Die Opferstaette

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Autoren: Patrick Dunne

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rücken ließen. Deshalb suchte er sie in ihrem Cottage auf. Aber sie entdeckte ihn, wie er ihre Akte über George’s Heights durchging. Ironischerweise deutete nichts darin auf ihn hin, aber die Tatsache, dass er es glaubte, bewies seine Schuld. Sie muss im selben Moment gewusst haben, dass er sie töten würde.«
    Carmody schüttelte wieder den Kopf, ungläubig diesmal. »Ich bin nicht überzeugt.«
    Da musste noch etwas sein. Etwas, das ich übersehen hatte.
    »Die Akte«, sagte ich. »Er hat sie nicht zurückgestellt. Und
behauptete auch nicht, es getan zu haben. Er sagte einfach nichts darüber. Weil er weiß, dass sie fehlt.«
    »Aber warum sollte er sie nehmen, wenn er nicht darin vorkommt?«
    »Warum? Weil seine Fingerabdrücke daran sind. Die Akte hätte die Polizei zu der HFH-Partnerschaft geführt, und irgendwann wäre er identifiziert worden. Und seine Fingerabdrücke würden mit denen auf dem Hammer übereinstimmen, mit dem er …«
    »Ich kann es nicht glauben …« Carmody sah mich aufrichtig entsetzt an. »Zwei Morde?« Er ließ die Waffe sinken.
    »Ja. Zwei Frauen, die wegen Informationen getötet wurden, die sie nie ausgetauscht haben.«
    »Um Himmels willen.« Er steckte die Pistole in die Tasche. »Was machen wir jetzt?«
    »Nichts. Wir tun, als hätten wir Einvernehmen erzielt. Deshalb hat er uns ja hier allein gelassen, nicht wahr? Er hat sich aus dem Bild genommen, um zu unterstreichen, dass das Ganze eigentlich nichts mit ihm zu tun hat.«

52
    A ls Carmody und ich aus der Ruine kamen, stand McGann an den Hubschrauber gelehnt da. Als wir bei ihm waren, sagte er: »Sie wären nicht mitgekommen, wenn ich Ihnen gesagt hätte, dass Michael hier ist, oder?«
    »Wahrscheinlich nicht.«
    »Und habt ihr alles geklärt zwischen euch?«
    »Sicher. Ich kann verstehen, was Michael bewegt. Aber er hätte mich nicht mit einer verdammten Waffe bedrohen müssen.« Ich musste wütend klingen, sonst würde er vielleicht Verdacht schöpfen.
    »Sie meinen die Glock? Ja, wir haben es ein bisschen übertrieben mit der Feuerkraft. Daran ist Jonas schuld – er verkauft einem nichts Billiges, wenn er etwas Teures verkaufen kann. Aber verstehen Sie mich nicht falsch, für ihn war es eine rein geschäftliche Angelegenheit, nichts Persönliches.«
    »Ich habe die Einstellung des Mannes zum Leben aus seinem eigenen Mund gehört, ich brauche die Karaoke-Version nicht.«
    »Autsch! Aber ich verstehe, dass Sie sauer auf mich sind. Hoffentlich geben Sie mir die Gelegenheit, es wiedergutzumachen.« Ich unterdrückte den Drang, mich zu übergeben.
    Er drückte die Schiebetür auf und sah uns beide abwechselnd an. »Dann können wir jetzt also in dem sicheren Wissen aufbrechen, dass das Leben seinen gewohnten Gang weitergehen wird?«

    »Natürlich, Barry«, sagte Carmody und stieg an Bord. »Trotz der Tatsache, dass du dachtest, das Spiel sei aus, als Leichenteile von Lena auftauchten.«
    »Für dich, meinst du?«, sagte McGann, der mir gerade in den Hubschrauber helfen wollte.
    »Oder vielleicht für dich«, sagte Carmody.
    Ich zuckte innerlich zusammen. War der Mann total bescheuert?
    McGann nahm die Hand von meinem Arm. »Moment mal«, sagte er. »Wir fliegen nirgendwohin, bevor du erklärt hast, wovon du redest.«
    »Keine große Sache, Barry. Die Dame hier hat nur erzählt, dass du mit Kim Tyrell gesprochen hast, das ist alles.« Jetzt wurde er tollkühn.
    McGann ließ die Information einen Moment einwirken.
    »Gib mir die Waffe zurück, Michael.« Er gab den Befehl nüchtern, in dem Wissen, auf keinen Widerstand zu stoßen.
    Carmody übergab ihm demütig die Pistole.
    »Und jetzt bleib hier!«, bellte er und schlug die Cockpittür vor Carmodys Nase zu.
    Er packte mich wieder am Arm, aber diesmal tat er mir weh.
    »Und was Sie angeht, die Sie sich verdammt noch mal in alles einmischen müssen – lassen Sie uns die Sache ein für alle Mal klären.« Er drückte mir die Pistole an den Kopf und begann, mich zurück in Richtung Ruine zu schleifen. Ich hatte keinen Zweifel, was er zu tun gedachte.
    Ich schlug und trat nach ihm, bis er mir den Knauf der Waffe hart an den Schädel schlug. Benommen ging ich zu Boden, aber er zerrte mich auf die Beine, drehte mir den Arm auf den Rücken und stieß mich vorwärts. Wir waren bis zur Kirche gekommen, als er über loses Mauerwerk stolperte und ich mich von ihm losriss. Während er versuchte, mich erneut zu
packen, bekam ich einen großen Stein zu fassen, den ich ihm an die Stirn