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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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schon an meiner Hautfarbe. Ich bin nicht ganz so arbeitswütig wie Paul.«
    »Sind in diesem Gebäude nur die Labors untergebracht?«, wollte Daniel wissen, während er durch die von Spencer aufgehaltene Tür trat.
    »Nicht nur«, sagte Paul. Dann ging er bis zu einem Regal mit Zeitschriften, bückte sich und nahm ein Heft mit Hochglanzeinband von einem Stapel. Sie befanden sich jetzt in einem Zimmer, das wie eine Kreuzung aus Salon und Bibliothek wirkte. An den Wänden zogen sich Bücherregale entlang. »Das hier ist unser Zeitschriftenraum. Hier habe ich ein Exemplar der neuesten Ausgabe unseres Journal of Twenty-first Century Reproductive Technology für Sie.« Stolz überreichte er Daniel das Heft. »Der eine oder andere Artikel wird Sie bestimmt interessieren.«
    »Das ist sehr nett«, presste Daniel unter Mühen hervor. Er überflog die Inhaltsangabe auf dem Deckblatt und reichte die Zeitschrift an Stephanie weiter.
    »Neben den Labors befinden sich in diesem Gebäude noch Wohnräume«, sagte Paul. »Dazu gehören auch einige Gästeapartments, nichts Besonderes, aber in jedem Fall ausreichend. Wir würden sie Ihnen gerne zur Verfügung stellen, falls Sie in der Nähe Ihrer Arbeit sein wollen. Drüben im Klinikgebäude, auf der anderen Seite des Gartens, gibt es sogar eine Cafeteria, die drei Mahlzeiten pro Tag anbietet. Sie müssten das Klinikgelände also überhaupt nicht verlassen. Viele unserer Angestellten wohnen ebenfalls hier.«
    »Vielen Dank für das Angebot«, entgegnete Stephanie schnell. »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, aber wir haben in der Stadt eine sehr angenehme Unterkunft gefunden.«
    »Wo wohnen Sie denn, wenn ich fragen darf?«, wollte Paul wissen.
    »Im Ocean Club«, sagte Stephanie.
    »Eine sehr gute Wahl«, meinte Paul. »Nun, das Angebot bleibt bestehen, falls Sie Ihre Meinung ändern sollten.«
    »Ich gehe nicht davon aus«, sagte Stephanie.
    »Machen wir erst einmal mit der Führung weiter«, schlug Spencer vor.
    »Auf jeden Fall«, meinte Paul. Er deutete auf eine Doppeltür, die ins Innere des Gebäudes führte. »Neben den Labors und den Wohnräumen beherbergt dieses Haus auch einige diagnostische Geräte, zum Beispiel einen Positronen-Emissions-Tomografen. Den haben wir hier einbauen lassen, weil wir ihn unserer Einschätzung nach eher zu Forschungszwecken als im klinischen Bereich benötigen werden.«
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie einen PET-Scanner haben«, sagte Daniel. Er blickte Stephanie mit hochgezogenen Augenbrauen an, um ihrer deutlich spürbaren Ablehnung sein zufriedenes Erstaunen entgegenzusetzen. Ein PET-Scanner, der mit Hilfe von Gammastrahlen bestimmte physiologische Funktionen untersuchen konnte, konnte sich als sehr hilfreich erweisen, falls bei Butler nach der Behandlung irgendwelche Schwierigkeiten auftreten sollten.
    »Wir haben die Wingate Clinic als voll taugliche Forschungs-und Behandlungseinrichtung geplant«, sagte Paul stolz. »Wir dachten, wenn wir schon einen Computertomografen und einen Kernspintomografen installieren, dann können wir auch gleich noch einen Positronen-Emissions-Tomografen dazustellen.«
    »Ich bin beeindruckt«, meinte Daniel.
    »Das habe ich nicht anders erwartet«, sagte Paul. »Als Entdecker des HTSR-Verfahrens wird es Sie bestimmt interessieren, welche Schritte wir planen, um zu einem der führenden Anbieter im Bereich der Stammzellentherapie und der Reproduktionsmedizin zu werden.«
    »Das ist eine interessante Kombination«, sagte Daniel unbestimmt. Er wusste nicht, wie er auf diese unerwartete Neuigkeit reagieren sollte. Wie so vieles an der Wingate Clinic kam für ihn auch die Vorstellung, dass sie hier Stammzellentherapie betreiben könnten, überraschend.
    »Wir meinen, das könnte angesichts unserer Versorgungslage mit menschlichen Eizellen sowie unserer umfangreichen Erfahrung mit der Zellkernübertragung eine organische Weiterentwicklung unserer bisherigen Arbeit werden«, erläuterte Paul. »Ironischerweise hat sich das, was eigentlich als Ergänzung gedacht war, sehr schnell zu einem Hauptzweig entwickelt. Seit der Eröffnung der Klinik haben wir mehr Stammzellentherapien als reproduktionsmedizinische Eingriffe durchgeführt.«
    »Das stimmt«, sagte Spencer. »Die Patienten, die Sie vorhin im Wartebereich gesehen haben, sind zum Beispiel auch zur Stammzellentherapie hergekommen. Es scheint, dass unser Angebot sich sehr schnell herumspricht. Wir mussten bis jetzt noch kein einziges Inserat aufgeben.«
    Auf

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