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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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gemacht haben, und nicht du …«
    Rammar schnappte entgeistert nach Luft. Er ließ das Schlangenhaupt achtlos fallen, und seine Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. »Willst du mich einen Lügner nennen? Willst du bestreiten, dass ich es war, der von der Kreatur angegriffen wurde?«
    »Das nicht, aber …«
    »Dann halts Maul!«, versetzte der dicke Ork und wechselte schleunigst das Thema, indem er sagte: »Und jetzt will ich, bei Torgas stinkenden Eingeweiden, wissen, woher dieses elende uchl-bhuurz gekommen ist!«
    »Das was?«, fragte Nestor.
    »Das Ungeheuer«, übersetzte Balbok.
    »Keine Ahnung.« Der Attentäter aus der fernen Stadt Taik schüttelte den Kopf. »In meinem Beruf bin ich ja schon weit herumgekommen, denn allzu oft musste ich einen Ort Hals über Kopf verlassen, aber einer fliegenden Schlange bin ich noch nie begegnet. Nur gut, dass sie sich wenigstens töten ließ.«
    Gurn grunzte zustimmend.
    »Auch ich habe solch eine Kreatur noch nie gesehen«, erklärte Kibli. »Halb Vogel, halb Schlange, mit einem Blick, der einen erstarren und zu Stein werden lässt.«
    »Niemand von uns hat so etwas je gesehen«, sagte Orthmar. »Es ist ein Basilisk.«
    »Shnorsh!«, maulte Rammar. »Basilisken gibt es längst nicht mehr. Kurul hat sie verschlungen, lange bevor das Zeitalter der Sterblichen begann.«
    »Unsinn!« Kibli schüttelte entschieden den Kopf. »Es war der Urhammer der Zwerge, der das Schlangengezücht zermalmte, als er die Welt formte.«
    »Jedes Volk hat seine eigene Vorstellung davon, wie Erdwelt entstand«, räumte Orthmar ein, »dennoch haben wir es hier unleugbar mit einer Kreatur zu tun, die eigentlich nicht mehr existieren dürfte. Und ich denke, es ist ziemlich klar, woher sie gekommen ist – aus Kal Anar.«
    »Was willst du damit sagen?«, fauchte Rammar.
    »Was ich auch vorhin schon sagte und was du dummer Dickschädel mir nicht glauben wolltest – dass der Feind überall ist und dass er im ganzen Land Spione hat. Diese Kreatur aus grauer Vorzeit« – er stieß mit dem Fuß gegen den Kadaver, worauf sich das Schwanzende noch einmal ringelte und der Gnom ein entsetztes Kreischen ausstieß – »stand in seinen Diensten.«
    Rammar betrachtete den Zwerg grimmig. »Und woher willst du das wissen?«
    »Du weißt wohl nicht sehr viel über Kal Anar, was?« In Orthmars kleinen Äuglein blitzte es listig. »Dann will ich dir mal was erzählen, Ork: Die Zivilisation und Kultur Kal Anars unterscheidet sich von der Tirgas Lans grundlegend. Die Menschen dort sind von gedrungener Postur, ihre Haut ist gelblich, und sie haben kleine Nasen und schmale Augen. Und der Basilisk« – er deutete auf den Torso – »ist ihr Wappentier.«
    »Im Ernst?«, fragte Balbok.
    »Nicht doch, ich treibe Scherze«, entgegnete der Zwerg bissig – worauf der Gnom einmal mehr wiehernd zu lachen begann.
    »Du behauptest also, der Herrscher von Kal Asar hätte diese Kreatur auf uns gehetzt«, stellte Rammar fest.
    »Anar«, verbesserte Orthmar. »Mit allem anderen hast du recht. Viele Geschichten, die noch aus der Zeit vor dem Ersten Krieg stammen, ranken sich um die Basilisken. In manchen davon wird behauptet, dass einige von ihnen durch dunklen Zauber überlebt und die Zeitalter überdauert haben.«
    »Dunkler Zauber«, knurrte Balbok und machte ein angewidertes Gesicht – Magie aller Art war den Orks zutiefst verhasst.
    »Unsinn!«, widersprach Gurn mit grollender Stimme. »Das doch nur sein Märchen.« Es war das erste Mal, dass er überhaupt etwas sagte.
    »Vielleicht«, räumte Orthmar ein, »vielleicht aber auch nicht.«
    »Gibt es noch mehr von diesen Schlangendingern?«, erkundigte sich Rammar schaudernd.
    »Anzunehmen«, meinte der Zwerg.
    »Dann müssen wir davon ausgehen, dass uns unser Feind aus der Luft beobachten kann«, folgerte Rammar und blickte misstrauisch zum Himmel. Der rote Schein der Dämmerung hatte sich inzwischen in ein düsteres Purpur gewandelt, das immer dunkler wurde. »Er kann uns sehen und weiß zu jedem Zeitpunkt, wo wir uns gerade befinden.«
    »So ist es«, vermutete Orthmar.
    »Dann müssen wir uns unverzüglich nach Norden begeben«, entschied Rammar. »Wir nutzen den Schutz der Dunkelheit, um den nächstgelegenen Zwergenstollen zu erreichen. Wenn wir die geheimen Stollen und unterirdischen Gänge des Zwergenvolks nutzen, können uns diese fliegenden Biester nicht sehen.«
    »Wie du befiehlst, erhabener Anführer.« Das Grinsen in Orthmar von Bruchsteins Gesicht

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