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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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kann nicht sein. Das ist nicht … möglich!«
    »Was?«, fragte Lhurian noch einmal. »Wovon sprichst du?«
    In Gedanken spielte Alannah die Möglichkeiten durch. Konnte es tatsächlich sein? Wie hatte das geschehen können? Zuletzt hatte sie die beiden in Kal Anar gesehen – und war nicht auch Dun'ras Ruuhl von dort gekommen?
    Was, wenn es zu einer dramatischen Verkettung von Ereignissen gekommen war, in deren Verlauf die beiden tatsächlich an diesen Ort versetzt worden waren? Eine Art magischer Zufall? Hatten die Brüder nicht schon öfter bewiesen, dass sie sich auf nichts so gut verstanden wie darauf, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein?
    »Das darf nicht wahr sein …«, hauchte die Elfin abermals und glitt mit der Handfläche noch einmal über die Spuren hinweg. Wieder empfand sie diese Vertrautheit, genau wie schon zuvor in der Höhle. Und es gab nur zwei Orks, die sie kannte, und zu denen passten diese Abdrücke auch.
    »Wovon sprichst du?«, fragte Lhurian abermals und leicht indigniert – dass sich die Rollen vertauscht hatten und er auf einmal der Unwissende war, gefiel ihm ganz und gar nicht.
    »Das erzähle ich dir unterwegs«, antwortete Alannah und richtete sich auf. »Wir müssen uns beeilen. Ansonsten, fürchte ich, wird alles im Chaos enden!«

11.
TULL GHU MINRAS'HAI
    Das Gesicht des Piraten starrte in stillem Entsetzen.
    Die Augen waren weit aufgerissen, ebenso der Mund, dem zuletzt ein heiserer Schrei entfahren war. Fast hätte man meinen können, der Mann lebte noch und wäre lediglich in namenlosem Schrecken erstarrt – wäre da nicht der eiserne, mörderisch zugespitzte Pfahl gewesen, der in Höhe seines Herzens aus seinem Brustkorb ragte, und das schreiend rote Blut, das das Hemd des Seeräubers tränkte.
    »Schau mich nicht so an«, knurrte Rammar, während er sich an dem Toten vorbeidrückte. »Ich habe dir gesagt, du sollst die Augen offen halten. Inzwischen wissen wir ja, dass die Schmalaugen diesen Gang mit Fallen versehen haben. Aber du wolltest ja nicht auf mich hören …«
    Da sich der Pirat nicht mehr verteidigen konnte, blieben die Vorwürfe unwidersprochen – aber auch keiner der übrigen Korsaren, die die Expedition noch begleiteten, wagte es, seine Stimme zu erheben, aus Furcht, als Nächstes vorausgeschickt zu werden.
    Nachdem der Blonde Addy von einer weiteren Fallgrube verschlungen worden war, war es für den Rest des Trupps nicht weiter schwierig gewesen, diese Gefahrenquelle zu umgehen. Aber auf das Fallbeil, das jäh von der Korridordecke herabgefallen war und einen weiteren Piraten das Leben gekostet hatte, war niemand wirklich gefasst gewesen. Ebenso wenig wie auf die eisernen Pfähle, die aus verborgenen Wandöffnungen geschossen waren und den Langen Gin dahingerafft hatten.
    »Mein böser Ork«, meinte Balbok, der wie zuvor die Nachhut bildete, die große Bootsaxt in den Klauen. »Allmählich verstehe ich, warum das Tor nicht verschlossen war.«
    »Korr«, stimmte Rammar grimmig zu. »Das war kein Zufall, sondern eine Einladung. Die Schmalaugen wollen, dass man diesen Gang betritt, damit man in ihren hinterlistigen Fallen krepiert. Aber einen Ork aus echtem Tod und Horn kann so etwas nicht aufhalten.«
    »Einen Ork vielleicht nicht«, beklagte sich Huggo, »aber unsereinen schon. Ich habe bereits vier Männer verloren …«
    »Und?«
    »Wenn das so weitergeht, ist bald keiner mehr übrig.«
    »Und das stört dich«, stellte Rammar fest, den Balbok einmal mehr für seine Menschenkenntnis bewunderte.
    »Ein wenig schon«, gestand Huggo. »Wir wissen ja noch nicht einmal, wohin dieser Gang eigentlich führt. Trotzdem opfern wir einen Mann nach dem anderen.«
    »Soll das heißen, du zweifelst meinen Plan an?«, fragte Rammar, dessen Augen sich zu Schlitzen verengt hatten.
    »I-ich würde gern wissen«, erwiderte der Pirat, während er langsam vor Rammar zurückwich, »ob es überhaupt einen Plan gibt. Ihr habt dem Käpt'n gesagt, dass ihr euch hier auskennt, aber, ehrlich gesagt, habe ich nicht das Gefühl, dass …«
    Er verstummte, als er mit dem Rücken gegen die Korridorwand stieß und Rammar so nah an ihn herankam, dass sein Rüssel unmittelbar vor Huggos Nase schwebte. Der faulige Atem des Orks raubte dem Piraten fast die Besinnung.
    »Es steht dir nicht zu, über solche Dinge nachzudenken, Mensch«, beschied Rammar ihm grollend. »Käpt'n Cassaro hat mich zum Leutnant ernannt und mir den Oberbefehl über das Unternehmen erteilt. Danach solltest

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