Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
Schlangenkörper wie riesige Tentakel um sie wanden und sie in die Höhe rissen oder messerscharfe Hakenschnäbel sie an Ort und Stelle zerhackten. Sie hörten das klatschende Schlagen der Schwingen, rochen den beißenden Verwesungsgestank der Basilisken, und schlossen mit dem Leben ab …
    … um einen Lidschlag später erstaunt festzustellen, dass sich die fliegenden Schlangen gar nicht für sie interessierten.
    Nur wenige knum'hai über dem Boden zogen die Basilisken dahin, einmal mehr ihre grässlichen Schreie ausstoßend und die Flüchtenden mit dem Hauch des Todes streifend – aber im nächsten Moment waren die Tiere über den Grat hinweg und dahinter verschwunden. Die Gefährten brauchten einen Moment, um zu begreifen, dass sie vorerst verschont geblieben waren.
    »Verdammt«, knurrte Rammar mit einer Mischung aus Enttäuschung und Erleichterung und richtete sich halb auf. »Was, bei Ludars morschem Donnerbalken …?«
    In diesem Moment war auch von der anderen Seite des Grates lautes Geschrei zu hören, und unzählige Brandpfeile stiegen steil in den dunklen Nachthimmel.
    »Was, zum …?«
    Auf den Knien schleppte sich Rammar bis zum Grat, um einen Blick auf die andere Seite zu werfen. Was er sah, erfüllte ihn mit heller Freude, auch wenn er das im Leben nicht zugegeben hätte.
    Es waren Menschen! Nicht nur ein paar von ihnen, sondern eine unüberschaubare Menge, ein ganzes Heer, das sich über die steinernen Hügel erstreckte und sich in der dunklen Ferne verlor. Der Ork sah Lanzenreiter und gepanzerte Kämpen, leicht Bewaffnete und Bogenschützen, Speerwerfer und Schwertkämpfer, Zwerge mit Äxten und Pikenträger. Und an der Spitze dieser riesigen Ansammlung von Kämpfern, deren Banner im Nachtwind flatterten und deren Rüstungen im feurigen Widerschein des Anar blitzten, erblickte Rammar keinen anderen als Corwyn!
    In diesem Moment war Rammar überglücklich, den König von Tirgas Lan und ehemaligen Kopfgeldjäger zu sehen. Ihm und seinem Heer also galt der Angriff der Basilisken …
    »Corwyn!«, rief Balbok, dem es nicht anders erging als seinem Bruder. »Was für ein Glück! Er kommt genau zur rechten Zeit!«
    »Korr«, stimmte Rammar verdrießlich zu, seine Erleichterung geschickt verbergend, »das Milchgesicht muss wohl überall auftauchen und seinen shnorsh dazugeben …«
    Ein heftiger Kampf tobte. Die Basilisken attackierten das Heer, wurden aber mit einem Pfeilhagel empfangen. Zwei der Untiere fielen wie Steine vom Himmel, gespickt von Pfeilen wie Nadelkissen, ein weiteres kam den Pikenträgern zu nahe, was ihm zum Verhängnis wurde; im Todeskampf erschlug der Basilisk mit seinem peitschenden Schweif jedoch noch mehrere Krieger.
    Ein anderes Ungeheuer griff die Zwerge an, flog direkt auf sie zu, sodass einige von ihnen ihm in die Augen schauten, woraufhin sie vorübergehend in Starre verfielen. Der Basilisk fuhr mitten unter sie und hielt mit seinem Hackschnabel blutige Ernte.
    Eine Anzahl weiterer Schlangenvögel fiel über die berittenen Krieger an den Flügeln der Streitmacht her. Einige Pferde gingen durch, andere erstarrten zusammen mit ihren Reitern und waren leichte Beute für die Untiere.
    Corwyn jedoch ließ sich dadurch nicht beirren. Geschirmt von seinen beiden Leibwächtern und den Streitern der königlichen Garde, gab er den Befehl, weiter vorzurücken.
    Rammar konnte sich nicht länger zurückhalten. Erleichtert sprang er auf und begann wie von Sinnen mit den kurzen Armen zu winken – woraufhin ein in seinem Rücken abgeschossener Pfeil sein rechtes Ohr durchbohrte. Quiekend fahr der dicke Ork herum und riss entsetzt die Augen auf: Vor lauter Wiedersehensfreude hatte er die Reiter aus Kal Anar und das Heer der Untoten ganz vergessen!
    Beängstigend nahe waren sie bereits, strebten von Osten her dem Grat zu, während sich Corwyn mit seinem Heer von der Westflanke näherte. Rammars Blicke flogen zwischen den feindlichen Heeren hin und her, die beide nur noch einen Pfeilschuss voneinander entfernt waren – es war absehbar, dass sie sich genau auf dem Grat begegnen würden. Dort, wo sich die Gefährten befanden, würde in wenigen Augenblicken eine heftige Schlacht entbrennen …
    »Das war's – ich verschwinde«, gab Nestor bekannt und wollte Fersengeld geben – Quia, die er einmal mehr mitziehen wollte, hielt ihn jedoch zurück.
    »Nein«, widersprach sie entschieden. »Du bleibst – und ich bleibe auch.«
    »Aber Quia!«, schrie Nestor gegen das Kriegsgebrüll der

Weitere Kostenlose Bücher