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Die Opferstaette

Die Opferstaette

Titel: Die Opferstaette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Dunne
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trugen nun die Plane die Rutsche herauf, Costello und Sally gingen vorn und streckten den freien Arm
aus, um das Gleichgewicht zu wahren, während Mahon sich mit rotem Gesicht hinter ihnen abmühte. Sie trugen ein totes Gewicht. Die beiden Sanitäter sagten etwas zu dem Trio, als es sich näherte. Mahon schüttelte langsam den Kopf, seine Miene war ernst. Die tropfende Plane wurde samt ihrer Last vorsichtig abgesetzt, die Taucher ließen sie los, und ein Körper wurde sichtbar, den ich nur teilweise erspähte, da die Sanitäter niederknieten, um ihn zu untersuchen.
    Was ich sah, war die Kleidung einer Frau und etwas Dunkles, Glänzendes, das ihren Kopf bedeckte. Einen Moment lang dachte ich, es sei ihr Haar, das im Gesicht klebte, aber dann schnippte es einer der Sanitäter fort, als sie die Frau auf die Tragbahre legten, und ein breiter Streifen leuchtend brauner Tang klatschte auf den Beton.
    Ich konnte das Gesicht der Frau jetzt sehen. Ihr Teint war bläulich bis purpurn, als hätte sie angefangen, mit dem Ozean zu verschmelzen. Auch die lavendelfarbene Kleidung der jungen Braut auf der Intrinsic kam mir in den Sinn. Die Tote, die in den Rettungswagen verladen wurde, war Sarah Baxter.
    Ich war wie benommen.
    Was war geschehen? Und wo war Kendrick?
    Als die Ambulanz wegfuhr, verließ Mahon den Sergeant, der in sein Handy sprach, und kam zu mir.
    »Wir haben sie unter der Klippe gefunden. In diesem Eisengebilde verfangen. Ich weiß noch nicht, wer sie ist.«
    »Aber ich weiß es. Sie heißt Sarah Baxter.«
    Mahon legte das Gesicht in Falten, als er versuchte, den Namen unterzubringen.
    »Sie war diejenige, die mir von der gusseisernen Kirche erzählt hat.«
    Mahons bärtiger Kiefer klappte nach unten. »Das ist ja mehr als seltsam.« Er drehte sich um. Die anderen waren
beim Cherokee und entledigten sich ihrer Taucherkluft. Mahon winkte Sally zu uns herüber.
    »Ich habe das Boot gesteuert«, sagte er. »Sally und Senan haben die Rinne in der Nähe dieses Gebildes erforscht – das sich als die Beine einiger auf dem Kopf stehender Bogen herausstellte, ein Rahmen für eine Reihe von Fenstern wahrscheinlich. Sie fanden noch andere Dinge, Säulen, Geländer und dergleichen, alles unter einer Menge Riementang verborgen, und dann …« Sally kam zu uns. »Erzähl Illaun, wie ihr die Leiche der Frau gefunden habt.«
    »Mein Gott, ich bin so erschrocken. Senan und ich schwammen gerade an einem hervorstehenden Eisenteil vorbei, einer Art Turmspitze, da kam sie aus dem Seegras um das Ding herum, ich schwöre es. Sie trieb wie eine Erscheinung auf uns zu, den Kopf an die Schulter gelegt.« Sally setzte einen Gesichtsausdruck auf, der unter weniger tragischen Umständen komisch gewirkt hätte. »Wir sind sofort aufgetaucht und haben es Theo erzählt.«
    »Ich ging ins Wasser, und wir machten uns daran, sie zu holen. Die arme Frau hing an dem Gestänge, ihr Kleid hatte sich in der Spitze verfangen. Ich vermute, sie ist von der Klippe gestürzt, bis in diese Tiefe gesunken und hängen geblieben. Ich habe keine Ahnung, ob sie ausgerutscht ist, ob sie gesprungen ist oder jemand sie gestoßen hat, aber ich glaube nicht, dass sie ertrunken ist. Ihr Kopf saß in einem komischen Winkel auf dem Hals, ich denke, sie hat sich das Genick gebrochen, als sie auf das Wasser geprallt ist.«
    Ich dachte daran, wie Sarah am Tag zuvor beinahe über den Rand der Klippe gestürzt wäre.
    »Ich habe ihren Freund vor einer kleinen Weile oben in der Stadt getroffen«, erklärte ich.
    »Man muss es ihm sagen. Wissen Sie, wo sie wohnen?«

    »Ja, schon … Aber er ist … fort.«
    Mahon schaute verwundert drein. Der Sergeant hatte sein Gespräch inzwischen beendet und kam zu uns.
    Mahon stellte ihn als Sergeant Hynes vor, ein rotgesichtiger Mann mit grau werdendem, dichtem Schnauzer und ebensolchem Haar auf dem unbedeckten Kopf.
    »Wir wissen wahrscheinlich, wer sie ist«, sagte Mahon. »Illaun hier wird es erklären.«
    Hynes berührte seinen Schnauzer an den Seiten, wo er sich vom Mund abwärts zog. »Eine Besucherin, richtig?«
    Ich wusste nicht, ob er mich oder Sarah meinte. Ich erzählte ihm kurz, wie ich sie und Kendrick auf meinem Spaziergang kennengelernt hatte, und berichtete von meiner Begegnung mit ihm vorhin vor dem Stella Maris.
    »Banagher?«, wiederholte Hynes. »Wieso sollte er nach Banagher fahren?«
    Es war zu kompliziert, um es auf die Schnelle zu erklären.
    »Hat er Kilkee schon verlassen?«, fragte er.
    »Ich glaube

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