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Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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er diesen fetten, dreisten Ork verabscheute!
    Orthmar hasste einfach alles an ihm: sein Gebaren, seine großtuerische Art, den bestialischen Gestank, der ihn und seinen Bruder allenthalben umgab wie eine Wolke fauliger Sumpfdämpfe. Zwerge pflegten nach Metall und Erdreich zu riechen, gelegentlich auch nach Kautabak und Bier. Aber der Mief der Unholde war mit nichts zu vergleichen, was Orthmars Knollennase kannte.
    Was fanden der König und die Königin nur an ihnen?
    Obwohl Orthmar alles daran gesetzt hatte, es ihnen auszureden, waren Corwyn und Alannah nicht davon abzubringen gewesen, die Orks in Sachen Kal Anar zur Hilfe zu rufen. Mit allen Mitteln hatte Orthmar es versucht: mit Argumenten, mit Flehen und Bitten und zuletzt sogar mit diplomatischem Druck durch die Zwergenfürsten – vergeblich. Die beiden waren felsenfest davon überzeugt, dass nur zwei Orks nach Kal Anar gehen und den Auftrag erledigen konnten, so als hätte ihnen jemand dazu geraten.
    Aber wer?
    Orthmar durchschaute nicht, was in Tirgas Lan vor sich ging. Die Elfin war ihm schon immer ein Rätsel gewesen, und der Kopfgeldjäger konnte sich in Samt und Seide hüllen, wie er wollte, er blieb doch immer nur ein Mensch, und ein höchst verschlagener noch dazu. Was auch immer Alannah und ihn dazu bewogen hatte, die Orks um ihre Unterstützung zu bitten, es war ein Fehler gewesen – ein Fehler, den Orthmar so rasch wie möglich würde gutmachen müssen.
    Er konnte es kaum erwarten, die beiden Unholde loszuwerden. Nicht nur, dass sie ihm auf die Nerven gingen mit ihrem albernen Geschwätz – sie waren auch seinen Plänen im Weg. Und Orthmar von Bruchstein mochte es nicht, wenn jemand seine Pläne störte oder sie gar durchkreuzte. Schon andere und wesentlich mächtigere Gegner als zwei hergelaufene Orks hatten das versucht und dafür mit dem Leben bezahlt.
    Noch lange waren sie nicht in Kal Anar, und des Orthwins Sohn hatte das unbestimmte Gefühl, dass Rammar und Balbok das Ziel auch nie erreichen würden. Die Reise war lang und voller Gefahren. Allzu leicht konnte eine davon den Orks zum Verhängnis werden, und dann würde auch der König von Tirgas Lan ihnen nicht mehr beistehen können. Einmal hatten die Unholde Orthmars Pläne zunichte gemacht und ihn um die Früchte all seiner Bemühungen gebracht – ein zweites Mal würde ihnen das nicht gelingen.
    Dafür hatte der Zwerg vorgesorgt …
    Es war ein wahrer Gewaltmarsch, den die ungleichen Gefährten und insbesondere Rammar nur deswegen bis zum Morgengrauen durchhielten, weil die Erinnerung an den Basilisken ihnen noch immer höchst lebendig vor Augen stand.
    Als im Osten der neue Tag heraufdämmerte und lange Schatten über die Ebene von Scaria warf, erreichten sie die Furt über den Nordfluss, auf dessen anderer Seite sich die ersten Ausläufer des Scharfgebirges befanden. Kaum hatten die Gefährten den Fluss überquert, erhob sich vor ihnen schroffer Fels, zwischen dem sich ein schmaler Pfad in engen Windungen emporwand, und je höher es ging, desto steiler wurden die steinernen Wände, die den Pfad säumten; schon bald konnten die Gefährten über sich nur noch einen gezackten Strich Himmel ausmachen, während Orthmar sie immer weiter hinaufführte.
    Der Zwerg schien den Weg genau zu kennen. Durch enge Schluchten und über Pfade, die nur das geübte Auge noch zu finden vermochte, lotste er den Trupp durch die südlichen Ausläufer des Zwergenreichs. Östlich davon erhoben sich die Hügel des Hochlands; dort lagen die Städte Andaril und Sundaril, die einst die Grenze gebildet hatten zwischen dem Machtgebiet der Zwerge und jenem der Menschen.
    Balbok hatte sich nie besonders für diese Dinge interessiert. Für Geschichte vermochten sich die Orks nicht zu begeistern, auch nicht für Politik und Diplomatie. Viel zu reden und dabei wenig zu sagen entsprach nicht dem Wesen eines Orks, ebenso wenig wie die Kunst, das eine zu sagen und dabei etwas ganz anderes zu meinen. Orks pflegten ihre Ansichten frei heraus zu äußern – wer damit Probleme hatte, dem brachen sie die Knochen, und gut war die Sache.
    Wenn Menschen gegeneinander Kriege führten, dann redeten sie gern von abstrakten Dingen wie Freiheit und Gerechtigkeit, was wohl daran lag, dass sie irgendeinen moralischen Grund brauchten, um einander die Kehlen aufzuschlitzen. Orks waren da weitaus unkomplizierter, fand Balbok. In der Modermark war schlechte Laune Grund genug, jemandem an die Gurgel zu gehen; wenn einem danach war, seine

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