Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Die Olchis und die Gully-Detektive von London

Titel: Die Olchis und die Gully-Detektive von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erhard Dietl
Vom Netzwerk:
Tür einen kräftigen Fußtritt.
    Krachend sprang sie auf, und der Weg war frei.
    »Du bist wohl etwas schlapp in den Armen, Herr Paddock, wenn du das nicht selber kannst!«, riefen sie.
    Paddock lächelte.
    »Hatte schon wieder vergessen, wie ungewöhnlich kräftig ihr seid! Aber nun schnell weg hier, bevor die Gangster wiederkommen. Sie sind sicher bewaffnet, und ich habe keine Lust, dass meine schöne Melone ein Loch bekommt.«
    »Sie hat doch schon ein Loch«, stellte eines der Olchi-Kinder fest.
    »Ja, von einer kleinen Schießerei am Buckingham-Palast. Ist aber schon ein paar Jährchen her. Los, ihr beiden, haltet euch an mir fest!«
    Er spannte seinen Propellerschirm auf, und die Olchi-Kinder klammerten sich an seinen karierten Mantel. Dann hoben sie ab.
    »Alles klar bei euch?«, rief ihnen Mister Paddock zu, als sie über die Dächer schwebten.
    »Alles klar! Fliegen sind wir gewohnt«, sagten die Olchi-Kinder. »Wir fliegen ja auch immer mit Feuerstuhl.«

[zurück]
    Am Hafen

     
    Mister Paddock flog so hoch wie möglich, denn er wollte nicht wieder an irgendwelche Dachrinnen oder Antennen stoßen. In gerader Linie steuerte er den Schirm hinüber Richtung Hafen.
    Brauseweins Wunderschirm war viel langsamer als der Drache Feuerstuhl. Doch das war den Olchi-Kindern gerade recht, denn so konnten sie sich in aller Ruhe noch einmal die Stadt ansehen.
    Sie sahen Bäume und Grünanlagen, ein Fußballfeld, Tennisplätze und eine Menge Autos. Und natürlich Häuser. Unzählige graue und weiße Häuser, die alle ordentlich in Reih und Glied angeordnet waren. Den Olchi-Kindern gefiel das gar nicht. Ordnung war für sie naturgemäß fast so schlimm wie Parfümgeruch.
    Alle Leute, die die fliegenden Olchis bemerkten, blieben stehen und reckten erstaunt die Köpfe nach ihnen. Einige riefen ihnen irgendetwas zu, doch so hoch oben konnten die Olchis kein Wort davon verstehen.
    Die Londoner waren ja einiges gewohnt, aber fliegende Olchis, die an einem Schirm hingen, waren dann doch ein sehr ungewöhnlicher Anblick.
    »London ist eine schöne Stadt, nicht wahr?«, meinte Mister Paddock und steuerte seinen Schirm geradewegs hinunter zur Themse.
    Der breite schlammbraune Fluss schlängelte sich wie eine riesige Schlange durch die Stadt. Sie überquerten ein paar Brücken, und die Olchi-Kinder staunten über die vielen kleinen und großen Schiffe, die auf dem Fluss herumschwammen. Bis zum Hafen war es noch ein ganzes Stück, aber Mister Paddock flog nun so tief, dass sie das olchige Flusswasser riechen konnten.
    »Schlapper Schlammsack, damit könnte Olchi-Mama aber eine Menge Schmuddelbrühe kochen!«, meinte eines der Olchi-Kinder beeindruckt.
    Sie schwebten knapp an langen Frachtschiffen und Schleppdampfern vorbei, und die Olchi-Kinder berührten mit ihren Fußspitzen beinahe einen kleinen Ausflugsdampfer. Ein paar Leute standen trotz der Kälte an Deck, kreischten und winkten ihnen zu. Ein paar Kinder, die die Olchis erkannt hatten, waren ganz aus dem Häuschen.
    Endlich tauchte das erste Hafenbecken vor ihnen auf, und dort wartete eine Überraschung auf sie.
    »Na so was!«, rief Mister Paddock. »Da unten sitzen Dumpy und Fritzi!«
    Tatsächlich. Die beiden saßen da am Ufer, Fritzi futterte Schokolade, und Dumpy buddelte im Schlamm herum.
    Mister Paddock landete direkt neben ihnen, klappte seinen Schirm zu und fragte: »Was treibt ihr denn hier? Wieso seid ihr nicht mehr in Chinatown?«

    »Musste dringend eine Kleinigkeit essen«, meinte Dumpy. »Hatte Lust auf Hafenfutter!« Ein Stück Gräte hing ihm aus dem Mundwinkel, und in der Hand hatte er einen löcherigen Plastikkübel voll mit feinstem Themse-Schlamm.
    »Feuerstuhl haben wir leider nicht gefunden«, sagte Fritzi. »Hattet ihr denn mehr Erfolg?«
    Mister Paddock lächelte überlegen.
    »Yes, indeed!«, sagte er. »Wir wissen inzwischen, dass der Drache hier im Hafen ist.«
    In kurzen Sätzen erklärte er den Stand der Dinge.
    »Aber wie sollen wir ihn hier finden?« Fritzi zeigte auf die weitläufige Hafenanlage. »Hier ist doch so viel Betrieb!«
    Haushohe Lastkräne hatten mächtige Container am Haken, und schwere Lastwagen standen Schlange, um ihre Ladung loszuwerden. Trotz der Kälte kurvten fleißige Hafenarbeiter geschäftig mit ihren Gabelstaplern umher, und die Dockarbeiter schrien ihre Kommandos, ruderten mit den Armen und dirigierten schwere Container an die richtige Stelle.
    »Ist doch ganz einfach«, meinte Paddock. »Wir wissen, dass der Drache

Weitere Kostenlose Bücher