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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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aber es gelang uns nicht. Michael war inzwischen völlig panisch. Ich sagte, wir sollten zurückfahren und es seinem Vater erzählen, er würde wissen, was zu tun sei. In der Zwischenzeit versteckten wir die Leiche in der Wiese hinter dem Strand. Den Rest kennen Sie.«
    »Warum haben Sie mir im Restaurant erzählt, dass Michael auf Lena stand?«
    »Ach das. Das ist mir einfach so rausgerutscht. Gus hat uns gedrillt, weil er wusste, wir würden über das Halsband befragt werden. Wir mussten die Geschichte auswendig lernen. Ehrlich gesagt, glaube ich, Gus nutzte die Gelegenheit, um seinen Kollegen bei der Polizei den Eindruck zu vermitteln, dass Michael hetero ist. Er hat die sexuelle Neigung seines Jungen immer geleugnet.«
    McGann wies wieder auf seine Uhr. »Kann ich den Schlüssel jetzt haben?«
    »Gleich. Warum waren Sie letzten Samstag bei Kim Tyrell?«
    Falls er überrascht war, ließ er es sich kaum anmerken.
    »Wie haben Sie das denn herausgefunden?«
    »Ein Vögelchen hat es mir gezwitschert.«
    Er sah mich an, lächelte leicht. Dann wandte er den Kopf wieder ab. »Okay, es stimmt. Ich war bei ihr. Aber sie war nicht da, deshalb bin ich wieder gegangen.«
    »Sie haben nicht gesagt, warum Sie bei ihr waren.«
    »Lena hatte gedroht, Kim Tyrell zu erzählen, dass ich derjenige war, der für die Zerstörung der Stätte angeheuert wurde. Ich machte mir keine allzu großen Sorgen deswegen – Gus hätte sich darum gekümmert. Und als Lenas Verschwinden als Selbstmord gedeutet wurde, gab es natürlich nichts mehr, was mich damit in Zusammenhang brachte, es bestand also überhaupt kein Grund zur Sorge. Aber das hat sich letzte Woche
geändert. Ich begriff, dass Kim vielleicht glauben würde, dass ich doch etwas mit ihrem Verschwinden zu tun gehabt hätte. Für diesen Fall wollte ich für Klarheit sorgen. Aber wie gesagt, sie war nicht da. Und nichts deutete darauf hin, dass jemand anderer dort gewesen war.«
    »Aber Sie haben die HFH-Akte gefunden.«
    »Was für eine Akte?«
    »Erzählen Sie mir nicht, Sie wurden nicht von Kims Katze gekratzt, als Sie die Unterlagen durchsuchten. Sie haben mir erzählt, er stamme von Gus Carmodys Rosen. Aber ich erkenne den Kratzer von einer Katze, wenn ich einen sehe.«
    Er schüttelte ungläubig den Kopf. »Sie sind mir wirklich eine. Ja, ich habe den Aktenschrank entdeckt. Die Schublade war herausgezogen, sie muss selbst etwas darin gesucht haben. Ich nahm – trotz der Katze – den Ordner heraus und las die Notizen durch, die sie sich nach dem Gespräch mit Lena gemacht hatte.«
    »Und stand etwas darin, das Sie hätte identifizieren können?«
    »Nein«, sagte er und schüttelte den Kopf, als wäre er immer noch erstaunt darüber. »Es war eine ziemliche Erleichterung. Dann wollte ich nur noch weg, bevor sie mich entdeckte.«
    »Und haben Sie es geschafft?«
    »Ja, wie ich schon sagte.«
    Es war, als würden wir ein Spiel spielen. Er hätte nichts von sich aus zugegeben, wenn ich ihn nicht unter Druck gesetzt hätte. Aber sobald es aussah, als hätte ich ihn in die Enge getrieben, gestand er alles und stellte sein Handeln als beinahe harmlos hin. Die Zerstörung der Klosteranlage, seine Beteiligung an der Vertuschung von Lenas Tod, seine Anwesenheit in Kims Haus.
    »Hören Sie, Illaun, wenn wir diesen Flug machen wollen,
dann müssen wir jetzt aufbrechen. Ich kann es mir nicht leisten, dabei gesehen zu werden. Es sind Leute im Spiel, die mehr zu verlieren haben als ich.«
    Ich hatte ebenfalls eine Menge zu verlieren. »Warum können Sie mir nicht einfach sagen, wo Lena begraben liegt? Wieso müssen wir mit dem Hubschrauber fliegen?«
    McGann seufzte schwer. »Glauben Sie mir, es gibt keine andere Möglichkeit, es Ihnen zu zeigen.«
    Ich wog das Für und Wider ab. McGanns Version der Ereignisse brachte ihn verdächtig nahe an den jeweiligen Schauplatz beim Tod der beiden Frauen, aber er bestritt es auch gar nicht. Andererseits könnte ich der Polizei erzählen, wo sich Lena Morrisons sterbliche Überreste befanden, wenn ich es in Erfahrung brachte. Wieso war McGann bereit, es mir zu verraten? Der einzige Schluss, zu dem ich gelangte, war, dass er keine weitere Aufmerksamkeit auf sich lenken oder eine Art Schlussstrich ziehen wollte. Und dass er nicht bereit war, Michael Carmody direkt zu verpfeifen.
    »Okay, fliegen wir«, sagte ich und gab ihm den Schlüssel. Ich schob die Tür zu und schnallte mich an.
    Nachdem wir aufgestiegen waren, schwebten wir ein paar Sekunden über dem

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