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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Daniels und Stephanies Gesicht spiegelten sich Bestürzung und Erstaunen.
    »Welche Krankheiten behandeln Sie denn?«, fragte Daniel.
    Paul lachte. »Ach, alles und jedes! Viele Menschen versprechen sich von der Stammzellentherapie Linderung für alle möglichen Beschwerden. Das reicht von lebensbedrohlichen Krebserkrankungen und degenerativen Krankheiten bis hin zu den Problemen des Älterwerdens. Und da sie in den USA keine Stammzellentherapie bekommen können, kommen sie eben zu uns.«
    »Aber das ist doch absurd!«, rief Stephanie. Sie war außer sich. »Im Augenblick gibt es noch kein einziges genehmigtes Behandlungsverfahren für die Stammzellentherapie.«
    »Aber wir geben doch auch bereitwillig zu, dass wir hier vollkommenes Neuland betreten«, erwiderte Spencer. »Das Ganze hat experimentellen Charakter, genau wie das, was Sie mit Ihrem Patienten vorhaben.«
    »Im Grunde nutzen wir einfach die starke Nachfrage der Öffentlichkeit zur Finanzierung der notwendigen Forschungsarbeiten«, erklärte Paul. »Zum Teufel, das ist doch nur vernünftig, wo sich die US-Regierung mit finanzieller Unterstützung so schwer tut und Leuten wie Ihnen so viele Steine in den Weg legt.«
    »Was für Zellarten verwenden Sie denn?«, fragte Daniel.
    »Multipotente Stammzellen«, sagte Paul.
    »Sie differenzieren die Zellen nicht aus?«, fragte Daniel ungläubig. Nicht ausdifferenzierte Stammzellen konnten keinerlei heilende Wirkung entfalten.
    »Nein, überhaupt nicht«, sagte Paul. »Natürlich werden wir das in Zukunft versuchen, aber im Augenblick führen wir nur die Zellkernübertragung durch, züchten die Stammzellen und injizieren sie. Wir überlassen es dem Körper des Patienten, wie er sie einsetzen will. Dabei haben wir einige interessante Resultate erzielt, allerdings nicht bei allen Patienten, aber darin liegt ja das Wesen der Forschung.«
    »Wie kommen Sie dazu, so etwas als Forschung zu bezeichnen?«, fragte Stephanie erregt. »Und ich erlaube mir, anderer Meinung zu sein als Sie: Es gibt nicht die geringste Parallele zwischen unserem Vorhaben und dem, was Sie hier veranstalten.«
    Daniel packte Stephanie am Arm und zog sie von Paul weg. »Dr. D’Agostino möchte damit lediglich sagen, dass wir mit ausdifferenzierten Zellen arbeiten.«
    Stephanie versuchte, sich loszureißen. »Ich möchte damit sehr viel mehr sagen«, fuhr sie fort. »Das, was Sie hier angeblich mit Stammzellen veranstalten, ist nichts weiter als reinste unverfälschte Quacksalberei!«
    Daniels Griff wurde noch fester. »Entschuldigen Sie uns bitte einen Augenblick«, sagte er zu Paul und Spencer, deren Gesichter sich verfinstert hatten. Er zerrte Stephanie gewaltsam zur Seite und flüsterte ihr wütend zu: »Was, zum Teufel, machst du da? Willst du vielleicht unser Projekt sabotieren, willst du, dass wir rausgeschmissen werden?«
    »Was soll das heißen, was ich da mache?« Stephanie flüsterte mit gleicher Vehemenz zurück. »Wie kannst du dabei ruhig bleiben? Diese Kerle sind zu allem Überfluss auch noch aalglatte Scharlatane!«
    »Halt den Mund!«, schimpfte Daniel. Er schüttelte Stephanie. »Muss ich dich wirklich daran erinnern, dass wir nur aus einem einzigen Grund hier sind, nämlich zu Butlers Behandlung? Kannst du dich nicht einfach zusammenreißen, verdammt nochmal? Hier steht die Zukunft von CURE und die Zukunft des HTSR-Verfahrens auf dem Spiel. Diese Figuren sind alles andere als Heilige. Das haben wir von Anfang an gewusst. Darum sind sie ja hier auf den Bahamas und nicht in Massachusetts. Also lass uns aufhören, das ganze Projekt durch unsere kleinlichen Rechthabereien zu gefährden!«
    Einen Augenblick lang starrten Daniel und Stephanie einander aus blitzenden Augen an. Schließlich gab Stephanie nach und senkte den Kopf. »Mein Arm tut weh«, sagte sie.
    »Tut mir Leid!«, antwortete Daniel. Er ließ sie los, und Stephanie rieb sich den Arm. Daniel holte tief Luft, um seinen Ärger in den Griff zu bekommen. Er blickte zu Spencer und Paul hinüber, die sie mit fragendem Gesichtsausdruck beobachteten. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit wieder Stephanie zu und sagte: »Könnten wir uns jetzt bitte auf unser Vorhaben konzentrieren? Könnten wir uns darauf verständigen, dass diese beiden Kerle unmoralische, korrupte Schwachköpfe sind, und es dabei belassen?«
    »Vermutlich sollten wir nicht anfangen mit Steinen zu werfen, weil wir selbst im Glashaus sitzen. Vielleicht macht mir das Ganze deshalb so viel aus.«
    »Da könntest du

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