Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
älteren der Orkbrüder kopfschüttelnd ins Wort. »Selbst jetzt habt ihr nichts Besseres zu tun, als euch zu streiten – so wie ihr es auf der ganzen langen Reise getan habt. Sind alle Abkömmlinge deines Volkes so dämlich, Graishak?«
    »Glücklicherweise nicht, Meister«, antwortete der Orkhäuptling.
    »Auf der ganzen langen Reise?«, echote Balbok und starrte Rurak erstaunt an. »Soll das heißen, du hast uns beobachtet?«
    »Natürlich.« Rurak grinste und nickte langsam. »Oder hältst du mich für so töricht, zwei Orks zu vertrauen?«
    »Aber wie …?«, stammelte Balbok. »Ich meine, woher …?«
    »Kannst du dir das nicht denken, Einfaltspinsel? Du selbst bist es doch gewesen, der es möglich machte, indem du die ganze Zeit über mein Auge trugst.«
    »Dein Auge?« Verwirrt schaute sich Balbok um – und sein Blick fiel auf die Standarte, die er an die Balustrade gelehnt zurückgelassen hatte, und auf die mattschwarze Kugel am Kopf des Feldzeichens.
    »Du vermutest richtig«, sagte Rurak, und sein Grinsen wurde noch breiter. »Durch das magische Auge konnte ich all das sehen, was ihr getrieben habt. Auf Schritt und Tritt habe ich euch beobachtet und war zu jeder Zeit über euer Tun informiert – und auch über euren Verrat.«
    »Tornoumuch!«, stieß Balbok staunend hervor – darauf wäre er nie gekommen!
    Für Rammar hingegen gab es kein Halten mehr, nun, da er wusste, was es mit der verhassten Standarte auf sich hatte. Er schnappte keuchend nach Luft, dann übergoss er seinen Bruder mit einem Schwall wüster Beschimpfungen.
    »Schwammkopf! Blödgesicht! Unbegreiflicher umbal! Ich sollte dir den Schädel aufschlagen, dir das Hirn rauspulen und es an die Gnomen verfüttern – aber wahrscheinlich würde ich es nicht mal finden! Habe ich dir nicht gesagt, dass wir keine dämliche Standarte brauchen? Dass wir das Ding zurücklassen sollen? Aber nein, wir mussten es ja mit uns schleppen, den ganzen weiten Weg! Wenn ich daran denke, dass du bei den Zwergen sogar unser aller Leben dafür riskiert hast! Und dass ich dich zusammen mit dem be shnorsh ten Ding getragen habe! Ich – ich – ich könnte vor saobh platzen!«
    Wie unter Peitschenhieben zuckte Balbok bei jedem von Rammars Worten ein wenig mehr zusammen. Immer tiefer rutschte sein Kopf zwischen die Schultern, immer zerknirschter wurde sein Gesichtsausdruck, bis er einen ziemlich elenden Anblick bot.
    »Zürne deinem Bruder nicht zu sehr«, sagte Rurak großmütig. »Ohne das Auge hättet ihr die Begegnung mit der Spinne wohl kaum überlebt, oder?«
    »Das wart Ihr, der uns geholfen hat?«, fragte Rammar.
    »Natürlich. Ihr musstet doch euer Ziel erreichen.«
    »Und warum hast du uns dann nicht geholfen, als wir gegen den Troll gekämpft haben?«, fragte Balbok.
    »Warum wohl«, gab Rammar seinem Bruder die Antwort. »Weil wir zu diesem Zeitpunkt das Ziel längst erreicht und den Zweck unserer Reise erfüllt hatten.«
    »Nicht ganz«, widersprach Rurak. »Sondern weil ich nichts dagegen gehabt hätte, wäre dieser da« – er deutete auf Corwyn – »auf der Strecke geblieben. Er ist ebenso überflüssig wie nutzlos.«
    »Soll das heißen, ich kam nicht vor in deinem großen Plan?«, knirschte der Kopfgeldjäger bissig.
    »So ist es«, gestand Rurak gleichmütig. »Eine Laune des Schicksals hat dich herbeigeweht wie ein Blatt welken Laubs.«
    »Nichts in diesem Universum geschieht zufällig, Zauberer«, wandte Alannah ein, »alles ist sorgfältig geplant.«
    Der Zauberer seufzte und setzte eine mitleidige Miene auf. »Die Elfen und ihr unerschütterlicher Glaube an die Ordnung. Selbst jetzt, da Euer Volk schwach geworden ist und sich aus dieser Welt zurückzieht, haltet Ihr daran fest – wie ein Schiffbrüchiger, der sich an eine Planke klammert, während die Sonne auf ihn niederbrennt und Bluthaie ihn umkreisen. Die Mächte des Chaos triumphieren, Elfin, nicht die der Ordnung. Diese beiden Orks hier sind der beste Beweis dafür. Jahrhundertelang haben die Elfen darauf gewartet, dass sich die Prophezeiung Farawyns erfüllt – wer hätte gedacht, dass es zwei Orks sein würden, die zu Ende bringen, was vor langer Zeit begonnen wurde?«
    »Was wisst Ihr schon von diesen Dingen?«, versetzte Alannah.
    »Seid versichert, meine Teure, dass ich alles weiß«, gab Rurak mit einer Selbstsicherheit zurück, die weder der Elfin noch ihren Gefährten recht behagen wollte. »Rurak den Schlächter nannte man mich einst, und gefürchtet war ich

Weitere Kostenlose Bücher