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Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
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Hörhörnern, doch von Fido kam nun kein Signal mehr. Nur einmal glaubte er, ein Schnarchen gehört zu haben, doch vielleicht hatte er sich auch geirrt.
    An einer Abzweigung überlegte er, ob er nach links oder nach rechts abbiegen sollte. Dann sah er durch seine Detektivbrille schräg hinter sich einen Mann aus einer Tür treten.
    »Rotten rat!«, zischte Paddock. Diese dürre Gestalt erkannte er sofort. Nur einer hatte einen so breitbeinigen Gang und so feuerrote Strubbelhaare: Perry Pimple! Er kam aus einem Fitnesscenter und hatte es offenbar ziemlich eilig.
    Wohin wollte er? Vielleicht zu Feuerstuhls Versteck? Oder gar zu Firebomb Jack? Paddock durfte ihn auf keinen Fall aus den Augen verlieren.
    Dies war eine gute Gelegenheit, endlich Brauseweins Wunderschirm einzusetzen. Von oben aus der Luft konnte er Pimple sicher am besten verfolgen.
    Paddock klappte den Propeller aus, klammerte sich mit beiden Händen an den Griff und drückte den Startknopf.
    Der Schirm riss ihn fast senkrecht nach oben. Paddock schrammte knapp an der Hauswand entlang und stieß sich sein gesundes Knie an der vorstehenden Dachrinne. Um ein Haar knallte er auch noch gegen eine Satellitenschüssel. Endlich gelang es ihm, mit den Tasten am Griff den Schirm in die gewünschte Richtung zu steuern. Zum Glück flog das Ding, von einem leisen Surren abgesehen, fast lautlos.
    So folgte er Perry Pimple eine ganze Weile, bis er ihn plötzlich in einer Kneipe verschwinden sah.
    Paddock überlegte, ebenfalls in die Kneipe zu gehen und Pimple einfach zur Rede zu stellen. Doch er landete auf dem Hausdach gegenüber und beschloss, lieber noch ein wenig abzuwarten.

    Ein paar Minuten später kam Pimple auch schon wieder heraus. Diesmal in Begleitung zweier Männer, die schwarze Lederjacken trugen und aussahen wie Türsteher. Denen will man nachts nicht allein im Dunkeln begegnen, dachte Paddock. Irgendwo hatte er die beiden schon einmal gesehen …
    Jetzt fiel es ihm wieder ein. Es waren die Typen, die er am Museum in die Flucht geschlagen hatte!
    Er hob wieder ab und folgte ihnen unbemerkt bis zu einem düsteren Hinterhof. Als er sich etwas näher heranwagte, erkannte er im Vorderhaus eine alte Apotheke.
    Er landete hinter der Apotheke, faltete seinen Schirm zusammen und schlich sich leise ans Hinterhaus heran, in dem die drei Ganoven verschwunden waren.
    Durch das erleuchtete Fenster im Erdgeschoss konnte er Pimple und die beiden Türsteher ganz genau erkennen. Sie waren im Gespräch mit einer breitschultrigen Gestalt, die in einem Sessel lümmelte und ihm den Rücken zugewandt hatte.
    Schnell fummelte Paddock seinen Lauschator aus der Manteltasche und klebte ihn vorsichtig an die Fensterscheibe. Der Lauschator verstärkte die Gespräche im Inneren des Raumes, und so konnte er deutlich hören, was die Männer miteinander redeten.
    Der Typ im Sessel schien der Anführer zu sein, denn immer wieder sagten die anderen zu ihm »Yes, boss!« und »No, boss!«.
    »Ihr verdammten Idioten!«, hörte Paddock den Boss sagen. »Ihr wisst doch, dass Mister Hing Lang uns gut bezahlt!«
    War der Boss etwa Firebomb Jack? Zu dumm, dass er sein Gesicht nicht erkennen konnte. Mister Paddock hielt den Atem an.
    »Ich erkläre es euch noch einmal«, hörte er ihn sagen. »Die Dinoknochen sind für Mister Hing Lang! Er wohnt in China und ist ein Nachfahre des chinesischen Kaisers! Habt ihr das endlich kapiert?«
    Die anderen nickten.
    »Mister Lang ist ein hohes Tier! Geht das in eure dämlichen Köpfe?«
    Sie nickten noch einmal.
    »Mister Lang hält die Knochen für Glücksdrachenreliquien, o. k.? Er sammelt solche Sachen und bezahlt uns einen schönen Batzen Geld dafür.«
    »Das wissen wir doch schon, Boss«, hörte Paddock einen der Türsteher sagen. »Mister Lang macht Markklößchensuppe aus den Knochen.«
    »Ja, du Schlaumeier! Das hat er mit der Vorablieferung versucht, die er letzten Monat bekommen hat«, brummte der Boss. »Aber wie ich gehört habe, ist die Suppe nichts geworden. Sie hat ihm nicht geschmeckt. Angeblich hat er getobt vor Wut.«
    »Wir haben all die anderen Knochen also ganz umsonst geklaut?«, fragte Pimple ungläubig.
    »Natürlich nicht, du Idiot! Er hat sie alle längst bezahlt! Nur sollten wir ihm schleunigst neues Glücksmaterial liefern. Irgendetwas Ähnliches, das ihn diesmal richtig überzeugt. Ich erwarte eure Vorschläge!«
    »Ich denke, wir haben bereits das Richtige für ihn«, meinte Perry Pimple. »Wir haben einen lebendigen

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