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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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Felsformationen. Aber dies war der Weg in die Freiheit, fort von der Insel und den durchgeknallten Elfen, die so ganz anders waren als alle, die Rammar je zuvor kennengelernt hatte. Schon an sich waren die Schmalaugen mit ihrer durchtriebenen, verschlagenen Art kaum zu ertragen. Kam allerdings noch Bosheit dazu, so wurden sie regelrecht gemeingefährlich, und Rammar verspürte nicht die geringste Lust, noch weitere Bekanntschaft mit ihnen zu machen. Es zog ihn zurück in die Modermark, auch wenn zu Hause im bolboug einiges im Argen lag und sein Bruder und er nicht in den Ehren verabschiedet worden waren, die ihnen als Häuptlinge des Dorfes zugekommen wären. Wenn man es genau nahm, konnte man auch sagen, dass sie aus dem Dorf vertrieben worden waren …
    Zwischen zweien der kargen Inseln gewahrte Rammar die endlose Spiegelfläche der See, die verheißungsvoll im fahlen Sonnenlicht glitzerte.
    »Dorthin, umbal!«, schnauzte er Balbok an und deutete mit der Kralle in die entsprechende Richtung. »Je eher wir von hier wegkommen, desto besser!«
    »Korr«, meinte Balbok gleichmütig, dem es egal zu sein schien, wohin er das Boot lenkte, über dessen blutige Vergangenheit er noch immer nicht ganz hinweggekommen war.
    So hielt er auf die Durchfahrt zwischen den zwei Inseln zu, deren Breite an die dreißig Orklängen betragen mochte. Als die Orks in die Passage einfuhren, bemerkten sie, dass die beiden Inseln in Wahrheit zwei einander gegenüberliegende Atolle waren, die sich aus einer Vielzahl kleiner und großer Inseln zusammensetzten. Noch interessanter jedoch war das, was zwischen den Felsen im seichten Ufergewässer lag.
    Schiffswracks.
    Nicht nur ein paar, sondern ein ganzer Friedhof davon.
    Unzählige Schiffsrümpfe lagen in den beiden Buchten verstreut, auf Grund gelaufen oder gepfählt von Klippen, die steil aus dem Wasser ragten. Hier erhob sich ein Bug aus dem Wasser, dort wölbten sich Spanten wie die Rippen eines verwesenden Kadavers, und über allem reckten sich dürre Masten in den grauen Himmel, an denen die löchrigen Reste von Segeltuch flatterten. Knarren und hohles Gurgeln war zu hören, aber ansonsten lag unheimliche Stille über den Atollen.
    Totenstille …
    »Och«, machte Balbok beeindruckt, während er das kalumm durch den Schiffsfriedhof ruderte. »Sieh dir das an, Rammar.«
    »Ich seh's«, versicherte sein Bruder mürrisch. »Dachte mir gleich, dass diese Felsen nichts Gutes verheißen.«
    »Ob das die Überreste von der Flotte sind, von der uns das Grünohr erzählt hat? Du weißt schon, mit der die Krieger unseres Volkes einst übers Meer gekommen sind.«
    »Natürlich nicht, umbal. Streng dein kümmerliches bisschen Hirn doch mal an. Diese Schlacht wurde vor langer Zeit geschlagen. Was meinst du wohl, ist da von den Schiffen noch übrig?«
    »Hm.« Balbok zuckte mit den Schultern. »Weiß ich nicht.«
    »Nichts, du Trollhirn! Alles ist längst verrottet. Diese Wracks sind viel jünger, und wenn du zur Abwechslung nicht nur dein dämliches Mundwerk benutzen würdest, sondern auch deine Augen, würdest du sehen, dass das alles Schiffe von Schmalaugen sind.«
    »Elfenschiffe?«, fragte Balbok ungläubig.
    »Korr! Schau doch genau hin: diese widerwärtig schlanke Form, die beiden Masten, der turmartige Aufbau am Heck. Und überall diese grässlichen Schnitzereien. Warum können diese Spitzohren nicht einfach mal etwas so lassen, wie es ist? Immer muss bei ihnen alles schön und gleichmäßig sein. Aber weißt du was?«
    »Was?«
    »Von wahrer Kunst haben diese Pfuscher keine Ahnung. Ein paar rostige Stacheln hier und dort, eine große Säge am Bug und ein paar Totenschädel an der Reling – gleich sieht die Sache ganz anders aus.«
    »Das haben die sich wohl auch gedacht«, sagte Balbok.
    »Karsok? Was meinst du?«
    »Dort drüben«, sagte der Hagere und deutete mit dem Paddel zur Steuerbordseite. »Siehst du?«
    Rammar sah es.
    Und obwohl seinen gerade geäußerten Worten zufolge nebeneinander aufgereihte Totenschädel für ihn den Inbegriff der Ästhetik bildeten, ging ihm der Anblick an die verfetteten Nieren.
    Es waren die Schädel getöteter Elfen, in einer Reihe auf Pfähle gespießt. Nur noch die Knochen waren übrig, alles andere hatten sich die Möwen geholt, und so starrten die leere Augenhöhlen zu den beiden Orks herüber.
    »Ihr braucht gar nicht so blöd zu grinsen!«, rief Balbok. »Wir sind immerhin noch am Leben. Richtig, Rammar?«
    »Verdammt richtig, Langer«, stimmte sein

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