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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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gemacht. Ich bin ihnen in einiger Entfernung gefolgt und habe gemerkt, dass dieser Gaetano Baresse ihnen ebenfalls auf den Fersen war. Allerdings war er ein ganzes Stück dichter dran als ich. Also bin ich auch näher herangegangen. Mir ist schnell klar geworden, dass Gaetano Baresse ein Profikiller war und dass er es auf die beiden Wissenschaftler abgesehen hatte. Also musste ich eine Entscheidung treffen. Und ich dachte, dass es Ihnen lieber ist, wenn die beiden am Leben bleiben.«
    Mit hochgezogenen Augenbrauen schaute Paul zu Spencer. Er wollte sehen, wie dieser auf das eben Gehörte reagierte. Spencer beugte sich vor und griff nach dem Führerschein. Er starrte einen kurzen Augenblick lang auf das Foto, dann warf er das Dokument wieder auf den Schreibtisch zurück. Er zerrte seinen Stuhl zu sich hinüber und setzte sich ein wenig abseits von den beiden anderen wieder hin.
    »Woher wollen Sie so genau wissen, dass dieser Baresse ein Profikiller war?«, wollte Spencer wissen. Seine Stimme klang schon fast wieder normal.
    Mit der linken Hand öffnete Kurt noch einmal seinen Rucksack, griff mit der rechten hinein und holte Gaetanos Waffe hervor. Er schob sie über den Tisch, genau wie vorhin die Brieftasche. »Das ist alles andere als eine Spielzeugpistole, schon gar nicht mit dem eingebauten Laser und dem Schalldämpfer.«
    Mit spitzen Fingern griff Paul nach der Waffe, betrachtete sie und hielt sie dann Spencer hin. Spencer signalisierte, dass er kein Bedürfnis hatte, sie anzufassen. Paul legte sie wieder auf Kurts Schreibtisch.
    »Mit Hilfe meiner Kontakte aufs Festland kann ich vielleicht etwas über den Kerl in Erfahrung bringen«, sagte Kurt. »Aber bis dahin habe ich nicht den geringsten Zweifel, dass es sich um einen Profi handelt. Diese Waffe, die er irgendwann nach seiner Landung gegen zwanzig Uhr bekommen haben muss, beweist, dass er Verbindungen hat.«
    »Was soll das denn heißen?« Spencer schlug einen gebieterischen Ton an.
    »Ich spreche vom organisierten Verbrechen«, sagte Kurt. »Er hatte ohne Zweifel Verbindungen zum organisierten Verbrechen, vermutlich im Zusammenhang mit Drogengeschäften.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass unsere Gäste etwas mit Drogen zu tun haben?«, fragte Spencer ungläubig.
    »Nein«, entgegnete Kurt nur. Er erwiderte den Blick seiner Vorgesetzten und wollte, dass sie die Mosaiksteine selbst zu einem Bild zusammensetzten, so wie er es getan hatte, während er am Kloster auf Bruno gewartet hatte.
    »Moment mal!«, sagte Spencer. »Wieso sollte ein Drogenboss einen Profikiller auf die Bahamas schicken, um ein paar Wissenschaftler umzubringen, wenn diese Wissenschaftler gar nichts mit Drogen am Hut haben?«
    Kurt blieb stumm. Er starrte Paul an.
    Plötzlich nickte Paul ein paar Mal. »Ich glaube, ich weiß, worauf Kurt hinauswill. Wollen Sie vielleicht andeuten, dass der geheimnisvolle Patient gar nichts mit der katholischen Kirche zu tun hat?«
    »Ich könnte mir vorstellen, dass es sich um irgendeinen Drogenboss handelt«, sagte Kurt. »Oder zumindest um eine Art Mafiapate. Was auch immer, seine Rivalen wollen jedenfalls nicht, dass er gesund wird.«
    »Verdammt!«, entfuhr es Paul. »Wissen Sie was, das passt zusammen. Das würde auf jeden Fall die ganze Geheimniskrämerei erklären.«
    »Das kommt mir ziemlich weit hergeholt vor«, meinte Spencer skeptisch. »Warum sollten sich ein paar Spitzenwissenschaftler darauf einlassen, einen Drogenboss zu behandeln?«
    »Das organisierte Verbrechen kennt vielfältige Möglichkeiten, um Leute unter Druck zu setzen«, sagte Paul. »Wer weiß? Vielleicht hat ja ein Drogenkartell in Lowells Firma investiert, um so Geld zu waschen. Ich glaube, dass Kurt auf der richtigen Spur ist. Ich meine, ein kranker Drogenboss aus Südamerika oder ein Mafiaboss aus dem Nordosten dürfte höchstwahrscheinlich katholisch sein, und das würde auch diese Geschichte mit dem Turiner Grabtuch erklären.«
    »Also, ich kann dazu nur eines sagen«, meinte Spencer. »Ich habe überhaupt keine Lust mehr, die Identität dieses Patienten herauszufinden, und das liegt keineswegs nur an diesem Mord. Wir können uns doch unmöglich mit irgendeiner Figur aus dem organisierten Verbrechen einlassen. Damit würden wir uns nur ins eigene Fleisch schneiden.«
    »Und was ist mit unserer grundsätzlichen Mitwirkung an diesem Projekt?«, wollte Paul wissen. »Sollen wir unsere Zustimmung zu dieser Behandlung vielleicht noch einmal überdenken?«
    »Ich will die zweite

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