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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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Entstehung des Abdrucks. Sehr rätselhaft, das stimmt. Na los, komm schon! Ein bisschen mehr Sportsgeist! Kannst du dir nicht anhand der Einzelheiten, die ich dir bis jetzt verraten habe, etwas ausdenken?«
    »Du hast doch die Sachen alle gelesen«, sagte Daniel. »Ich finde, dann solltest du auch einen Vorschlag machen.«
    »Habe ich bereits«, sagte Stephanie.
    »Soll ich es wagen, dich zu fragen, wie er lautet?«
    »Ich tendiere in Richtung göttliche Intervention. Folgende Begründung: Falls das Grabtuch das Leichentuch Jesu Christi ist und falls Jesus wirklich wieder auferstanden ist, was bedeuten würde, er ist von der materiellen in die immaterielle Welt übergegangen, vermutlich innerhalb von Sekundenbruchteilen, dann wäre das Grabtuch der Dematerialisationsenergie ausgesetzt gewesen. Und dieser Energiestoß hat den Abdruck hervorgerufen.«
    »Was, zum Teufel, soll denn die Dematerialisationsenergie sein?«, fragte Daniel enttäuscht.
    »Ich bin mir nicht sicher«, gab Stephanie lächelnd zu. »Aber wir müssen davon ausgehen, dass bei einer Dematerialisation Energie frei wird. Überleg doch mal, welche Energie beim rapiden Zerfall bestimmter Elemente auftritt. So werden Atombomben gemacht.«
    »Ich muss dich jetzt aber nicht darauf aufmerksam machen, dass du sehr unwissenschaftlich argumentierst, oder? Du verwendest den Abdruck auf dem Grabtuch, um die Dematerialisation zu begründen, damit du mit Hilfe der Dematerialisation den Abdruck auf dem Grabtuch begründen kannst.«
    »Es ist vielleicht unwissenschaftlich, aber mir kommt es schlüssig vor«, sagte Stephanie und lachte. »Und auch Ian Wilson kommt es schlüssig vor. Er beschreibt den Abdruck auf dem Grabtuch als Schnappschuss von der Auferstehung.«
    »Na ja, zumindest hast du erreicht, dass ich auch einen Blick in dieses Buch werfen werde.«
    »Aber erst, wenn ich damit durch bin«, witzelte Stephanie.
    »Wie wirken sich diese neuen Informationen über das Grabtuch auf deine Einstellung zu unserem Projekt aus, Butler mit Blut von dem Tuch zu behandeln?«
    »Da hat sich meine Meinung um hundertachtzig Grad gedreht«, sagte sie. »Ich bin absolut dafür. Warum sollen wir uns das potenziell Göttliche nicht zu Nutze machen? Und, wie du schon in Washington gesagt hast, die Verwendung des Blutes vom Grabtuch dürfte die Herausforderung und die Spannung bei der Schaffung eines unschlagbaren Placebo sogar noch erhöhen.«
    Daniel reckte die Hand in die Höhe, und er und Stephanie klatschten über den Tisch hinweg ihre Hände zusammen.
    »Noch einen Nachtisch?«, wollte Daniel wissen.
    »Ich nicht. Aber wenn du einen möchtest, dann nehme ich einen koffeinfreien Espresso.«
    Daniel schüttelte den Kopf. »Ich will keinen Nachtisch. Lass uns nach Hause gehen. Ich möchte nachsehen, ob sich die Kapitalanleger gemeldet haben.« Daniel signalisierte dem Kellner, dass er zahlen wollte.
    »Und ich möchte nachsehen, ob wir schon Nachricht von Butler haben. Ich habe nämlich noch etwas über das Grabtuch erfahren: Wir werden auf jeden Fall Butlers Hilfe benötigen, um an eine Textilprobe zu kommen. Für uns ist das absolut unmöglich. Die Kirche bewahrt es unter aufwändigen Sicherheitsmaßnahmen in einem schwarzen Stahlsafe mit Argonfüllung auf. Außerdem hat sie eindeutig verlauten lassen, dass es keine weiteren Versuche mehr geben wird. Nach dem C-14-Fiasko sind sie in dieser Hinsicht verständlicherweise etwas vorsichtig geworden.«
    »Ist das Blut schon einmal analysiert worden?«
    »Ja, das ist es«, sagte Stephanie. »Es ist Blutgruppe AB, die im Nahen Osten der Antike sehr viel verbreiteter war als heute.«
    »Hat man auch die DNA untersucht?«
    »Ja«, meinte Stephanie. »Es wurden etliche spezifische Genfragmente isoliert, darunter auch ein Beta-Globulin des elften Chromosoms und sogar ein Amelogenin-Y-Fragment des Ypsilon-Chromosoms.«
    »Na prima«, sagte Daniel. »Das heißt also, dass wir nur eine Probe brauchen. Dann können wir die benötigten Segmente mit unseren HTSR-Sonden problemlos herausziehen.«
    »Aber es muss jetzt schnell gehen«, warnte Stephanie. »Sonst haben wir die Zellen nicht rechtzeitig vorrätig, wenn Butlers Senatsferien beginnen.«
    »Das ist mir sehr wohl bewusst«, sagte Daniel. Er nahm seine Kreditkarte aus der Hand des Kellners entgegen und unterschrieb die Quittung. »Falls das Grabtuch wirklich eine Rolle spielen soll, dann müssen wir innerhalb der nächsten Tage nach Turin fliegen. Butler muss also in die Gänge

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