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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Vasall weiter regieren. Du könntest der Zweite Dun'ras werden, sozusagen mein Stellvertreter und …«
    »Hör auf zu träumen!«, unterbrach ihn Corwyn mit energischer Stimme. »Margok mag auf dieser Insel überlebt haben oder nicht, aber ich werde dafür sorgen, dass er niemals wieder seine Klauen nach Erdwelt ausstreckt.«
    »Und du glaubst, das könntest du?« Ruuhl schüttelte fast mitleidig den Kopf. »Du bist noch kühner, als ich dachte.«
    »Ich habe gelernt, dass es besser ist, den Konflikt zum Feind zu tragen, als auf dessen Angriff zu warten«, konterte Corwyn. »Sollte Margok tatsächlich überlebt haben, so werde ich gegen ihn kämpfen und ihn besiegen.«
    »Ist es das, was du an den Fernen Gestaden zu finden hoffst?«, fragte Ruuhl mit blitzenden Augen. »Den Sieg? Geht es dir nicht vielmehr darum, deine wankelmütige Gemahlin zurückzugewinnen?«
    »Hüte deine Zunge, Dunkelelf!«
    Ruuhl zuckte mit den Schultern, einen amüsierten Ausdruck im Gesicht. »Wie du willst, Freund. Aber wir wissen beide, dass der wahre Grund für diese Reise Alannah ist – und dass du an den Fernen Gestaden manches finden wirst, aber nicht deine Liebe.«
    Da konnte Corwyn doch nicht länger an sich halten. »Warum nicht?«
    »Das weißt du doch genau. Seit unserer Abfahrt beschäftigt dich nur die eine Frage: ob sie dich noch liebt. Willst du die Antwort hören, Freund?«
    »Nein.« Corwyn schüttelte den Kopf.
    »Ich werde sie dir dennoch geben«, sagte Ruuhl unbeeindruckt. »Deine Liebe hast du verloren und damit nicht nur dein Weib, sondern auch deine Königin und deine Beraterin. Und ohne sie bist du nichts weiter als ein gewöhnlicher Mensch, der sich von Emotionen leiten lässt statt vom Verstand. Es wäre für dich von Vorteil, dich nach neuen Verbündeten umzusehen, denn alleine, falscher König, wirst du dein Reich nicht halten können.«
    Das eine Auge des Königs starrte den Dunkelelfen grimmig an. »Du willst, dass ich die Seiten wechsle? Dass ich Verrat übe? Niemals!«
    »Genau das gefällt mir an euch Menschen«, sagte Ruuhl mit falschem Lächeln. »Egal, wie aussichtslos euer Handeln ist und wie verzweifelt die Lage, ihr klammert euch an jede noch so fadenscheinige Hoffnung. Lieber betrügt ihr euch selbst, als dass ihr dem Unabänderlichen ins Auge blickt.«
    »Nichts ist unabänderlich, Dunkelelf«, knurrte Corwyn trotzig, während sein eigener Verstand ihn einen Lügner und einen Narren nannte. »Gar nichts …«

20.
KARAL'HAI SOUN
    Das Gelächter, das unter der weiten Kapuze hervordrang, war voller Hohn und Spott für die Gefangenen, bis es Balbok fast zu viel wurde. Rammar merkte, wie sein Bruder neben ihm zu zittern begann, ein sicheres Anzeichen für einen bevorstehenden saobh, und dennoch hoffte der dicke Ork inständig, dass sein geistig minderbemittelter Anverwandter wenigstens dieses eine Mal keine Dummheiten machen würde.
    Seine Hoffnungen erfüllten sich, allerdings nicht deshalb, weil Balbok sich wieder beruhigt hätte, sondern weil das Gelächter plötzlich verstummte und der Vermummte erneut seine Stimme erhob – eine Stimme, die klang, als würde ein Oger auf rostigen Nägeln kauen.
    »Rothgan«, wiederholte er den Namen, den Lhurian voller Entsetzen ausgesprochen hatte. »So nenne ich mich längst nicht mehr. Es ist seltsam, diesen Namen ausgerechnet aus deinem Munde zu hören, alter Freund.«
    »R-Rothgan«, stieß der Zauberer noch einmal hervor. Seine hagere Gestalt bebte, seine Miene war zu einer Maske des Entsetzens geworden. »Das kann nicht sein …«
    »Du solltest mich nicht so nennen«, beschied ihm der Vermummte, der hochmütig auf ihn hinabblickte. »Das alles liegt so lange zurück, und ich habe mir längst einen neuen Namen gegeben. Einen, der sehr viel besser zu mir passt als jener, den diese einfältigen Narren für mich ausgewählt haben.«
    »Margok ist kein Name«, konterte Lhurian, als er sich von seinem ersten Schrecken erholt hatte, »sondern ein Fluch, mit dem du dich beladen hast!«
    »Sieh an«, tönte es aus der Kapuze zurück. »Die Jahre haben dich kein Stück weiser gemacht, alter Freund. Noch immer siehst du die Welt mit den Augen der Vergangenheit. Du hast schon damals nicht begriffen, dass ich zu Höherem berufen bin.«
    »Zu Höherem?« Lhurian blickte sich demonstrativ in der Turmkammer um, die von Zerstörung und Verfall geprägt war. »Den Eindruck habe ich nicht …«
    »Du hast schon immer zu großen Wert auf Äußerlichkeiten gelegt. Genau

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