Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
atemberaubender Geschwindigkeit den Hang hinabzusausen, und er hatte auch einiges Geschick darin, sich dabei mit den Armen auszubalancieren. Rammar, der auf Grund seines Gewichts der Schnellste war, hatte weniger Glück – er traf auf einen Felsen, der sich einsam aus dem Schotterfeld erhob, prallte wie ein Ball davon ab und rollte, sich wild überschlagend, den Abhang hinab.
    Die Schlitterpartie endete so jäh, wie sie begonnen hatte – am Fuß des Berges, wo sich der Schotter auf schwarzem Lavagestein verlor.
    Balbok, der als Einziger ohne Blessuren geblieben war, eilte zu Rammar und streckte ihm die Klaue hin, um ihm auf die Beine zu helfen.
    »Alles in Ordnung?«, erkundigte er sich grinsend.
    »Nein, verdammt, nichts ist in Ordnung!«, maulte Rammar, während er sich mit Balboks Hilfe aufraffte. Er setzte zu einem ausufernden Lamento an, um sich lauthals darüber zu beschweren, dass das Leben ihm derart kurze, seinem Bruder hingegen so lange Beine gegeben hatte.
    Er verstummte jedoch jäh, als er sah, was sich drüben an der Stadtmauer tat: Die Tore waren geöffnet worden, und diesmal setzten nicht nur ein paar Dutzend Verfolger daraus hervor, sondern unzählige.
    Hunderte.
    Tausende …

15.
BLAR TOSASH'DOK
    Einen Augenblick lang fehlten Alannah schlichtweg die Worte. Dass sich ihr einstiger Geliebter dem Bösen verschrieben hatte und vor nichts zurückschreckte, hatte sie geahnt. Das ganze Ausmaß seines Frevels jedoch erschütterte sie zutiefst, und erstmals fragte sie sich, ob es ihr überhaupt möglich war, sich so viel Bosheit entgegenzusetzen …
    »Die ersten Basilisken sind bereits geschlüpft«, fuhr er triumphierend fort. »Sie sind mir zuverlässige Spione, Augen und Ohren und haben mir auch von eurer törichten Mission berichtet. Noch sind es nur ein paar Dutzend, aber schon bald werden es Tausende sein, und dann werde ich an der Spitze meines Heeres nach Tirgas Lan aufbrechen und den Thronräuber Corwyn bestrafen – und jeden anderen, der mich verraten hat.«
    »Dazu wird es nicht kommen«, widersprach Alannah, aber ihre Stimme hörte sich nicht mehr ganz so überzeugt an wie zuvor. »Denn auch wir sind nicht wehrlos. Du musst wissen, dass die ›törichte Mission‹, wie du sie nennst, nur ein Ablenkungsmanöver war. Glaubst du im Ernst, wir wären so dumm, den Schutz unseres Reiches einer Handvoll Unholde und Halsabschneider zu überlassen?«
    »Wenn eine alte Prophezeiung dies verlangt, dann seid ihr so dumm. Ja, ich kenne dich, Alannah …«
    »Du hast recht«, entgegnete die Elfin mit bebender Stimme. »Farawyns Prophezeiung besagt tatsächlich, dass ein Unhold das neu gegründete Reich von Tirgas Lan vor dem Untergang bewahren wird – aber sie besagt auch, dass Elfenblut in den Adern dieses Orks fließen muss. Hast du noch Verstand genug, um zu begreifen, was das bedeutet, Loreto? Ich bin der Unhold aus der Prophezeiung! Und ich bin gekommen, um dich zu töten!«
    »Was du nicht sagst.«
    »Genauso ist es. Und während wir beide hier sprechen, ist Corwyn – im festen Glauben, dass ich entführt wurde –, an der Spitze eines großen Heeres aufgebrochen, um den Krieg nach Kal Anar zu tragen, ehe er selbst angegriffen wird. Du siehst also, wir sind vorbereitet.«
    »Ein Heer?« Der Basilisk zischte spöttisch. »Was für ein Heer? Ein paar Tausend Mann, nicht mehr. Das Heer der Untoten wird sie aufhalten, bis meine Basilisken geschlüpft sind. Zu Tausenden werden sie über deinen Corwyn und seine Mannen herfallen, und niemand von ihnen wird am Leben bleiben. Dann werde ich zurückkehren nach Tirgas Lan und den Thron besteigen. Ich werde Farawyns falsche Prophezeiung korrigieren und mich zum Herrscher über ganz Erdwelt ausrufen. Wer sich mir widersetzt, wird vernichtet, und schon bald werde ich ein gewaltiges Reich mein Eigen nennen.«
    »Ein Schattenreich«, sagte Alannah traurig. »Ein Reich des Bösen, nichts weiter. Was ist nur aus dir geworden, Loreto? Hast du alles vergessen, was unser Volk dir beibrachte? Du hast dich derselben Macht verschrieben, die auch Margok einst verdarb. Aber ich werde nicht abwarten, bis du so mächtig geworden bist wie er. Ich werde dich vernichten, Loreto – hier und jetzt. Es muss getan werden!«
    »Ich bin gerührt«, kam es höhnisch zurück. »Wüsste ich es nicht besser, würde ich sagen, du hättest Mitleid mit mir.«
    »Ich habe tatsächlich Mitleid mit dir«, erwiderte Alannah. »Nicht so sehr mit dir und dem, was aus dir geworden ist,

Weitere Kostenlose Bücher