Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne

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Rätsel?«
    »Als Lena Morrison starb, wurde ein Bernsteinarmband auf den Klippen über der Intrinsic Bay gefunden. Als Sarah Baxter ihr Leben beendete, entdeckte man eine Halskette aus Bernstein dort oben. Zwei Frauen springen von derselben Klippe und lassen jeweils Bernsteinschmuck – Ihren Bernsteinschmuck – zurück. Es wäre ein unglaublicher Zufall, wenn es stimmen würde. Tatsache ist aber, dass nur eine dort in den Tod sprang, und zwar Sarah. Wir wissen inzwischen, dass Lena nicht Selbstmord beging, und ich bin überzeugt, sie wurde in der Flussmündung ermordet und ihre Leiche anschließend zerstückelt und weggeschafft. Das Rätsel
ist also: Wie fand das Armband – Ihr Armband – den Weg auf die Klippen?«
    Zitaras runzelte die Stirn. »Kommen Sie herein.«

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    I ch folgte Zitaras in die Wohnung und schloss die Tür hinter mir. Eine kleine Diele führte in sein Wohnzimmer. Es war sauber, aber karg möbliert. Zwei schwarze Ledersessel. Ein Fernsehgerät von bescheidener Größe. Ein gerahmtes Schwarzweißfoto über einem falschen Kamin. Keine Gemälde, kein Zierkram oder Drogenutensilien. Spartanisch.
    Er bedeutete mir mit einer Handbewegung, in einem der Sessel Platz zu nehmen, setzte sich selbst in den anderen und knöpfte sein Hemd fertig zu.
    »Meines Wissens sollte ich von Ihnen oder dem Engländer nicht belästigt werden.«
    »Ich möchte Ihnen nur ein paar Fragen stellen. Der Polizeiakte zufolge bekam Lena das Armband von Michael Carmody geschenkt, der es mutmaßlich von Ihnen gekauft hat oder bekam. Aber Lena hat es nie getragen, oder?«
    »Warum sollte ich mit Ihnen über all das reden?«
    »Weil Sie doch sicher Ihre Unschuld beteuern wollen, wenn Sie Lena Morrison und Kim Tyrell nicht getötet haben. Und mir vielleicht verraten, wer es dann war.«
    »Sind Sie vollkommen wahnsinnig?«
    »Wahnsinnig, hierherzukommen oder solche Dinge zu sagen?«
    »Wenn ich sie getötet hätte, warum sollte ich Sie dann nicht töten?«
    »Weil das aus einer Reihe von Gründen unklug wäre, einer
davon ist ihre bevorstehende Drogenfalle. Außerdem sind Sie laut Senan Costello kein ganz schlechter Mensch, und darauf baue ich. Und davon abgesehen habe ich mein Handy im Wagen gelassen. Falls ich mich nicht melde, wenn mein Freund Giles in zwanzig Minuten anruft, wird er mit der Polizei hier eintreffen.«
    Zitaras lachte höhnisch. »Falls ich Sie umbringen wollte, würde das alles keinen Unterschied machen. Sie glauben also, dass ein und dieselbe Person für den Tod der beiden Frauen verantwortlich ist?« Er schüttelte langsam den Kopf. »Sie irren sich. Ich weiß nicht, wer Ihre Freundin getötet hat. Aber es hatte nichts mit Lena Morrisons Tod zu tun. Weil Lenas Tod ein Unfall war.«
    »Ein Unfall?«
    Er stand auf und streckte die Arme aus. »Es stört Sie hoffentlich nicht, wenn ich stehen bleibe? Ich bin es eher gewohnt, so mit Leuten zu reden. Möchten Sie etwas trinken?«
    »Nein, danke.«
    »Ich auch nicht. Ja, ich bin überzeugt, ihr Tod war ein Unfall. Aber da es schwer zu beweisen gewesen wäre, war es am besten, alle Hinweise auf das Geschehen verschwinden zu lassen.«
    »Sie sind überzeugt ? Das heißt, Sie wissen es nicht genau?«
    »Ich war nicht dabei. Ich kann nur von dem ausgehen, was man mir erzählt hat. Ich habe an jenem Abend lange gearbeitet, weil die Geschäftsleute von George’s Heights gefeiert haben. Die Stätte war …« Er machte eine Handbewegung, die eine glatte Oberfläche anzeigte. »… platt gemacht. Keine alten Gebäude übrig. Jetzt konnten sie ihr Vorhaben umsetzen. Aber Lena war nicht glücklich, und sie ist gegangen, ohne etwas zu Gus oder mir zu sagen.
    Die Geschäftsleute haben das Restaurant gegen Mitternacht
verlassen. Gus, ich und ein paar Angestellte aus der Küche haben noch etwas getrunken, dann gingen die anderen und Gus zog sich ins Haus zurück. Ich räumte auf und machte mich an die Abrechnung. Es war noch etwas von einem guten Wein übrig, also bediente ich mich, und um zwei Uhr morgens war ich am Tisch eingeschlafen. Dann höre ich die Jungs ins Haus kommen. Und schließlich kommt Gus nach unten, und sie reden.«
    »Jungs?«
    »Michael Carmody und Barry McGann. Ich gehe an die Tür und höre genug, um zu wissen, dass Lena Morrison etwas Schlimmes zugestoßen ist. Dann scheppern Gus und Michael in der Küche herum, und kurz darauf fahren sie mit Gus’ Wagen fort. Danach kommt Barry ins Restaurant, um sich etwas zu trinken zu holen. Ich frage ihn, was passiert