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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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hätte sich dann ja wohl erledigt.« Er zerknüllte den Zettel, ging zum Empfangstresen und sagte: »Das kann in den Papierkorb.«
    Stephanie blieb wie angewurzelt dort stehen, wo sie Daniel den Zettel gegeben hatte. Sie überlegte angestrengt, während sie sah, wie Daniel in Richtung Fahrstuhl ging, und fällte eine blitzschnelle Entscheidung. Sie stürzte zum Empfang und nahm dem Portier, der noch mit einem anderen Gast sprach, den Zettel aus der Hand. Dann lief sie hinter Daniel her.
    »Ich finde, du solltest doch zurückrufen«, sagte Stephanie, als sie schnaufend bei ihm ankam.
    »Ach, tatsächlich?«, gab Daniel hochnäsig zurück. »Ich finde nicht.«
    Die Fahrstuhltür ging auf und Daniel trat ein. Stephanie folgte ihm.
    »Doch, ich finde, du solltest da anrufen. Ich meine, was hast du schon zu verlieren?«
    »Noch ein bisschen mehr Selbstachtung«, erwiderte Daniel.
    Der Fahrstuhl schwebte nach oben. Daniels Blick war starr auf die Stockwerksanzeige gerichtet, Stephanies auf Daniel. Die Türen glitten zur Seite. Sie gingen den Flur entlang.
    »Ich glaube, die Nummer fängt mit der gleichen Zahlenkombination an wie Senator Butlers Büronummer. Dort habe ich letzte Woche angerufen, und ich glaube, die Nummer hat mit 224 angefangen. Falls ich Recht habe, dann ist das die Zentrale des Bürogebäudes des Senats.«
    »Noch ein Grund mehr, nicht zurückzurufen«, sagte Daniel. Er öffnete die Tür zu ihrem Zimmer und trat ein. Stephanie war direkt hinter ihm.
    Während Daniel noch seinen Mantel ablegte, verschwand Stephanie im Wohnzimmer. Dort strich sie auf dem Schreibtisch den Zettel glatt. »Hier steht auch 224«, rief sie Daniel zu. »Und das Wort Notfall ist unterstrichen. Vielleicht hat der alte Komiker ja seine Meinung geändert!«
    »Vorher fällt der Mond aus seiner Umlaufbahn«, sagte Daniel und stellte sich neben Stephanie. Er blickte noch einmal auf den Zettel. »Merkwürdig. Was für ein Notfall könnte das denn sein, verdammt noch mal? Zuerst habe ich gedacht, das wären irgendwelche Medienleute, aber wenn das eine Senatsnummer ist, kann das nicht sein. Weißt du was, es ist mir egal. Ich habe im Augenblick einfach keine Lust, irgendjemandem einen Gefallen zu tun, der etwas mit dem Senat der Vereinigten Staaten zu tun hat.«
    »Ruf an! Sonst ärgerst du dich hinterher vielleicht zu Tode. Wenn du es nicht machst, dann mache ich es. Ich sage einfach, ich sei deine Sekretärin.«
    »Du, eine Sekretärin? Das ist lustig! Also gut, von mir aus, dann ruf eben an!«
    »Ich schalte den Lautsprecher ein, dann kannst du mithören.«
    »Na großartig«, sagte Daniel sarkastisch. Er legte sich quer auf das Sofa, den Kopf auf der einen und die Füße auf der anderen Lehne.
    Stephanie wählte.
    Man hörte nur ein einziges elektronisches Piepsen, dann wurde abgenommen. Eine eindeutig weibliche Stimme sagte Hallo. Sie klang, als hätte sie schon sehnsüchtig auf den Anruf gewartet.
    »Ich rufe im Auftrag von Dr. Daniel Lowell an«, sagte Stephanie. Sie sah Daniel direkt in die Augen. »Spreche ich mit Carol Manning?«
    »Ja. Danke, dass Sie zurückrufen. Ich muss unbedingt mit Herrn Dr. Lowell sprechen, bevor er das Hotel verlässt. Ist das möglich?«
    »Darf ich fragen, worum es geht?«
    »Ich bin Senator Ashley Butlers Stabschefin«, begann Carol. »Vielleicht haben Sie mich heute Morgen gesehen, ich habe hinter dem Senator gesessen.«
    Daniel zog mit einer schnellen Bewegung seinen Zeigefinger quer über den Hals, um Stephanie zum Auflegen zu bewegen. Sie ignorierte ihn.
    »Ich muss mit Herrn Dr. Lowell sprechen«, fuhr Carol fort. »Wie gesagt, es ist außerordentlich wichtig.«
    Erneut machte Daniel mit wütendem Gesicht die Geste des Halsabschneidens, und als er sah, dass Stephanie zögerte, wiederholte er sie noch einmal.
    Sie bedeutete ihm, er solle das lassen. Es war klar, dass er nicht mit Carol Manning sprechen wollte, aber sie wollte auch nicht auflegen.
    »Ist Herr Dr. Lowell denn in der Nähe?«, fragte Carol.
    »Das schon, aber er ist im Moment indisponiert.«
    Daniel verdrehte die Augen.
    »Darf ich fragen, mit wem ich spreche?«, wollte Carol wissen.
    Stephanie zögerte erneut. Wie sollte sie darauf reagieren? Schließlich hatte sie Daniel gesagt, sie würde sich als seine Sekretärin ausgeben. Doch jetzt, wo sie schon am Telefon war, hielt sie diese Idee für lächerlich und nannte schließlich einfach nur ihren Namen.
    »Oh, gut!«, erwiderte Carol. »Aus Dr. Lowells Aussage geht hervor, dass Sie

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