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Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman

Titel: Die Ordensburg: Elfenritter 1 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernhard Hennen
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Bibliothek der Ordensburg zu besuchen. Überhaupt war der Magister ungewöhnlich freundlich seit der Bestrafung. Ob es ihm wohl leid tat?, überlegte Luc, als er sich auf den Weg machte. Vielleicht hatte der Primarch ihn für seine Grausamkeit getadelt. Luc hatte die beiden beim Buhurt beieinanderstehen sehen.
    Dass sie wieder einmal verloren hatten, machte ihm zwar zu schaffen. Er bereute es aber nicht, zu Gishild hinausgegangen zu sein. Es tat ihm nur leid, dass alle anderen Novizen in die Sache mit hineingezogen worden waren. Sie hätten gewinnen können … Beim nächsten Spiel war das ausgeschlossen. Es war das letzte in ihrem ersten Jahr als Novizen. Sie würden gegen die Drachen antreten. Und ihre Niederlage war so sicher, dass unter den anderen Novizen nicht einmal Wetten abgeschlossen wurden. Die Drachen hatten nicht ein einziges Spiel verloren. Für alle stand bereits fest, dass die Löwen des siebenundvierzigsten Jahrgangs mit der außerordentlichen Schande leben mussten, nicht ein einziges Spiel gewonnen zu haben. Luc wollte sich damit nicht abfinden. Sie waren besser geworden …
    Ein wenig verloren streifte er an den Bücherregalen entlang. Noch nie hatte er so viele Bücher an einem Ort versammelt
gesehen. Gab es wirklich so viele Dinge, die es wert waren, aufgeschrieben zu sein? Die man wissen sollte?
    »Du bist Luc, nicht wahr?«
    Der Junge fuhr herum. Eine schlanke Frau mit kurzem blondem Haar war eingetreten. Eine blasse Narbe zerteilte Augenbraue und Wange. Auf dem Arm hielt sie drei dicke Bücher.
    »Meine Schwester erzählt oft von dir. Sie hält große Stücke auf dich, Luc de Lanzac.«
    Der Junge räusperte sich verlegen. Wenn ihm doch nur die Worte leichter von den Lippen gingen! Was sollte er darauf jetzt sagen? Er wusste genau, wer dort vor ihm stand. Lilianne, die gefallene Komturin. Und sie kannte ihn! Über sie wurde viel gesprochen unter den Novizen. Sie unterrichtete die letzten beiden Jahrgänge in Kriegskunst. Die meiste Zeit über war sie mit einigen ausgewählten Lanzen auf der großen Ebene, dort wo das Land vom Krieg gezeichnet war.
    Obwohl er nichts sagte, lächelte sie ihn immer noch freundlich an.
    »Suchst du etwas? Wenn man zum ersten Mal hierher in den Büchersaal kommt, dann fühlt man sich verloren, nicht wahr?«
    Luc wusste, dass sie sich bestimmt nicht verloren gefühlt hatte. Michelle hatte ihm erzählt, dass es im Haus ihrer Eltern eine große Bibliothek gegeben hatte. Er räusperte sich wieder. Sein Mund war staubtrocken.
    »Sind die Regeln über den Buhurt jemals niedergeschrieben worden, Schwester?«
    Sie runzelte die Stirn. Durch die Narbe entstand ein seltsames Faltenmuster, asymmetrisch gegeneinander verschoben. »Natürlich gibt es Regeln. Aber es sind nur ein paar Seiten. Hat Drustan euch nicht ausführlich über das Spiel unterrichtet?«

    »Doch«, sagte Luc. »Aber ich würde sie gern lesen, die Regeln.«
    Lilianne legte ihre Bücher auf einem Stehpult ab.
    »Komm mit!« Sie führte ihn zu einem großen Regal zwischen zwei Spitzbogenfenstern. Ihre schlanken Finger glitten über die dicken ledernen Buchrücken.
    »Das alles sind Berichte über Spiele. Du solltest ein paar von ihnen lesen. Das hilft. Es gibt viele Möglichkeiten, beim Buhurt zu gewinnen. Standfeste, gute Kämpfer allein sind nicht genug. Man sollte seinen Gegner beobachten und jedes Spiel mit einem Plan beginnen, so wie eine Schlacht. Ich glaube, du wirst in diesen Bänden Antworten auf deine Fragen und den Schlüssel zum Sieg finden.«
    Luc blickte zweifelnd die Bücherwand an. Es mussten über hundert Bände sein, die in den Regalen aufgereiht standen.
    »Das alles ist über den Buhurt geschrieben worden?«
    Lilianne nickte.
    »Einige der besten Heerführer unseres Ordens haben als Kapitäne im Buhurt begonnen. Vieles, was dort gilt, vermag einem später auch auf dem Schlachtfeld zum Erfolg zu verhelfen. «
    »Warst du auch einmal Kapitän?«
    Sie schloss die Augen.
    »Ja. Vor einer Ewigkeit. Ich bin eine Löwin, so wie du.« Sie beugte sich zu ihm hinab. »Meine Lanze haben sie auch auf die Galeere geschickt«, flüsterte sie. »Ihr solltet euch deshalb nicht schämen. Ich werde bei euch sein im nächsten Jahr. Und du wirst sehen, die sechs Monde auf der Galeere vergehen wie im Flug. Wenn wir mit den Winterstürmen zurückkehren, dann werdet ihr eine viel stärkere Lanze sein. Es ist keine Schande, auf die Galeere zu kommen.«
    »Das sehen die anderen Lanzen anders«, entgegnete

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