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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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habe ich es gewusst!«
    »Achgosh douk«, erwiderte Alannah, um Gelassenheit bemüht. Lhurian, der neben ihr stand, hatte abwehrbereit seinen Zauberstab erhoben und wunderte sich, dass sie so ruhig blieb.
    »Mir gefällt deine Visage auch nicht, das kannst du mir glauben«, erwiderte Rammar den traditionellen Ork-Gruß in der Menschensprache. »Allerdings bin ich nicht besonders überrascht, sie hier zu sehen. Nicht wahr, Balbok? Ich habe die ganze Zeit über gesagt, dass das Elfenweib dahintersteckt!«
    »Korr«, stimmte Balbok zu, der ein Stück hinter ihm stand, zusammen mit drei Menschen, die wie Seefahrer gekleidet und bis an die Zähne bewaffnet waren. Orks und Menschen, dazu Unholde, die als Sklaven schufteten – Alannah war verwirrt. Doch sie gedachte, so schnell wie möglich Ordnung in diese Wirrnis zu bringen …
    »Wie kommt ihr hierher?«, fragte sie, ohne auf Rammars Vorwürfe einzugehen.
    »Wie wir hierher …?« Rammar machte große Augen. »Das ist doch der Gipfel der Unverschämtheit! Das Gleiche könnte ich dich fragen, Elfin! Was tust du hier auf diesem Flecken Erde, an dem nichts so ist, wie es sein sollte?«
    »Das habt ihr bemerkt?«
    »Was glaubst du wohl? Es ist schwer, das nicht zu merken. Zuerst wurden wir von fresswütigen Kobolden angefallen, dann von unseren Erzfeinden den Gnomen zum Essen eingeladen, schließlich von deinesgleichen in diesen Minen versklavt und zuletzt von Menschen zu Piraten gemacht.« Er deutete auf den goldenen Ring in seinem Ohr. »Ein bisschen viel auf einmal, findest du nicht?«
    »Du sagst das, als ob ich etwas dafür könnte.«
    »Willst du das etwa bestreiten?« Rammar verengte ein Auge, während er drohend die Harpune hob. »Seit wir uns kennen, Elfenweib, hast du kaum etwas anderes getan, als uns zu hintergehen. Du hast uns für deine Zwecke missbraucht und dich als unseresgleichen ausgegeben. Und du hast sogar rumerzählt, dass wir …« Sein Mund bewegte sich weiter, aber ihm kam nicht über die Lippen, was die Elfin getan hatte, um Balbok und ihn aus der Stadt Sundaril zu schmuggeln. »Es war eine Schande«, behauptete er hilflos, »und dir ist jede Menscherei zuzutrauen.«
    »Tut mir leid, wenn ich eure empfindlichen Orkseelen verletzt haben sollte«, sagte Alannah ohne erkennbares Bedauern. »Aber ich versichere euch, dass ich diesmal nichts damit zu tun habe. Was immer geschehen ist, habt ihr ganz allein euch selbst zuzuschreiben – jedenfalls nehme ich das an.«
    »So? Und was ist mit uns geschehen?«, wollte Balbok wissen.
    »Ihr seid durch den Kristallschlund gereist«, erklärte Lhurian an Alannahs Stelle.
    »Wer ist der Typ?«, fragte Rammar.
    »Man nennt mich Granock. Ich bin ein Zauberer.«
    »Noch einer!« Rammar schüttelte sich vor Abscheu. »Mir haben schon deine Zauberkunststücke gereicht, Elfin. Es war unnötig, auch noch den Tattergreis mitzuschleppen.«
    »Vorsicht, Ork«, beschied ihm der Alte.
    »Was? Willst du mir drohen?«
    »Wenn du mich angreifst, werde ich dich mithilfe meines Zauberstabs bei lebendigem Leib rösten. Das ist keine Drohung, sondern ein Versprechen. Hast du verstanden?«
    In Rammars Augen blitzte es feindselig. Dennoch beließ er es bei einem grimmigen Zähnefletschen.
    »Was also ist geschehen?«, wollte Alannah wissen.
    »Das wissen wir selbst nicht«, antwortete Balbok. »Eben noch sind wir in Tirgas Asar gewesen …«
    »Anar«, verbesserte Rammar.
    »… und im nächsten Moment waren wir hier«, fuhr der Hagere unbeirrt fort.
    »Wie ist es dazu gekommen? Was habt ihr getan?«, wollte Alannah wissen. »Was ist das Letzte, woran ihr euch erinnert?«
    »Na ja«, sagte Balbok etwas zögerlich, »wir haben uns versteckt und abgewartet, bis das königliche Heer abgezogen war. Danach haben wir uns … nun, in die Schatzkammer geschlichen …«
    »In die Schatzkammer?« Alannah holte tief Luft. »Aber ich hatte euch doch ausdrücklich verboten, die Schatzkammer aufzusuchen!«
    »Eben!«, grunzte Rammar. »Für einen echten Ork kommt ein Verbot einer Einladung gleich, das solltest du inzwischen wissen.«
    Die Elfin seufzte. »Und weiter?«
    »Da gab es jede Menge Gold und anderes Zeug, das glänzt«, sagte Balbok und geriet ins Schwärmen. »Rote Edelsteine und silberne Pötte und allerhand Ketten und …«
    Mit einem harten Ellbogenstoß brachte Rammar ihn zum Verstummen. »Jedenfalls«, sagte der dicke Ork, »sind wir gar nicht an den Zaster rangekommen. Noch ehe wir unsere Klauen danach ausstrecken

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