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Die Operation

Titel: Die Operation Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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scharfsinnig!«, sagte Daniel sarkastisch.
    »Meine Güte! Warum quälst du dich denn ständig selbst?«
    »Aha, jetzt findest du also, dass ich selbst schuld bin.«
    »Wenn du ständig dort anrufst, dann schon. Nach allem, was du mir gestern erzählt hast, war die Lage doch vollkommen klar.«
    »Aber das Butler-Projekt kommt in Schwung. Die Situation hat sich weiterentwickelt.«
    Stephanie schloss für einen Augenblick die Augen und holte tief Luft. »Daniel«, fing sie an und überlegte, wie sie das, was sie ihm sagen wollte, so ausdrücken konnte, dass er nicht wütend wurde. »Du kannst doch nicht erwarten, dass die anderen die Welt mit deinen Augen sehen. Du bist ein brillanter Kopf, vielleicht sogar klüger, als gut ist für dich. Andere Menschen sehen die Welt nicht so wie du. Ich meine, sie können nicht so denken wie du.«
    »Behandelst du mich gerade ein bisschen von oben herab?« Daniel nahm seine Geliebte, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Geschäftspartnerin genau ins Visier. In letzter Zeit, mit all dem Stress, war sie mehr Geschäftspartnerin als Geliebte, und die Geschäfte gingen schlecht.
    »Um Himmels willen, nein!«, sagte Stephanie mit Nachdruck. Doch bevor sie fortfahren konnte, klingelte das Telefon. Das heisere Klingelzeichen brach in das ansonsten stille Büro ein und ließ sie beide zusammenzucken.
    Daniel griff nach dem Telefon, nahm aber nicht ab. Er blickte Stephanie an. »Erwartest du einen Anruf?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    »Wer ruft wohl an einem Sonnabend hier im Büro an?«
    »Vielleicht ist es ja für Peter«, meinte Stephanie. »Er ist hinten im Labor.«
    Daniel nahm den Hörer ab und meldete sich mit der Langversion ihres Firmennamens und nicht mit der Abkürzung.
    »Cellular Replacement Enterprises«, sagte er mit offizieller Stimme.
    »Hier spricht Dr. Spencer Wingate aus der Wingate Clinic. Ich rufe aus Nassau an und würde gerne mit Dr. Daniel Lowell sprechen.«
    Daniel bedeutete Stephanie, sie solle in den Empfangsbereich gehen und an Vickys Apparat mithören.
    »Ich hatte natürlich nicht damit gerechnet, Sie persönlich am Telefon zu haben, Herr Doktor«, sagte Spencer.
    »Unsere Telefonistin ist samstags nie da.«
    »Was Sie nicht sagen!«, sagte Spencer und lachte. »Ich wusste gar nicht, dass wir schon Wochenende haben. Da wir erst kürzlich eröffnet haben, sind wir ständig rund um die Uhr hier, um die letzten Falten glatt zu bügeln. Ich bitte vielmals um Verzeihung, falls ich Sie gestört haben sollte.«
    »Aber nicht im Geringsten«, versicherte Daniel. Da hörte er ein leises Klicken. Stephanie hatte den Hörer abgenommen. »Haben sich im Zusammenhang mit unserem Gespräch von gestern noch irgendwelche Schwierigkeiten ergeben?«
    »Aber ganz im Gegenteil«, sagte Spencer. »Ich hatte schon befürchtet, dass Sie möglicherweise Ihre Meinung geändert hätten. Sie hatten gesagt, Sie würden sich gestern Abend oder spätestens heute noch einmal melden.«
    »Sie haben Recht, das tut mir Leid«, antwortete Daniel. »Ich warte im Augenblick auf ein Signal hinsichtlich des Grabtuchs, damit wir anfangen können. Entschuldigen Sie bitte, dass ich mich nicht gemeldet habe.«
    »Aber ich bitte Sie, nicht der Rede wert. Ich dachte, ich rufe Sie an, weil ich bereits mit einem Neurochirurgen Kontakt aufgenommen habe. Er heißt Dr. Rashid Nawaz und hat eine Praxis in Nassau. Er ist pakistanischer Herkunft, hat in London studiert und soll, nach allem, was ich gehört habe, sehr begabt sein. Er verfügt sogar über etliche Erfahrungen auf dem Gebiet, da er in seiner Zeit als Chefarzt selbst schon Fötalzellen implantiert hat, und er ist sehr an einer Assistenz interessiert. Außerdem hat er sich bereit erklärt, die Übergabe des stereotaktischen Zielgeräts aus dem Princess Margaret Hospital zu arrangieren.«
    »Haben Sie erwähnt, dass dazu absolute Vertraulichkeit erforderlich ist?«
    »Natürlich, und er ist damit einverstanden.«
    »Wunderbar«, erwiderte Daniel. »Haben Sie über sein Honorar gesprochen?«
    »Ja. Seine Dienste würden scheinbar etwas teurer werden als von mir angedeutet, möglicherweise aufgrund der erforderlichen Diskretion. Er verlangt eintausend Dollar.«
    Daniel überlegte kurz, ob er versuchen sollte zu handeln. Tausend Dollar waren deutlich mehr als die ursprünglich geschätzten zwei-bis dreihundert. Aber schließlich war es nicht sein Geld und so bat er Spencer, alles Notwendige vorzubereiten.
    »Können Sie schon Genaueres darüber sagen, wann

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