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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Rate haben«, sagte Spencer. »Wir brauchen das Geld. Wir sollten uns einfach nur passiv verhalten und niemanden unnötig reizen.«
    Paul wandte sich an Kurt. »War Dr. Lowell sich darüber im Klaren, dass er in Gefahr war?«
    »Hundertprozentig«, erwiderte Kurt. »Dieser Baresse hatte sich vor ihm aufgebaut und die Waffe auf Lowells Stirn gerichtet. Ich habe ihn erst im letzten Augenblick weggepustet.«
    »Wieso wolltest du das wissen?«, fragte Spencer.
    »Ich hoffe, dass Lowell sich mit der Frage seiner Sicherheit beschäftigt«, erwiderte Paul. »Wer immer Baresse geschickt haben mag, der schickt vielleicht noch einmal jemanden, wenn er erfährt, dass Baresse versagt hat und nicht wiederkommt.«
    »Aber das dauert noch eine Weile«, sagte Kurt. »Ich habe mich genau aus diesem Grund sehr bemüht, den Kerl spurlos verschwinden zu lassen. Und was Dr. Lowell betrifft, kann ich Ihnen versichern, dass er sich vor Angst in die Hosen gemacht hat. Alle beide.«

Kapitel 23
    Samstag, 23. März 2002, 14.50 Uhr
    Das Menschenknäuel verließ den Fahrstuhl des Atlantis Resort Imperial Clubs im zweiunddreißigsten Stockwerk des Westflügels der Royal Towers und wälzte sich den mit Teppichen ausgelegten Korridor entlang. Die Führung hatte Mr Grant Halpern übernommen, der Dienst habende Geschäftsführer des Hotels, gefolgt von Mrs Connie Corey, der Empfangschefin für die Tagesschicht, und Harold Beardslee, dem Direktor des Imperial Clubs. Ashley Butler und Carol Manning hingen ein paar Schritte zurück. Durch Ashleys schlurfenden Schritt, der im Verlauf des letzten Monats deutlich schlimmer geworden war, kamen sie nicht so schnell voran. Zwei Pagen waren für das Gepäck zuständig. Einer schob einen hoteleigenen Gepäckwagen mit Ashleys und Carols karierten Koffern vor sich her, der andere schleppte das Handgepäck und die Kleidertaschen. Das Ganze sah aus wie eine Minisafari.
    »Nun denn, meine liebe Carol«, ließ sich Ashley vernehmen. Sein Südstaatenakzent hörte sich vertraut an, der monotone Klang seiner Stimme hingegen war neu. »Was ist Ihr erster Eindruck von diesem bescheidenen Etablissement?«
    »Bescheiden ist so ungefähr das letzte Adjektiv, das mir dazu einfällt«, erwiderte Carol. Sie wusste, dass Ashleys Äußerung lediglich für die Hotelangestellten gedacht war.
    »Nun, welches Adjektiv wäre denn Ihrer Meinung nach eher angemessen?«
    »Verspielt, aber sehr beeindruckend«, sagte Carol. »Diese pompöse Großzügigkeit übersteigt meine Erwartungen. Die Eingangslobby ist besonders phantasievoll ausgefallen, vor allem durch die strukturierten Säulen und die goldene Kuppel mit den Muschelkassetten. Ich könnte beim besten Willen nicht sagen, wie hoch sie ist.«
    »Vierundzwanzig Meter hoch«, sagte Mr Halpern über die Schulter nach hinten.
    »Vielen Dank, Mr Halpern«, rief Ashley ihm zu. »Sie sind sehr freundlich und bewundernswert gut informiert.«
    »Stets zu Ihren Diensten, Herr Senator«, sagte Mr Halpern, ohne seine Schritte zu verlangsamen.
    »Es freut mich, dass Sie von der Unterkunft beeindruckt sind«, sagte Ashley. Dabei senkte er die Stimme und beugte sich zu seiner Stabschefin hinunter. »Und ich bin mir sicher, dass Sie vom Wetter ähnlich beeindruckt sein werden. Kein Vergleich mit Washington um diese Jahreszeit. Ich hoffe, Sie sind gerne hier. Wenn ich ehrlich sein soll, ich habe ein schlechtes Gewissen, weil ich Sie letztes Jahr, als ich das ganze Projekt geplant habe, nicht zu meiner Erkundungstour mitgenommen habe.«
    Carol schenkte ihrem Chef einen überraschten Blick. Noch nie hatte er ihr gegenüber in irgendeiner Weise Schuld zugegeben, schon gar nicht in Bezug auf einen Abstecher in die Tropen. Das war nur ein weiteres kleines, aber nichtsdestotrotz merkwürdiges Beispiel für die Unberechenbarkeit, die er im Verlauf des letzten Jahres immer wieder einmal gezeigt hatte. »Sie brauchen kein schlechtes Gewissen zu haben, Sir«, sagte sie. »Ich freue mich sehr, hier in Nassau zu sein. Und Sie? Freuen Sie sich auch?«
    »Dessen können Sie sicher sein«, sagte Ashley ohne jeden Akzent.
    »Haben Sie denn gar keine Angst?«
    »Ich, Angst?«, fragte Ashley mit lauter Stimme und verfiel plötzlich wieder in seine theatralische Attitüde. »Mein Daddy hat mir beigebracht, im Angesicht der Gefahr meine Hausaufgaben zu erledigen und alles zu tun, was in meiner Macht steht, um mich dann in die Hände des Herrn zu begeben. Und genau das habe ich getan, schlicht und einfach. Ich bin hier,

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