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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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keck zu ihm herüber. »Wird es etwas mit uns beiden?«
    Der Eisbarbar dachte einen Augenblick lang angestrengt über seine Antwort nach. Das Angebot war einerseits verlockend, andererseits war da die Warnung des Orks, dass das Schäferstündchen mit der Amazone zugleich sein allerletztes sein könnte, und diese Aussicht dämpfte seine Erregung doch ungemein.
    »Nein«, entgegnete er verdrießlich, worauf ausgerechnet Rammar, der sich noch am Morgen selbst bis auf die Knochen blamiert hatte, lauthals loswieherte.
    Der dicke Ork war wieder ganz der Alte.
    Schon am nächsten Morgen brachen sie auf.
    Während Balbok, dem es bei den Amazonen an nichts gefehlt hatte, gern noch ein Weilchen geblieben wäre, drängte Ankluas auf eine schnelle Abreise, weil er möglichst rasch nach Kal Anar gelangen wollte – der Beute wegen, wie er sagte.
    Nach allem, was sie am Vortag über Kal Anar und seinen neuen Herrscher erfahren hatten, hatte Rammar es nicht mehr ganz so eilig. Zwar reizte ihn die Aussicht, sich nicht nur einen, sondern mit etwas Glück sogar zwei Schätze unter den Nagel zu reißen – aber was hatte man von zwei Schätzen, wenn man rattentot war? Rammar fragte sich immer mehr, was Balbok und ihn geritten hatte, den bolboug zu verlassen und in die Fremde zu ziehen.
    Hatte es ihnen dort etwa an irgendetwas gefehlt? Hatten sie hungern oder Durst leiden müssen? Hatten hinterhältige Zwerge sie verraten? Hatten Riesenechsen versucht, sie zu verschlingen? Hatten hysterische Weiber sie abmurksen wollen?
    All diese Fragen ließen sich mit einem klaren douk beantworten, und inzwischen war Rammar ziemlich sicher, dass allein Balbok die Schuld daran trug, dass sie dem bolboug den Rücken gekehrt hatten. Immerhin war er es gewesen, der ständig von Langeweile gequatscht und über große Taten lamentiert hatte.
    Nur zwei Dinge hinderten Rammar daran, einfach alles hinzuwerfen und zurückzukehren in die Modermark: Zum einen das Wissen, dass sie dort wenig erwünscht waren und die faihok'hai mit ihnen kurzen Prozess gemacht hätten, zum anderen sein angeborener Neid. Denn wenn Balbok und er aufgaben, würden Ankluas, Gurn und Nestor oder irgendjemand sonst nach Kal Anar gehen, die Sache erledigen und die Belohnung kassieren – und er selbst würde leer ausgehen. Diese Vorstellung war für Rammar noch schlimmer als die Gefahren, die noch seiner harren mochten – und vielleicht lag das Schlimmste ja schon hinter ihm.
    Kurz nach Sonnenaufgang versammelten sie sich auf dem Dorfplatz. Während Nestors und Gurns Mienen ziemlich blass waren, weil sie dem vergorenen Beerensaft zu sehr zugesprochen hatten, wirkten die Orks frisch und ausgeruht. Im Dorf der Frauen gab es kein Blutbier, und den vergorenen Beerensaft konnten die Orks literweise trinken, ohne dass sich eine allzu große Wirkung zeigte.
    Zara und ihre Kriegerinnen erwiesen sich als überaus zuvorkommend. Sie stellten den Gefährten nicht nur Wasser und Proviant zur Verfügung, sondern gaben ihnen, so wie sie es versprochen hatten, auch eine kundige Führerin mit, die ihnen den Weg nach Kal Anar weisen sollte. Die Wahl war auf Quia gefallen, jene Kriegerin, die Nestor am Vorabend erfolglos zu betören versucht hatte. Auch wollten die Amazonen ihren Gästen Reittiere zur Verfügung stellen, aber es zeigte sich, dass die großen Vögel, auf denen die Kriegerinnen zu reiten pflegten, nicht kräftig genug waren für Orks im Allgemeinen und für Rammar im Speziellen. Also blieb den Gefährten nichts weiter übrig, als den Rest der Reise zu Fuß anzutreten.
    Alle Einwohnerinnen hatten sich auf dem Dorfplatz zur Verabschiedung des großen Bunais versammelt, der einer großen Heldentat entgegenging, um sie vor einer schrecklichen Bedrohung zu beschützen. Sogar Orthmar von Bruchstein war zugegen – zu einem handlichen Bündel verschnürt und von bewaffneten Kriegerinnen bewacht.
    »So, Zwerg«, knurrte Rammar voller Genugtuung, »nun wirst du bekommen, was du verdienst.«
    »Freu dich nur nicht zu früh, Fettsack!«, drang es trotzig unter von Bruchsteins Bart hervor. »Das nächste Mal, wenn wir uns treffen …«
    »Ein nächstes Mal wird es nicht geben«, sagte Zara überzeugt. »Der große Bunais hat deinen Tod befohlen, und beim nächsten Vollmond wird das Urteil vollstreckt!«
    »Da hörst du's«, sagte Rammar und feixte. »Der große Bunais hat entschieden – wer möchte da noch widersprechen?«
    »Verdammte Orkfresse!«, wetterte der Zwerg. »Du lässt Orthmar von

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