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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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unglaublich«, sagte Daniel. »Wie machen Sie das?«
    Paul lächelte. »Berufsgeheimnis. Vielleicht können wir solche Geheimnisse ja später einmal austauschen, wenn wir ein bisschen Erfahrung in der Zusammenarbeit gesammelt haben. Ich bin schließlich gleichermaßen an Ihrem HTSR-Verfahren interessiert.«
    »Soll das heißen, Sie wollen heute schon anfangen?«, fragte Megan.
    »Das ist leider nicht möglich«, sagte Daniel. »Wir erwarten noch eine Kuriersendung. Erst dann können wir mehr tun, als die Textilprobe in eine geeignete Salzlösung zu legen.« Er wandte sich an Spencer. »Ich nehme nicht an, dass heute Morgen schon etwas für uns angekommen ist, oder?«
    »Wann ist es abgeschickt worden?«, fragte Spencer zurück.
    »Gestern Abend, in Boston«, sagte Stephanie.
    »Welches Gewicht?«, wollte Spencer wissen. »Das macht einen Unterschied. Es ist immerhin eine internationale Sendung. Ein Brief oder ein sehr kleines Päckchen kann schon einmal am folgenden Nachmittag hier sein.«
    »Es war kein Brief«, sagte Daniel. »Das Paket ist so groß, dass darin eine isolierte, kryogekühlte Zellkultur plus eine ganze Reihe von Reagenzien Platz hat.«
    »Dann können Sie nicht vor morgen damit rechnen«, sagte Spencer. »Die Sendung muss durch den Zoll, was einen zusätzlichen Tag kostet.«
    »Die Zellkulturen müssen unbedingt in den Kühlschrank, bevor sie anfangen aufzutauen«, sagte Stephanie.
    »Ich kann beim Zoll anrufen und die Sache beschleunigen«, sagte Spencer. »Während der Bauarbeiten im letzten Jahr hatten wir fast täglich mit denen zu tun.«
    Die Labortechnikerin trat mit einem zugekorkten Glaskolben mit gepufferter Salzlösung zu ihnen. Sie war eine hellhäutige Afroamerikanerin Anfang zwanzig und hatte die Haare zu einem dichten Knoten geflochten. Ihr Nasenrücken war mit Sommersprossen übersät, und ihre Ohrmuscheln waren mit einer beeindruckenden Ansammlung von Piercings und dazugehörigem Schmuck bestückt.
    »Das ist Maureen Jefferson«, sagte Paul. »Ihr Spitzname lautet Mare. Ich möchte sie wirklich nicht in Verlegenheit bringen, aber im Umgang mit Mikropipetten und bei der Kernübertragung hat sie ein goldenes Händchen. Fall Sie also ihre Hilfe benötigen sollten, sie steht jederzeit bereit. Hab ich Recht, Mare?«
    Mare lächelte spröde, während sie Daniel das Glas mit der Salzlösung übergab.
    »Das ist sehr großzügig von Ihnen«, sagte Stephanie, »aber ich glaube, in Bezug auf die Zellbearbeitung werden wir keine Probleme haben.«
    Daniel holte den versiegelten, durchsichtigen Umschlag aus seiner Tasche. Die anderen sahen ihm dabei zu. Mit einer Schere, die Megan ihm gereicht hatte, schnitt er eine Kante des Umschlags ab. Dann drückte er ihn von den Seiten her zusammen, sodass er sich öffnete. Vorsichtig ließ er den kleinen, blassrötlichen Fetzen aus betagtem Leinen in die Flüssigkeit gleiten, ohne ihn zu berühren. Er schwebte auf der Oberfläche. Sorgfältig drückte er den Gummistöpsel auf die Öffnung des Glaskolbens. Mit einem Fettstift, den er ebenfalls von Megan bekam, schrieb er auf das Äußere der Flasche die Buchstaben »TG«.
    »Gibt es hier einen sicheren Ort, wo ich das hier aufbewahren kann, während die Blutkomponenten herausgelöst werden?«, wollte Daniel wissen.
    »Das gesamte Labor ist sicher«, sagte Paul. »Sie brauchen sich keine Gedanken zu machen. Wir haben einen eigenen Sicherheitsdienst.«
    »Betrachten Sie die Klinik einfach als das Fort Knox von Nassau«, sagte Spencer.
    »Ich könnte es in meinem Büro einschließen«, schlug Megan vor. »Ich könnte es sogar in meinen kleinen Safe stellen.«
    »Das würde ich sehr begrüßen«, sagte Daniel. »Es ist unersetzbar.«
    »Keine Angst«, sagte Paul. »Es ist in Sicherheit. Glauben Sie mir! Dürfte ich es vielleicht kurz in der Hand halten?«
    »Natürlich«, sagte Daniel. Er reichte Paul den Glaskolben.
    Paul hielt die Flasche hoch, sodass sie von einer Deckenleuchte von hinten angestrahlt wurde. »Ist denn das die Möglichkeit?«, sagte er und blickte mit zusammengekniffenen Augen auf das winzige Stückchen rötlichen Stoff, der auf der Oberfläche der Flüssigkeit schwebte. »Hier haben wir ein kleines bisschen von der DNA Christi! Ich kriege Gänsehaut, wenn ich nur daran denke.«
    »Jetzt übertreib’s mal nicht mit der Theatralik«, sagte Spencer.
    »Wie sind Sie da rankommen?«, fragte Paul, ohne Spencers Kommentar zu beachten.
    »Wir hatten hochrangige kirchliche Unterstützung«, sagte

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