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Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks

Titel: Die Orks 01 - Die Rückkehr der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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zuckten auf einmal vor und zurück und schlugen dabei klappernd aufeinander. Die viergliedrigen Taster, die sich links und rechts des schrecklichen Mauls befanden und mit denen das Ungetüm seine Umgebung erkunden konnte, streckten sich zitternd in Rammars Richtung, als wollten sie nach ihm greifen. Der Vorderkörper des Monsters ruhte auf acht langen fünfgliedrigen Beinen an der Höhlendecke, und dahinter befand sich der mächtige, mit dicken schwarzen Borsten behaarte Hinterleib.
    »Cudach!«, entfuhr es Rammar entsetzt. »Eine verdammte Spinne …!«
    Es war bekannt, dass Spinnen in den kargen Klüften des Schwarzgebirges hausten, aber die beiden Orks hatten noch nie ein Tier gesehen, das so riesig war wie dieses – Vorder- und Hinterleib waren zusammen so groß wie ein Fuhrwerk. Auf seinen langen Beinen fuhr das Monstrum auf einmal an der Höhlendecke blitzschnell herum, und Rammar konnte den Giftstachel der Riesenspinne sehen, der sich aus dem Hinterleib schob – um dann erbarmungslos zuzustechen.
    Instinktiv warf sich Rammar zur Seite, schneller, als man es dem Ork auf Grund seiner Fettleibigkeit zugetraut hätte. Der armlange Stachel verfehlte ihn, wenn auch nur knapp. Rammar stürzte zu Boden und sah, wie sich die Spinne an der Höhlendecke ungeheuer flink auf ihren acht Beinen bewegte; sie drehte sich einmal um sich selbst, um eine neue Angriffsposition einzunehmen.
    »Achtung, Rammar!«, brüllte Balbok und warf seinen Speer, genau in dem Moment, als der Hinterleib der Spinne nach unten zuckte, auf seinen am Boden liegenden Bruder zu. Die mit Widerhaken versehene Spitze drang in eines der acht Augen, und eine gallertartige Masse spritzte auf Rammar herab. Der Giftstachel des Ungeheuers verfehlte ihn erneut, da die Spinne zurückzuckte. Im nächsten Moment war der dürre Balbok bei seinem Bruder, die Axt in den Klauenfäusten, und baute sich breitbeinig über Rammar auf.
    »Zurück! Zurück, elendes Biest!«, rief er und hieb mit der Axt auf die Spinne ein, die ihrerseits mit dem Stachel nach ihm stach. Als dies nicht fruchtete, versuchte sie ihn mit den grässlichen Beißwerkzeugen zu erwischen; damit konnte sie ihm mit Leichtigkeit einen Arm oder sogar den Kopf abtrennen.
    Über den Höhlenboden robbend, brachte sich Rammar in Sicherheit und kroch aus der Höhle; der Regen störte ihn plötzlich nicht mehr.
    Balbok wagte eine erbitterte Attacke, und es gelang ihm, ein weiteres Auge der Monsterspinne zu zerstören, als das Schneideblatt seiner Axt über deren Vorderleib mit dem Augenhügel fuhr. Mit wütendem Zischen warf sich die Riesenspinne auf den Ork, um ihn unter ihrer Masse zu begraben und seinen Körper mit ihren Beißzangen in zwei Hälften zu zerteilen.
    Doch mit einem schnellen Sprung nach hinten entging Balbok der Spinne, wobei er noch einmal mit der Axt zuschlug. Das Schneideblatt traf auf einen der Taster, ohne etwas auszurichten. Es gab nur ein klirrendes Geräusch, als hätte er auf Stein geschlagen. Sofort sprang er weiter zurück, stolperte, überschlug sich und kugelte mit einem Aufschrei aus dem Höhleneingang.
    Er landete im strömenden Regen, wo Rammar stand. Sein Bruder hatte seinen saparak in den Händen, sich jedoch noch nicht dazu durchringen können, in den Kampf einzugreifen.
    Die Spinne schob sich auf ihren acht Beinen und laut fauchend aus der Höhle. Dabei musste sich das riesige Tier regelrecht durch den schmalen Höhleneingang zwängen. Zuerst erschienen die beiden Taster, dann zwei Beine, dann zwei weitere, anschließend der Vorder- und der Hinterleib, und zuletzt zog die Spinne die beiden verbliebenen Beine nach.
    Die flackernden Blitze am Himmel tauchten das Monster in zuckendes Licht, und während Rammar vor Entsetzen erstarrte, stürmte Balbok mit einem gellenden Kampfschrei auf das Untier zu. Die Axt mit beiden Händen schwingend, hieb der Ork nach der Spinne, die fauchend zurückzuckte. Schon im nächsten Moment aber ging sie zum Gegenangriff über und stieß mit dem Giftstachel zu.
    Nur seinen angeborenen Orkreflexen verdankte es Balbok auch diesmal, dass er dem Stachel entging. Wieder hieb er mit der Axt zu – und diesmal drang das scharfe Blatt tief in den Hinterleib des Monsters, worauf sich ein Schwall übel riechender Flüssigkeit über den Ork ergoss.
    Das Zeug rann Balbok in die Augen, sodass er für einen Moment nichts sehen konnte. Dafür hörte er den Kriegsschrei seines Bruders, der ihm endlich zur Hilfe eilte. Den saparak am hinteren Ende haltend,

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