch dann konnte es sich in letzter Sekunde am Fuß seines Bruders festhalten.
    Zum Glück sind die Olchis bärenstark. Gemeinsam können sie sogar den Schiefen Turm von Pisa gerade rücken. So biss das eine Olchi-Kind die Zähne zusammen und zog sich langsam zur Luke hinauf. Das andere Olchi-Kind hatte sich fest an seine Füße geklammert und traute sich nicht, nach unten zu sehen.
    Schließlich erreichten sie glücklich die Luke und schlüpften hinein.
    »Wie eng es hier drin ist!«, sagte das eine Olchi-Kind.
    Sie saßen in einer kleinen Kammer. In der Mitte gab es eine dicke Metallröhre im Fußboden.
    Die Olchi-Kinder rutschten in der Röhre nach unten wie in einer Wasserrutsche und plumpsten am Ende hart auf den Boden einer weiteren Kammer. Totenstill war es hier und ziemlich finster. Sie mussten ihre Olchi-Augen ganz weit aufreißen, um noch etwas sehen zu können.
    Aber zum Glück haben Olchis auch sehr gute Augen. Im Gegensatz zu den Menschen können sie sogar in völliger Dunkelheit noch etwas erkennen.
    »Autsch! Beim Krötenfurz, ich hab mir die Hörhörner angestoßen!«, schimpfte das eine Olchi-Kind. »Ich komme mir vor wie in einer Sardinenbüchse!«
    Das andere Olchi-Kind entdeckte eine verschlossene Klappe. Als sie mit all ihrer Olchi-Kraft dagegendrückten, sprang sie auf und die Olchi-Kinder purzelten in den dahinterliegenden Raum.
    Ein wunderbarer Duft schlug ihnen entgegen. Es roch genauso herrlich wie bei ihnen zu Hause auf der Schmuddelfinger Müllkippe: krötig, faulig, schimmelig, moderig, sumpfig und ein bisschen säuerlich. Sie waren in einem riesigen Müllhaufen gelandet.
    »Schleime-Schlamm-und-Käsefuß!«, rief das eine Olchi-Kind. »Und so etwas Feines wollen sie auf den Mond schießen? Das ist doch viel zu schade!«
    Es steckte sich gleich einen löcherigen Gummischlauch in den Mund und das andere Olchi-Kind fischte sich eine rostige Dose aus dem Müll.
    Plötzlich hörten sie über sich ein lautes Klacken. Die Einstiegsluke hatte sich automatisch geschlossen! Vor Schreck blieb den Olchi-Kindern das Essen im Hals stecken.
    Ein Lautsprecher ertönte: »10, 9, 8, 7, 6, 5, 4, 3, 2, 1 – zero!«
    Jetzt hatte Armstrong den Startknopf gedrückt. Eine Sekunde später gingen die Triebwerke an.
    Noch nie in ihrem Leben hatten

Weitere Kostenlose Bücher