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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Bruchstein in der Hand des Feindes zurück – doch das wird dich teuer zu stehen kommen, das schwöre ich dir bei meinem Bart!«
    »Umbal, du bringst ja alles durcheinander!«, rief Balbok und lachte ihn aus. »Hier ist nur einer unser Feind, und das bist du! Du wolltest uns loswerden und hast uns verraten und verkauft. Schlimmer geht's nicht!«
    »Ich habe getan, was ich tun musste!«, rechtfertigte sich Orthmar knurrend. »Dass ihr das begreift, erwarte ich nicht – aber ein Mensch müsste es verstehen!«, rief er zu Gurn und Nestor hinüber, die die Proviantsäcke und Wasserschläuche bereits geschultert hatten.
    »Du denkst, dass wir uns auf deine Seite stellen?«, rief Nestor zurück. »Nachdem du uns belogen und getäuscht hast?«
    »Er recht«, pflichtete Gurn, der normalerweise nur sprach, wenn er auch wirklich etwas zu sagen hatte, seinem Gefährten zu. »Du miese Ratte, du Tod verdienen. Bei uns im Norden wir dich setzen auf Eisscholle und treiben aufs Meer hinaus. Du glücklich, dürfen hier sterben.«
    »Ich weiß«, brummte Orthmar mit freudlosem Grinsen, »ich bin ein echter Glückspilz.«
    »Mit Glück oder Pech hat das nichts zu tun – du hast es dir selbst zuzuschreiben!«, entgegnete Ankluas, dann wandte er sich an seine Begleiter. »Jetzt lasst uns gehen. Ich kann den Anblick dieses elenden Feiglings nicht länger ertragen.«
    »Geht mir genauso«, stimmte Balbok grinsend zu.
    Rammar nickte grimmig. »Gut, lasst uns aufbrechen.« Noch einmal schaute er von Bruchstein an. »Einen schönen Tag noch, Zwerg. Denk an uns, wenn dir die Weiber deine Manneszier abschnibbeln.«
    Daraufhin brachen sowohl er als auch sein Bruder in schadenfrohes Gelächter aus, dann wandten sie dem Zwerg den Rücken zu.
    »Das werdet ihr büßen!«, kreischte Orthmar von Bruchstein, völlig außer sich, doch Rammar schlug die Drohung mit einer wegwerfenden Klauenbewegung in den Wind.
    Die Orks verabschiedeten sich von den Amazonen, die noch einmal vor Balbok auf die Knie sanken und sich verbeugten, um ihm ihre Ehrerbietung zu bezeugen. Dadurch zog sich der Abschied arg in die Länge, und während Balbok das alles mit einem dämlichen Grinsen in der langen Visage genoss, verdrehte Rammar genervt die Augen. Dann jedoch war es so weit: Zara und ihre Schwestern mussten Bunais' Reinkarnation wohl oder übel ziehen lassen.
    »So fahr denn wohl, edler Bunais«, sagte die Anführerin der Amazonen, »und vergiss uns nicht. Sei stolz auf deine Töchter, so wie sie stolz sind auf dich. Und solltest du im fernen Kal Anar in Bedrängnis geraten, so zögere nicht, uns zu rufen!«
    »Is' gut«, sagte Balbok und nickte.
    »Gibt es noch etwas, das du deinen Töchtern sagen möchtest?«, fragte Zara mit erhobener Stimme. »Vielleicht werden wir uns erneut viele Generationen lang nicht sehen.«
    »Ich, äh …« Balbok erkannte, dass die Blicke der versammelten Kriegerinnen erwartungsvoll auf ihn gerichtet waren, und obwohl es in seinen Augen abgrundtief hässliche Menschinnen waren, brachte er auf einmal kein Wort mehr heraus, sondern schaute verlegen zu Boden.
    »Was ist?«, raunte Rammar ihm zu.
    »Mir fällt nix ein«, flüsterte Balbok.
    »Umbal, willst du, dass der ganze Schwindel auffliegt?«, zischelte Rammar. »Du musst etwas sagen, hörst du?«
    »Was denn?«
    »Woher soll ich das wissen? Was Freundliches, was Erbauliches, das ihnen Zuversicht für die Zukunft gibt.«
    »Ah – der bru-mill war gut«, verkündete Balbok, und seine nachdenklich gewordene Miene hellte sich auf. Freundlicher und erbaulicher ging es seiner Meinung nach kaum.
    »Wir werden das Rezept bewahren und es an unsere Töchter weitergeben«, versicherte die Amazonenführerin, »und die an ihre Töchter und so fort – von Generation zu Generation.«
    »Tut das – das nächste Mal werde ich euch beibringen, wie man Blutbier keltert und einen anständigen …«
    »Wir müssen jetzt gehen!«, fiel Rammar ihm ins Wort, ehe sich Balbok in seiner Begeisterung um Kopf und Kragen quatschte.
    »Also lebt wohl, Fremde – und pass gut auf dich auf, Bunais!«
    »Lebt wohl, Mädels!«, rief Balbok zurück und winkte, ehe er sich zum Gehen wandte – und nicht wenige der hartgesottenen Kriegerinnen hatten dabei Tränen in den Augen.
    Der kleine Trupp aus Orks und Menschen verließ das Dorf der Amazonen. Noch einmal wandte sich Balbok um und winkte den Kriegerinnen zu, dann waren sowohl das Dorf als auch seine Bewohnerinnen hinter einer dichten Wand aus

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