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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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verbreiten Furcht und Grauen. Man müsste fast darüber lachen, wenn es nicht so furchtbar traurig wäre.«
    »Korr!«, bestätigte Balbok erneut, legte den Kopf weit in den Nacken, riss den Mund auf und brachte ein lautes »Ha …« hervor.
    »Willst du wohl das Maul halten?«, unterbrach ihn sein Bruder grob. »Ich sagte ›müsste‹!«
    »Aber ich lache ja nicht«, versicherte sein Bruder und wedelte mit der Pranke, »ich muss niesen. Haaa…«
    »Untersteh dich! Du wirst uns noch verraten!«
    »…tschiii!«
    Es war kein Niesen, das Balboks Rüssel entfuhr, sondern schon viel eher ein mittelschweres Unwetter, gefolgt von einem halben Pfund schimmelgrünen rochgs, der quer über die Lichtung flog, geradewegs vor die Hufe des Pferdes, auf dem der Anführer der Elfen saß. Das Tier scheute, und sein Reiter hatte zunächst alle Hände voll zu tun, es wieder unter Kontrolle zu bringen. Dann jedoch glitt sein Blick in die Richtung, aus der das unverhoffte Geschenk gekommen war.
    »Da hast du's«, ächzte Rammar flüsternd. »Nun sieh, was du angerichtet hast!«
    Schon eilten behelmte Elfenkrieger herbei, die mit ihren langen Speeren ins Dickicht stocherten – und die beiden Orks schon im nächsten Moment entdeckten.
    »Arrgh!«, ließ sich Rammar empört vernehmen, den eine der Spitzen geradewegs in den asar piekte. »Wollt ihr wohl damit aufhören, ihr elendes Schmalaugengesocks?«
    Wenn die Elfenkrieger von seinem Gemaule beeindruckt waren, so ließen sie es sich nicht anmerken. Unnachgiebig wurden die beiden Orks aus dem Unterholz getrieben, entwaffnet und vor den Anführer der Elfen geführt. Dieser zeigte ein hochmütiges Grinsen, was Rammar als schlechtes Omen deutete.
    »Sieh an«, höhnte der Elf, die Sprache der Westmenschen benutzend, die auch den Orks geläufig war. »Was haben wir denn da?«
    »Was haben wir denn da?«, äffte Rammar den Tonfall des Elfen nach. »Das siehst du doch, verdammt. Ich werde Rammar der schrecklich Rasende genannt, und dies ist mein Bruder Balbok …«
    »… der ungemein Brutale«, fügte Balbok mit belehrend erhobenem Klauenfinger hinzu.
    »Der schrecklich Rasende und der ungemein Brutale?« Der Elf starrte sie an und wusste offenbar nicht, wie er darauf reagieren sollte.
    »Korr«, bestätigte Rammar großspurig, »und du tätest gut daran, uns unbehelligt ziehen zu lassen, Schmalauge, sonst …«
    »Wie hast du mich gerade genannt?« In dieser einen Frage schwang so viel unausgesprochene Drohung, dass sogleich Totenstille auf dem Dorfplatz einkehrte. Elfen wie Gnomen hielten den Atem an, sogar die Kinder hörten zu wimmern auf.
    »Nun, äh … ich …«
    »Sprich dich nur aus«, verlangte der Elfenführer und beugte sich im Sattel wissbegierig vor. In seinen dunklen, fast schwarzen Augen loderte kaltes Feuer.
    »Sch-Sch-Schönauge«, würgte Rammar hervor, auf dessen grüner Stirn sich kleine Schweißperlen gebildet hatten. Er hatte sich an den Gnomenkrieger erinnert, den man auf so unfeine Weise in Stücke geschnibbelt hatte, und das ließ seine Wut über die Gefangennahme und seinen schmerzenden asar verpuffen. »Das ist ein Ehrentitel, mit dem wir besonders mutige und verwegene Feinde bedenken.«
    »Ehrlich?«, fragte Balbok und schaute ihn verblüfft von der Seite an.
    »Korr«, bestätigte Rammar und flehte seinen Bruder mit bettelndem Blick an, bei Kuruls Grube nur ja das Maul zu halten.
    Vergebens …
    »Aber Rammar, du hast doch Schmalauge zu ihm gesagt«, erinnerte Balbok, der es einmal mehr als seine Pflicht ansah, dem offenbar nachlassenden Gedächtnis seines Bruders auf die Sprünge zu helfen. »So nennen wir die Elfen doch, weil sie so ungemein bescheuert aussehen. Wir verhöhnen sie damit und machen uns über sie lustig.«
    »Douk!«, wehrte Rammar ab. »Das tun wir nicht!«
    »Aber natürlich. Außerdem nennen wir sie auch oft Gesocks, Geschmeiß oder …«
    »Das genügt!«, verschaffte sich der Anführer der Elfen Gehör, und dies mit derart schneidender Stimme, dass sich einer der Gnomen – ein buckliger Alter, dessen Gesicht nicht mehr grün war, sondern ein kränkliches Gelb aufwies – an die Brust griff und stöhnend niedersank. »Ihr beiden redet euch um Kopf und Kragen, das ist euch doch klar?«
    »Mir ja, Euer Durchlauchtbarkeit«, erwiderte Rammar untertänig und deutete trotz seiner Leibesfülle eine Verbeugung an. »Meinem Bruder leider nicht.«
    »Ihr wisst wohl nicht, wen ihr vor euch habt?«
    »Douk, bedauerlicherweise

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