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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Tieres verschmolzen zu sein, verursache einen nicht wiedergutzumachenden Schaden. Er war schon so lang fort. Was wäre mit ihm, wenn er zurückkehrte?
    Plötzlich empfand sie eine tiefe Scham. Durch die Gedanken Wolkentauchers wurde sie sich bewusst, dass sie niemals überlegt hatte, welchen Schaden der Vogel wohl genommen hatte. Ihr glühten die Wangen, so sehr schämte sie sich.
    Yulivee spürte, wie der Zorn des Adlers seltsamerweise verebbte. Nun war er tief in ihren Gedanken. Er war viel erfahrener darin, in Gedanken und Erinnerungen zu lesen. Yulivee
wurde erneut rot, als sie sich bewusst wurde, was er alles entdecken mochte.
    Wolkentaucher wollte wissen, auf welche Weise man den Menschenkindern helfen sollte. Sie dachte nach über die Geschichte und die vielen Heldenlieder aus tausend Jahren Bündnis zwischen Albenmark und Firnstayn. Ihre Gedanken machten es ihm leichter zu erfahren, was er wissen wollte. Und leise, halb unbewusst formten ihre Lippen Worte: »Mit Mandred fing alles an, dann folgten Alfadas, dessen unglücklicher Sohn Ulric und die Tochter Kadlin, die große Kriegerkönigin. « Ihr kamen Njaudred Klingenbrecher und Liodred in den Sinn, der wie Mandred den Weg über die Albenpfade zurück zu den Menschen nicht mehr gefunden hatte. Zuletzt war da Gunnar Eichenarm mit seinem heldenhaften Tod aus Sorge um das Weiterbestehen seiner Dynastie und des Bündnisses mit Albenmark. Er hatte sich in der vagen Hoffnung geopfert, seine Tochter Gishild könne vielleicht den Weg zu einer glücklicheren Zukunft öffnen. Dann rief sich Yulivee all die Namen derer in Erinnerung, die jetzt dabei sein sollten. Große Namen aus vielen Völkern. Ollowain selbst würde sie anführen.
    Der König der Adler zeigte sich beeindruckt und wollte mehr über die Pläne wissen.
    Yulivee neigte ihr Haupt.
    »Es tut mir leid. Ich kann dir nur sagen, dass wir die Prinzessin Gishild retten werden. Sie ist die Zukunft des Fjordlands. Sie wird gefangen gehalten. Noch weiß niemand, wo das ist. Aber wie es scheint, ist es ein Ort, an den man nur durch die Luft gelangen kann, denn ganze Armeen wachen am Zugang zu diesem Gefängnis.«
    Der Adlerkönig stieß unvermittelt einen schrillen Ruf aus. War es eine Art Lachen? Spott vielleicht? Zu verwirrend waren
seine Gedanken. Nun wollte er wissen, wann es geschehen sollte.
    »Das kann ich nicht sagen. Ich weiß es noch nicht. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt, seit sie entführt wurde.«
    Wieder gab Wolkentaucher einen schrillen, lang anhaltenden Schrei von sich. Es klang diesmal wie eine Herausforderung an den Wind und die Berge. Yulivee konnte spüren, dass der Adler das Unternehmen für verrückt hielt. Aber irgendwie schien gerade das einen Reiz auf ihn auszuüben. Es klingt nicht nach Emerelle, war einer der Gedanken, den die Elfe ganz deutlich wahrnahm. Und in der Tat, das hörte sich nicht an wie ein Plan der kühlen, stets so berechnenden Königin. Es war eine Verzweiflungstat!
    »Werden du und dein Volk uns helfen? Ohne euch gibt es keinen Weg zur Prinzessin.«
    Der Adlerkönig rief sich die Namen jener in Erinnerung, die dabei sein würden. Es waren die Helden Albenmarks. Fast alle hatte er schon im Kampf erlebt, hatte sie aus der Luft beobachtet. Seine Freunde und er hatten den Windsängern schon so manchen Dienst erwiesen, feindliche Stellungen aufgespürt, Truppenbewegungen verfolgt. Das war nicht immer gefahrlos möglich gewesen. So manchen Luftkampf hatten sie ausfechten müssen. Vorfreude auf kommende Ereignisse stellte sich ein.
    Aber das änderte nichts daran, dass ihr Plan aussichtslos schien. Besonders grotesk fand er die Schiffe. Immer wieder sollte sich Yulivee die Pläne in Erinnerung rufen, die sie gesehen hatte. Schiffe wie diese hatte es noch nie gegeben. Und sie wurden nur für die Adler gebaut. Sie würden ihn und seine Kampfgefährten weit hinaus auf ein fremdes Meer tragen …

VON TRÄUMEN UND RITTERN

    Luc hatte gesehen, wie Gishild aufgestanden war und sich davongeschlichen hatte. Er hatte einen leichten Schlaf. Er wusste, dass sie es nicht zum ersten Mal tat. Wohin sie wohl ging? Auch Drustan war fort. Ob die beiden sich wohl irgendwo draußen trafen? Nein … Und wenn schon. Ihn ging das nichts an. Er drehte sich herum. Und fand keinen Schlaf. Irgendetwas war da draußen. Manchmal verschwanden Schafe. Wölfe gab es hier nicht … Man verdächtigte die Novizen. Man gab ihnen nie genug zu essen … Ein Schaf zu schlachten wäre leicht. Und auch ein

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