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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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wissen musste, er regte sich jedes Mal auf, wenn Bruno irgendwelche Fragen stellte. Kurt war schon immer sparsam mit Worten umgegangen. Er wirkte immer angespannt und griesgrämig, als wäre er ständig über irgendetwas sauer.
    Schon nach wenigen Minuten waren sie am Parkplatz des Ocean Club angelangt, und dann dauerte es wiederum nur ein paar Minuten, bis sie den Wagen gefunden hatten. Es war der einzige Jeep auf dem Parkplatz, und er war dicht an der Ausfahrt geparkt, sodass er sofort wegfahren konnte. Kurt war ausgestiegen, um nachzusehen ob die Schlüssel passten. Sie passten. Die Wagenpapiere befanden sich im Handschuhfach und Gaetanos Handgepäck lag auf dem Rücksitz.
    »Ich möchte, dass du hinter mir her zum Flughafen fährst«, sagte Kurt, als er zu Bruno ans Fenster gekommen war. »Der Hinweis ist wohl überflüssig, aber trotzdem: Fahr vorsichtig. Du willst schließlich nicht mit einer Leiche im Kofferraum erwischt werden.«
    »Das wäre wirklich peinlich«, pflichtete ihm Bruno bei. »Zumal ich keinen Schimmer habe, was eigentlich los ist.«
    Bruno hatte das Gefühl, dass Kurt ihn kurz angeblitzt hatte, bevor er in den Mietwagen geklettert war. Achselzuckend ließ er den Van an.
    Kurt brachte den Cherokee in Gang. Er hasste Überraschungen, und der ganze Tag hatte nur aus Überraschungen bestanden. Im Rahmen seiner militärischen Spezialausbildung hatte er gelernt, dass jede militärische Operation eine sorgfältige Planung erforderte, und er war stolz auf seine Planungen. Über eine Woche lang hatte er die beiden Wissenschaftler observiert, hatte angenommen, dass es ihm gelungen war, sich in ihr Denken und ihre Situation hineinzuversetzen. Dann war die Frau vollkommen unerwartet in die Eierkammer eingedrungen. Dieser Vorfall hatte ihn unvorbereitet getroffen. Und was heute Abend passiert war, war noch schlimmer.
    Sobald sie die Stadt hinter sich gelassen und freie Fahrt hatten, holte Kurt sein Handy hervor und drückte auf die Kurzwahltaste mit Paul Saunders’ Nummer. Obwohl Spencer Wingate nominell der Klinikchef war, zog Kurt den Kontakt mit Paul vor. Paul hatte ihn auch damals in Massachusetts eingestellt. Und außerdem war Paul wie Kurt selbst ständig in der Klinik, ganz im Gegenteil zu Spencer, der immer auf der Suche nach irgendwelchen willigen Frauen unterwegs war.
    Wie üblich war Paul schon nach kurzem Läuten am Apparat.
    »Ich spreche vom Handy aus«, warnte Kurt als Erstes.
    »Oh?«, ließ sich Paul vernehmen. »Sagen Sie nicht, dass es schon wieder ein Problem gibt.«
    »Ich fürchte doch.«
    »Im Zusammenhang mit unseren Gästen?«
    »Unbedingt.«
    »Hat es etwas mit den Vorfällen des heutigen Tages zu tun?«
    »Schlimmer.«
    »Das hört sich aber alles andere als gut an. Könnten Sie vielleicht eine Andeutung machen, worum es geht?«
    »Ich glaube, es ist besser, wenn wir uns persönlich treffen.«
    »Wann und wo?«
    »In einer Dreiviertelstunde in meinem Büro. Sagen wir exakt dreiundzwanzig Uhr.« Kurt benutzte aus Gewohnheit noch immer die militärische Zeitangabe.
    »Wollen wir Spencer Bescheid sagen?«
    »Das überlasse ich Ihnen.«
    »Also bis dann.«
    Kurt beendete das Gespräch und steckte das Handy wieder in die Halterung an seinem Gürtel. Er schaute in den Rückspiegel. Bruno fuhr in angemessener Entfernung hinter ihm her. Alles schien so weit wieder unter Kontrolle zu sein.
    Der Flughafen war fast vollständig verlassen. Nur ein paar Reinigungstrupps waren noch unterwegs, aber die Mietwagenschalter waren allesamt geschlossen. Kurt stellte den Cherokee auf einem der dafür vorgesehenen Parkplätze ab. Er schloss den Wagen ab und steckte Schlüssel und Papiere in den Rückgabekasten. Einen Augenblick später stieg er wieder in Brunos Van. Bruno hatte den Motor laufen lassen.
    »Und nun?«, fragte Bruno.
    »Du fährst mich jetzt zurück zum Ocean Club, damit ich meinen Van abholen kann. Dann fahren wir zusammen raus zum Lyford-Cay-Anlegesteg. Du machst noch eine kleine Nachtfahrt mit der Yacht der Firma.«
    »Aha! So langsam kriege ich eine Ahnung. Ich schätze mal, wir werden bald einen neuen Anker brauchen, hab ich Recht?«
    »Fahr weiter«, sagte Kurt.
    Wie verabredet stieß Kurt die Tür zu seinem Büro fast auf die Sekunde genau um elf Uhr auf. Spencer und Paul waren bereits da, sie waren mit seiner charakteristischen Pünktlichkeit bestens vertraut. Kurt trug seinen Rucksack zum Schreibtisch hinüber und stellte ihn mit einem dumpfen Schlag auf der metallenen

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