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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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nicht weiterzuentwickeln und schließlich auch anzuwenden, um zahllosen leidenden Menschen zu helfen.«
    »Ihre Meinung wurde protokolliert«, sagte Ashley. »Aber, ebenfalls fürs Protokoll, möchte ich darauf hinweisen, dass Dr. Daniel Lowell es vorgezogen hat, auf die gestellte Frage nicht zu antworten.«
    Ashley lehnte sich zurück und blickte nach rechts. »Ich habe keine weiteren Fragen an den Zeugen. Hat jemand meiner verehrten Kollegen noch Fragen?«
    Ashley schaute jeden der Senatoren auf dem Podium direkt an.
    »Also gut«, sagte er dann. »Der gesundheitspolitische Unterausschuss bedankt sich bei Dr. Lowell und Dr. D’Agostino für ihre freundliche Mitarbeit. Wir rufen den nächsten Zeugen auf: Mr Harold Mendes von der Organisation für das Recht auf Leben.«

Kapitel 3
    Donnerstag, 21. Februar 2002, 11.05
    Stephanie entdeckte das Taxi inmitten eines Pulks ankommender Fahrzeuge und hob erwartungsvoll den Arm. Sie und Daniel waren der Empfehlung eines Sicherheitsbeamten im Senatsgebäude gefolgt und zur Constitution Avenue hinübergegangen, in der Hoffnung, dort ein Taxi zu erwischen. Aber sie hatten nicht viel Glück gehabt. Hatte das Wetter am Morgen noch ganz ordentlich ausgesehen, so hatte sich das Bild mittlerweile deutlich verschlechtert. Schwere, schwarze Wolken waren von Osten herangeweht, und bei Temperaturen um den Gefrierpunkt konnte es jederzeit schneien. Unter solchen Bedingungen war die Nachfrage nach Taxis natürlich sehr viel größer als das Angebot.
    »Da kommt eins«, sagte Daniel unwirsch, als könnte Stephanie etwas für den Mangel an Taxis. »Pass auf, dass es nicht vorbeifährt!«
    »Ich seh’s ja«, antwortete Stephanie, ähnlich kurz angebunden.
    Seitdem sie aus der Senatsanhörung gekommen waren, hatten sie nur das Allernötigste miteinander gesprochen, gerade so viel wie nötig, um dem Vorschlag des Sicherheitsbeamten zu folgen und zur Constitution Avenue zu gehen. Ähnlich dem Himmel war auch ihre Stimmung immer düsterer geworden, je länger die Anhörung gedauert hatte.
    »Verdammt!«, murmelte Stephanie, als das Taxi vorbeigesaust war. Als hätte der Fahrer Scheuklappen auf. Stephanie hatte alles getan, was sie tun konnte. Nur, wenn sie sich mitten in den Verkehr geworfen hätte, hätte sie noch mehr Aufmerksamkeit erregen können.
    »Du hast es vorbeifahren lassen«, beschwerte sich Daniel.
    »Vorbeifahren lassen?«, schrie Stephanie. »Ich habe gewunken, ich habe gepfiffen, ja, ich bin sogar auf und ab gehüpft. Im Gegensatz zu dir, du hast nicht das Geringste unternommen.«
    »Verdammt noch mal, was sollen wir jetzt bloß machen?«, sagte Daniel fordernd. »Man friert sich ja den Arsch ab hier draußen.«
    »Sag mir Bescheid, wenn du eine tolle Idee hast, Einstein.«
    »Was denn? Ist es vielleicht meine Schuld, dass es hier kein Taxi gibt?«
    »Meine aber auch nicht«, gab Stephanie zurück.
    Sie versuchten beide, sich etwas aufzuwärmen, indem sie die Arme um den eigenen Körper schlangen, ließen aber unzweideutig erkennen, dass sie sich nicht gegenseitig wärmen wollten. Weder Stephanie noch Daniel hatten einen richtigen Wintermantel mitgebracht. Sie hatten gedacht, sie würden keinen brauchen, angesichts der Tatsache, dass sie über sechshundert Kilometer weit nach Süden geflogen waren.
    »Da kommt noch eins«, stellte Daniel fest.
    »Du bist dran.«
    Mit erhobenen Händen wagte sich Daniel so weit auf die Straße hinaus, wie ihm vertretbar erschien. Aber fast im gleichen Augenblick erblickte er einen Lieferwagen, der auf der äußeren Spur direkt auf ihn zugerast kam, und musste den Rückzug antreten. Daniel winkte und schrie, aber das Taxi fuhr inmitten anderer Autos mit unverminderter Geschwindigkeit weiter.
    »Gut gemacht«, lautete Stephanies Kommentar.
    »Halt die Klappe!«
    Als sie gerade aufgeben und auf der Constitution Avenue in Richtung Westen gehen wollten, hupte es.
    Ein Taxifahrer hatte von der Kreuzung von First Street und Constitution Avenue aus Daniels Mätzchen beobachtet. Als die Ampel auf Grün gesprungen war, war er nach links abgebogen und an den Straßenrand gefahren.
    Stephanie und Daniel drängten sich ins Wageninnere und schnallten sich an.
    »Wohin?«, wollte der Fahrer wissen und beobachtete sie im Rückspiegel. Er trug einen Turban und seine Haut war so braun, als hätte er gerade eine Woche in der Sahara hinter sich.
    »Zum Vier Jahreszeiten«, sagte Stephanie.
    Schweigend starrten Stephanie und Daniel aus ihren Seitenfenstern.
    »Ich

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