Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die Orks 02 - Der Schwur der Orks

Titel: Die Orks 02 - Der Schwur der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
Vom Netzwerk:
nachzuäffen. Wir haben sie natürlich entlarvt und ihnen den Garaus gemacht, aber mein dämlicher Bruder glaubt jetzt offenbar, du wärst ebenfalls nicht das, was du zu sein vorgibst. Daran kannst du sehen, wie beschränkt er ist.«
    Ankluas' Gesicht zeigte einen Ausdruck, den Balbok nicht richtig einzuschätzen wusste, den Rammar aber für Erstaunen hielt. Im nächsten Moment brach der Einohrige in schallendes Gelächter aus, und Rammar fiel mit ein, schadenfroh auf seinen Bruder deutend. Einen Augenblick stand Balbok unentschlossen, die Axt in den Klauen, und wusste nicht, was er tun oder sagen sollte.
    »War nur Spaß«, behauptete er schließlich ein wenig hilflos und beteiligte sich an der allgemeinen Heiterkeit. Dass ihr Gelächter weithin zu hören war, daran dachten die Orks nicht – als einen Herzschlag später jedoch ein durchdringendes Kreischen über dem Moor zu hören war, verstummten sie augenblicklich.
    »Was war das?«, fragte Ankluas erschrocken.
    Rammar und Balbok wechselten einen furchtsamen Blick. Sie erinnerten sich noch sehr gut an diesen Schrei, der durch Mark und Bein ging und sich selbst in den spitzen Ohren eines Ork ziemlich schrecklich anhörte.
    »Uchl-bhuurz«, erwiderte Rammar tonlos. »Ein verdammter Basilisk …«
    Auf das Schlimmste gefasst blickten die drei Orks hinauf zum grauen Himmel. Zunächst konnten sie dort nichts ausmachen, aber nachdem erneut ein durchdringender Schrei erklungen war, noch lauter und näher diesmal, schälten sich plötzlich die Formen eines riesigen bizarren Vogels aus den Wolken.
    Die weiten ledrigen Flügel des Wesens glichen denen einer Fledermaus, dazwischen ringelte sich ein Körper, dessen untere Hälfte einer Schlange glich, während der schwarz gefiederte Rest wie der eines riesigen Raubvogels aussah. Der mörderische Schnabel des Ungeheuers war weit aufgerissen, sodass die gespaltene Zunge zu sehen war, die Augen der Bestie waren suchend auf den Boden gerichtet – und der geflügelte Schrecken hielt direkt auf die Orks zu!
    »Verdammt!«, stieß Rammar hervor. »Das Biest wird uns jeden Augenblick entdecken! Was jetzt?«
    »Wir kämpfen!«, verkündete Balbok wild entschlossen und hob die Axt.
    Da erklang ein weiterer Schrei – und zum Entsetzen der Orks stieß eine zweite geflügelte Schlange aus dem dunstigen Grau der Wolken, um mit ausgebreiteten Schwingen dicht über dem Boden hinwegzugleiten. Und als wäre das noch nicht genug, tauchte im nächsten Augenblick noch ein dritter Basilisk auf, der die feuchte Luft mit wuchtigen Schlägen geißelte.
    Mit ihren grässlichen Schreien schienen sich die Kreaturen zu verständigen, denn sie schwenkten auf einmal in dieselbe Richtung ein – auf die drei Orks zu!
    »Es sind drei«, hauchte Rammar entsetzt, »und sie haben uns entdeckt!«
    »Das glaube ich nicht«, widersprach Ankluas. »Dann würden sie ausschwärmen, um keinen von uns entkommen zu lassen!«
    »Die sollen nur kommen«, knurrte Balbok. Das eine Auge hatte er zusammengekniffen, mit dem anderen taxierte er die herannahenden Kreaturen mit grimmigem Blick.
    »Bist du verrückt?«, zischte Rammar. »Hast du vergessen, dass wir bei der Begegnung mit nur einem Basilisken fast draufgegangen wären? Gegen eins dieser Viecher haben wir mit Mühe und Not bestehen können – drei davon werden uns den asar aufreißen, das steht fest.«
    »Du hast recht«, war Ankluas überzeugt. »Wir müssen verschwinden.«
    »Verschwinden?«, rief Rammar. »Wohin?«
    »Wir verteilen uns, machen uns in verschiedene Richtungen davon – auf diese Weise gehen wir wenigstens nicht alle drauf, wenn uns die Biester entdecken.«
    Rammar verzog das Gesicht. »Schöner Trost.«
    »Beschmiert euch mit Schlamm und buddelt euch darin ein, damit euch die Biester nicht sehen!«, wies der Einohrige sie an. Er klatschte sich selbst eine Klaue voll Moorerde ins Gesicht, dann fuhr er herum und huschte davon.
    Rammar, dem der Gedanke überhaupt nicht gefiel, einsam und allein im Dreck zu liegen und darauf zu warten, dass er von einer der fliegenden Schlangen zerrissen und gefressen wurde, wollte etwas einwenden, aber Ankluas war bereits in den Dunstschwaden verschwunden, und als sich der dicke Ork zu seinem Bruder umwandte, war auch von diesem nichts mehr zu sehen.
    »Balbok …?«
    Die einzige Antwort, die Rammar erhielt, war ein erneutes Kreischen, das die Luft über dem Moor erzittern ließ, und mit einem erschrockenen Blick zum Himmel stellte er fest, dass die drei

Weitere Kostenlose Bücher