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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Lowell und Dr. D’Agostino erhalten?«
    »Das habe ich! Sie sind bereits da und haben vor ungefähr einer Stunde eingecheckt. Sie wohnen in Nummer 3208, das ist eine unserer Superiorsuiten, sie liegt ein kleines Stück weiter auf demselben Flur.«
    »Wie außerordentlich angenehm! Ich habe den Eindruck, Sie sind all unseren Anliegen auf das Bewundernswerteste nachgekommen.«
    »Wir geben unser Bestes«, sagte Mr Halpern, verbeugte sich knapp und verschwand auf seinem Weg zur Tür im Inneren des Zimmers.
    Ashley wandte seine Aufmerksamkeit nun seiner Stabschefin zu, die sich so langsam an die Höhe gewöhnt hatte und von dem sich bietenden Anblick wie hypnotisiert war. »Carol, meine Liebe! Sind Sie bitte so nett und schauen einmal nach, ob Herr und Frau Doktor auf ihrem Zimmer sind, und wenn ja, dann fragen Sie, ob sie uns vielleicht Gesellschaft leisten möchten.«
    Carol drehte sich um und blinzelte, als wäre sie gerade aus einer Trance erwacht. »Natürlich«, sagte sie hastig, als sie sich ihrer eigentlichen Aufgabe bewusst wurde.
    »Vielleicht gehst du doch besser alleine rein«, schlug Stephanie vor. Sie und Daniel standen vor der mit geschnitzten Meerjungfrauen verzierten Tür der Poseidonsuite. Daniels Hand schwebte über der Klingel.
    Unzufrieden stieß er die Luft aus und ließ die Arme kraftlos fallen. »Was ist denn jetzt schon wieder los?«
    »Ich will Ashley lieber nicht begegnen. Ich war vom ersten Tag an nicht besonders scharf auf dieses Projekt und nach allem, was passiert ist, bin ich es noch viel weniger.«
    »Aber wir stehen so dicht vor dem Ziel. Die Aktivzellen sind fertig. Jetzt fehlt nur noch die Implantation, und das ist das Einfachste von allem.«
    »Das glaubst du, und ich hoffe, dass du Recht behältst. Aber ich war von Anfang an sehr viel weniger zuversichtlich als du, und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich mit meiner negativen Einstellung irgendetwas Konstruktives zum Gespräch beitragen kann.«
    »Du hast gedacht, ein Monat reicht nicht, um die Aktivzellen herzustellen, aber wir haben es geschafft.«
    »Das stimmt, aber die Arbeit mit den Zellen ist wirklich das Einzige, was glatt gelaufen ist.«
    Daniel ließ den Kopf und die Augen kreisen, um die plötzlich aufgetretenen Verspannungen loszuwerden. Er war ärgerlich. »Wieso machst du das jetzt?« Es war eine rhetorische Frage. Er holte Luft und schaute Stephanie an. »Willst du vielleicht das ganze Projekt sabotieren?«
    Stephanie ließ ein kurzes, aufgesetztes Lachen hören. Ihre Wangen färbten sich rosa. »Ganz im Gegenteil! Nach all diesen Anstrengungen will ich nicht alles zerstören. Darum geht es mir! Deshalb schlage ich vor, dass du alleine reingehst.«
    »Carol Manning hat ausdrücklich betont, dass Ashley uns beide sehen möchte, und ich habe zugesagt. Wenn du nicht mitkommst, dann denkt er vielleicht, dass etwas nicht stimmt. Bitte! Du musst auch gar nichts sagen oder machen. Zeig dich einfach nur von deiner charmanten Seite und lächle. Das ist doch wirklich nicht zu viel verlangt!«
    Stephanie war unruhig. Sie blickte auf ihre Füße hinab und dann wieder zurück zu ihrem Leibwächter, der sich vor ihrem Zimmer an die Wand gelehnt hatte. Sie hatten ihn gebeten, dort zu bleiben. Seine Anwesenheit machte Stephanie immer wieder aufs Neue eindringlich bewusst, was alles schief gelaufen war. Um ein Haar wäre diese ganze grässliche Affäre fehlgeschlagen, und ihre Befürchtungen und Ängste trieben sie fast in den Wahnsinn. Andererseits musste sie Daniel bezüglich der Implantation Recht geben. Bei ihren Tierversuchen war die Phase des Eingriffs, nachdem sie einmal erkannt hatten, wie es gemacht werden musste, problemlos verlaufen.
    »Also gut!«, sagte Stephanie resigniert. »Bringen wir’s hinter uns. Aber das Reden überlasse ich dir.«
    »Braves Mädchen!«, sagte Daniel und klingelte.
    Jetzt war es an Stephanie, die Augen zu verdrehen. Unter normalen Umständen hätte sie eine solche herablassende, sexistische Bezeichnung niemals hingenommen.
    Carol Manning öffnete die Tür. Sie lächelte und wirkte auf den ersten Blick sehr freundlich, aber Stephanie spürte, dass sich unter der Oberfläche eine gewisse Nervosität und Unruhe verbargen, fast so, als wäre sie in der momentanen Situation so etwas wie eine Verbündete.
    Ashley saß auf einem der Sofas mit den Tümmlerarmlehnen, Daniel und Stephanie erkannten ihn allerdings nicht sofort. Verschwunden waren der dunkle Anzug, das weiße Hemd und die konservative

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