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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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erfahren, dass gegen einen der Geldgeber von Dr. Lowell ein Ermittlungsverfahren läuft. Und der heißt ebenfalls D’Agostino und ist im North End aufgewachsen. Wahrscheinlich sind sie miteinander verwandt.«
    »Nun sieh mal einer an«, meinte Ashley. »Das ist ja interessant.« Er nahm das Blatt entgegen, das Rob ihm reichte, und legte es neben die finanziellen Auskünfte über Daniels Firma. Angesichts dieses unerwarteten Geschenks gelang es ihm nur mit Mühe, ein Lächeln zu unterdrücken.
    Ashley nahm die Hand vom Mikrofon und sagte: »Dr. D’Agostino, sind Sie zufällig mit Anthony D’Agostino verwandt, wohnhaft in Medford, Massachusetts, in der Acorn Street Nummer vierzehn?«
    »Das ist mein Bruder.«
    »Handelt es sich dabei um denselben Anthony D’Agostino, gegen den zurzeit ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Verstrickung in kriminelle Machenschaften läuft?«
    »Leider, ja«, sagte Stephanie. Sie blickte Daniel an, der ihrem Blick mit einem Ausdruck ungläubigen Erstaunens begegnete.
    »Dr. Lowell«, fuhr Ashley fort. »War Ihnen bewusst, dass einer Ihrer ersten und auch größeren Investoren sich mit solch einem Verfahren auseinander zu setzen hat?«
    »Nein, das wusste ich nicht«, sagte Daniel. »Aber er gehört bei weitem nicht zu den größeren Investoren.«
    »Hmmm«, ließ sich Ashley vernehmen, »so, wie ich das sehe, sind etliche hunderttausend Dollar eine Menge Geld. Aber wir wollen nicht kleinlich sein. Kann ich davon ausgehen, dass er nicht bei Ihnen im Vorstand sitzt?«
    »Ja, das können Sie.«
    »Das beruhigt mich. Und ich nehme an, wir können des Weiteren davon ausgehen, dass der aufgrund krimineller Machenschaften angeklagte Anthony D’Agostino nicht Mitglied des Ethikrates ist, den Sie, wenn ich es richtig sehe, ins Leben gerufen haben?«
    Im Saal war unterdrücktes Kichern zu hören.
    »Er ist kein Mitglied unseres Ethikrates«, erwiderte Daniel.
    »Auch das ist beruhigend. Dann lassen Sie uns doch noch einen Augenblick über Ihre Firma sprechen«, sagte Ashley. »Sie heißt CURE. Das ist ein Akronym, nicht wahr?«
    »Ja, richtig«, sagte Daniel und seufzte, als würde ihn das Ganze langweilen. »Abgeleitet aus dem Begriff Cellular Replacement Enterprises.«
    »Es tut mir Leid, wenn die formalen Fesseln dieser Anhörung auf Sie ermüdend wirken, Herr Doktor«, sagte Ashley. »Wir versuchen, das alles so schnell wie möglich über die Bühne zu bringen. Aber soweit ich verstanden habe, sucht Ihre Firma im Rahmen einer zweiten Investitionsrunde gerade neue, risikobereite Finanziers, und das HTSR-Verfahren ist dabei Ihr wichtigstes, intellektuelles Kapital. Bereiten Sie mit Ihrer Firma gerade den Börsengang vor?«
    »Ja«, sagte Daniel nur. Er lehnte sich zurück.
    »Die folgende Bemerkung bitte nicht ins Protokoll«, sagte Ashley und schaute nach links. »Ich möchte den verehrten Senator aus dem wunderbaren Staat Montana fragen, ob er glaubt, dass die Börsenaufsicht interessiert wäre zu erfahren, dass gegen einen der ersten Investoren einer Firma, die an die Börse gehen möchte, wegen krimineller Machenschaften ermittelt wird. Ich finde schon, dass es hier um die Frage von Anstand und Moral geht. Das sind Gelder, die, soweit wir wissen, mit Hilfe von Erpressung und vielleicht sogar Prostitution zusammengekommen sind und die nun durch ein neu gegründetes Biotechunternehmen gewaschen werden sollen.«
    »Ich glaube, sie wäre sehr daran interessiert«, sagte der Senator von Montana.
    »Das würde ich ebenfalls annehmen«, sagte Ashley. Er blickte noch einmal auf seine Notizen und dann zu Daniel hinunter. »Ihre zweite Investitionsrunde ist bisher durch die Vorlage S. 1103 und die Tatsache, dass das Parlament bereits eine eigene Fassung verabschiedet hat, aufgehalten worden. Ist das richtig?«
    Daniel nickte.
    »Sie müssen sich aus protokollarischen Gründen laut und vernehmlich äußern«, sagte Ashley.
    »Richtig.«
    »Das ist wirklich schade«, sagte Ashley und zeigte alle Anzeichen von echtem Mitleid. »Was allerdings unsere Anhörung hier betrifft, so muss ich davon ausgehen, dass bezüglich Ihrer Objektivität in Fragen, die die ethischmoralischen Aspekte des HTSR-Verfahrens betreffen, Zweifel angebracht sind. Schließlich steht die Zukunft Ihrer Firma auf dem Spiel, sollte die Vorlage S. 1103 verabschiedet werden. Habe ich Recht, Herr Doktor?«
    »Ich war bisher der Meinung und werde es auch weiterhin sein, dass es moralisch verwerflich wäre, das HTSR-Verfahren

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