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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Blastozysten.«
    »Doch, das könnten sie«, erwiderte Daniel. »Darum geht es ja. Wenn man die Hautzellen mit einer entkernten Eizelle verschmelzen lässt und anschließend aktiviert, dann können auch sie einen Embryo herausbilden.«
    »Und genau das geschieht beim Klonen.«
    »Sehr richtig«, sagte Daniel. »Blastozysten könnten sich, grundsätzlich betrachtet, durchaus zu einem lebenstüchtigen Embryo entwickeln, vorausgesetzt, sie werden in einer Gebärmutter eingenistet. Beim therapeutischen Klonen kommt es jedoch zu keinem Zeitpunkt so weit.«
    »Ich habe den Eindruck, das sind reine Haarspaltereien«, sagte Ashley ungeduldig.
    »Das ist schon richtig«, stimmte Daniel zu, »aber es sind entscheidende Haarspaltereien. Die Menschen müssen begreifen, dass beim therapeutischen Klonen wie auch beim HTSR-Verfahren nicht mit Embryonen gearbeitet wird.«
    »Ihr Kommentar zu meinen einleitenden Bemerkungen wurde ordnungsgemäß protokolliert«, sagte Ashley. »Ich würde nun gerne zu den Einzelheiten des hier verhandelten Verfahrens kommen. Würden Sie uns bitte eine offiziell gültige Beschreibung geben?«
    »Mit größtem Vergnügen«, sagte Daniel. »Der Begriff ›Homologe Transgene SegmentRekombination‹ bezeichnet ein Verfahren, mit dessen Hilfe ein Teil der DNA eines Menschen - nämlich der Teil, der für eine bestimmte Krankheit verantwortlich ist - durch ein homologes, das heißt ein in allen Teilen übereinstimmendes, aber gesundes Stück DNA ersetzt wird. Das geschieht im Zellkern einer Zelle des Patienten, die anschließend zum therapeutischen Klonen verwendet wird.«
    »Einen Moment mal«, unterbrach ihn Ashley. »Ich bin jetzt schon durcheinander, und den meisten Zuhörern geht es vermutlich nicht anders. Also, mal sehen, ob ich das richtig zusammenkriege. Sie nehmen also irgendeine Zelle eines kranken Menschen und verändern deren DNA. Anschließend verwenden sie diese Zelle zum therapeutischen Klonen.«
    »Das ist richtig«, sagte Daniel. »Dabei wird ein kleiner Teil des genetischen Materials ersetzt, genau der Teil nämlich, der die Krankheit auslöst.«
    »Und dann werden anschließend beim therapeutischen Klonen viele solcher Zellen hergestellt, sodass der Patient geheilt wird.«
    »Wieder richtig! Die Zellen werden dann mit Hilfe verschiedener Wachstumshormone angeregt, sich so zu entwickeln, dass sie die kranken Zellen ersetzen können. Und dank des HTSR-Verfahrens gibt es in diesen neuen Zellen keine genetische Prädisposition für die entsprechende Krankheit mehr. Wenn diese Zellen dem Patienten implantiert werden, dann ist der Patient nicht nur geheilt, sondern kann diese Krankheit aufgrund seiner genetischen Voraussetzungen nie wieder bekommen.«
    »Vielleicht sollten wir an dieser Stelle einmal über einen konkreten Fall sprechen«, schlug Ashley vor. »Dann fällt es uns Nicht-Wissenschaftlern vielleicht leichter, das Ganze zu verstehen. Sie haben ja einige Aufsätze veröffentlicht, aus denen hervorgeht, dass auch die Parkinson-Krankheit mit diesem Verfahren behandelt werden könnte.«
    »Das ist richtig«, sagte Daniel. »So, wie viele andere Krankheiten auch, angefangen bei Alzheimer und Diabetes bis hin zu bestimmten Formen der Arthritis. Die Liste der Krankheiten ist lang, und viele lassen sich bis jetzt nicht einmal richtig behandeln, von Heilung ganz zu schweigen.«
    »Beschäftigen wir uns doch noch einen Augenblick lang mit Parkinson«, sagte Ashley. »Wieso glauben Sie, dass Ihr HTSR-Verfahren bei diesem Leiden etwas bewirken kann?«
    »Weil wir im Fall der Parkinson-Krankheit glücklicherweise Versuche mit Mäusen machen konnten«, sagte Daniel. »Diese Mäuse sind an Parkinson erkrankt, das heißt, in ihrem Gehirn sind zu wenig Nervenzellen vorhanden, die Dopamin produzieren. Diese Substanz dient als Neurotransmitter. Die Krankheitssymptome bei den Mäusen sind identisch mit denen beim Menschen. Wir haben nun diese Tiere mit dem HTSR-Verfahren behandelt und konnten sie dadurch dauerhaft heilen.«
    »Das klingt beeindruckend«, bemerkte Ashley.
    »Es ist noch viel beeindruckender, wenn Sie es mit eigenen Augen erleben können.«
    »Die Zellen werden injiziert?«
    »Ja.«
    »Und dabei treten keine Komplikationen auf?«
    »Nein, überhaupt keine«, sagte Daniel. »Die Anwendung dieser Technik beim Menschen wurde schon im Zusammenhang mit anderen Therapieformen ausreichend erprobt. Die Injektion muss natürlich sehr sorgfältig und unter strenger Kontrolle durchgeführt werden,

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