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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Beschreibung überaus zutreffend, denn das Land, das sich jenseits der Ausläufer des Schwarzgebirges erstreckte, war tatsächlich der trostloseste Flecken Erde, den Balbok je betreten hatte. Die Bäume, die sich aus dem morastigen braunen Boden erhoben, sahen aus wie Totengerippe, die ihre Glieder in den grauen Himmel reckten, und nur hier und dort bildeten Grasbüschel oder dunkles Moos Inseln im gluckernden Moor. Wesentlich zahlreicher waren die gefährlichen Sumpflöcher, mit denen die Ebene übersät war wie der asar eines Orks mit Furunkeln. Allzu leicht konnte man in dieser Umgebung die Orientierung verlieren, zumal sich die Sonne hinter der dichten Wolkendecke verbarg.
    Und da war der Nebel.
    Allgegenwärtiger zäher Nebel, der dafür sorgte, dass man nur einen Steinwurf weit sehen konnte. Kalt und klamm legte er sich auf die Lunge und sorgte dafür, dass der Atem der Orks rasselte wie ein rostiges Kettenhemd, während sie immer weiter gingen, hoffend, sich nicht bereits verirrt zu haben.
    Ab und zu hörten sie unheimliche Laute, hier ein Plätschern, dort ein Blubbern. Auch wenn es auf den ersten Blick nicht so schien, der Sumpf war voll von Lebewesen, und die wenigsten davon waren Besuchern wohlgesonnen. Einst hatten die Gnomen in diesem elenden Landstrich gelebt, und wäre es nach Rammar gegangen, täten sie das noch immer, denn zu den Grünhäutigen passte diese trostlose sumpfige Gegend, nicht aber zu den Orks!
    »Als ob es nicht schlimm genug wäre, dass die Gnomen in unseren Bergen hausen«, maulte Rammar missmutig vor sich hin, während er stumpfsinnig einen Fuß vor den anderen setzte. »Jetzt müssen auch noch zwei mutige Orks durch diese widerliche Kloake waten, die sie einst bewohnt haben.«
    Gegen Abend suchten sich die Brüder einen Lagerplatz, wobei es ziemlich egal war, wo sie sich niederließen; eine Höhle oder einen Unterstand gab es nicht, und selbst wenn, hätte er nicht vor dem feuchten Nebel und der klammen Kälte geschützt. So blieb ihnen nichts, als ihre Umhänge eng um die Schultern zu ziehen und im Sitzen zu schlafen – eine Kunst, die jeder Ork beherrscht. Beim Wachehalten wechselten sie sich ab, schließlich wollten sie am Morgen auch wieder erwachen, ohne den eigenen Kopf vor den Füßen vorzufinden oder sich selbst im Magen eines gefräßigen Ungeheuers …
    Von den Kreaturen, die in den Sümpfen hausten, erzählte man im bolboug allerlei: von Sumpfkobolden und fliegenden Fischen, von riesigen Skorpionen und Schlangen, von orkgroßen Blutegeln und Schlammwürmern. Was davon der Wahrheit entsprach und was der wirren Fantasie eines Menschen entsprungen war, vermochte Rammar nicht zu sagen, denn soweit er sich erinnerte, hatte niemand, der in die Sümpfe aufgebrochen war, es je wieder zurückgeschafft. Er tröstete sich damit, dass sie in den vergangenen Tagen nicht ein einziges Tier oder sonst ein Wesen zu sehen bekommen hatten, und er hegte die Hoffnung, dass es auch so bleiben würde. Hätte er freilich die Wahl gehabt, er wäre sicher nicht auf den Gedanken verfallen, die Sümpfe zu durchwandern.
    Einmal mehr nahm Balbok alles gelassener hin; das Gepäck auf dem Rücken und die Standarte über der Schulter marschierte er hinter Rammar her. Unruhe überkam ihn nur dann, wenn er glaubte, einen Feind aus dem Nebel auftauchen zu sehen; dann blieb er stehen, rammte das untere Ende der Standarte in den Morast, zückte die Axt und taxierte mit zu schmalen Schlitzen verengten Augen die Umgebung. Bisher hatte sich Balbok stets geirrt, und es waren nur karge Bäume gewesen, deren Umrisse sich aus dem Nebel schälten und deren abgespreizte Äste wie Arme wirkten. Aber Rammar bekam jedes Mal, wenn Balbok plötzlich stehen blieb und zur Waffe griff, einen Riesenschrecken.
    »Bei Kuruls dunkler Grube!«, fluchte er deshalb, nachdem Balbok einmal mehr seine Axt zückte und fiebrig umherstarrte. »Wirst du das wohl endlich lassen? Allmählich müsstest du begriffen haben, dass wir hier ganz allein sind.«
    »Ich habe etwas gehört«, rechtfertigte sich Balbok.
    Rammar nickte. »Ich auch.«
    »Ehrlich?«
    »Natürlich. Ich höre ständig irgendwas. Mal ein Plätschern hier und ein Rascheln dort. Aber meist ist es nur das schmatzende Geräusch meiner eigenen Schritte im Morast und das erbärmliche Knurren meines Magens, der mir bis zu den Knien hängt.«
    »Meiner knurrt und hängt auch«, gab Balbok zu. »Vielleicht hätten wir nicht den ganzen Proviant auf einmal essen sollen.«
    »Unsinn.

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