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Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks

Titel: Die Orks 03 - Das Gesetz der Orks Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Peinkofer
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die Lebensgeister zu ihm zurück.
    »Was …? Wie …?«
    Erst nach ein paar Atemzügen wurde ihm klar, dass er nichts mehr zu tun brauchte, um über Wasser zu bleiben. Etwas – oder vielmehr jemand – hielt ihn noch immer am Kragen des Kettenhemds.
    Schwerfällig wandte er den Kopf, um zu sehen, wem er sein Leben verdankte, und dann erkannte er die vertrauten grünhäutigen Gesichtszüge seines Bruders, der sich problemlos über Wasser hielt.
    »Achgosh douk«, grüßte Balbok grinsend.
    »Achgosh douk? Ist das alles, was dir einfällt? Ich wäre um ein Haar ersoffen!«
    »Ich auch«, sagte Balbok. »Das Geschoss hat mich nur um einen knum verfehlt, und ich bekam ein Stück vom Bug an den Kopf, sodass ich das Bewusstsein verlor und …«
    »Komm mir nicht mit fadenscheinigen Ausreden!«, polterte Rammar. »Du hast dir mächtig Zeit damit gelassen, mich zu retten, und das nehme ich dir übel!«
    »Aber ich habe dich gerettet!«
    »Dein Glück – sonst hätte ich niemals wieder auch nur ein einziges Wort mit dir gewechselt!«
    »Ehrlich nicht?«, fragte Balbok, ein begehrliches Flackern in den Augen.
    »Was soll das nun wieder heißen, du dünnhirniger, pickelgesichtiger …«
    »He, ihr beiden!«, drang es plötzlich laut von oben herab.
    »Hä?«, machte Rammar und hob den Kopf – um verblüfft am gepanzerten Bug einer der Kriegsgaleeren emporzublicken, die sich von beiden Orks unbemerkt genähert hatte.
    Die Piraten!
    Der Kerl, der oben auf dem rostigen Schanzkleid stand und grinsend auf sie herabblickte, trug kurze Hosen und einen Rock aus Leder, dazu allerhand goldene Spangen und Schmuck um Hals und Handgelenke. Langes dunkles Haar umrahmte sonnengebräunte Züge – und zu seiner Abscheu musste Rammar erkennen, dass sie es mit Menschen zu tun hatten. Nicht genug damit, dass sie in die Fänge von Korsaren geraten waren – es handelte sich auch noch um Milchgesichter!
    Nahmen die Demütigungen denn gar kein Ende?
    »Was willst du?«, brüllte der Ork wenig begeistert hinauf und bediente sich dabei der Menschensprache, die er nicht gern, aber mittlerweile fließend sprach.
    »Nicht zu fassen«, kam es zurück, »zwei Orks!«
    »Schön, zählen kannst du also auch«, konterte Rammar, während sein Bruder ihn weiter über Wasser hielt. »Und was willst du von uns?«
    »Ihr seid Gefangene«, gab der Pirat bekannt.
    »Von wem?«
    »Von Kapitän Cassaro, dem Herrscher der Schädelküste – und ich würde euch raten, eure Zungen in Zaum zu halten.«
    »Wieso?«, fragte Balbok an Rammars Stelle.
    »Weil ich sie euch sonst aus dem Schlund reißen und an die Tür meiner Kajüte nageln werde!«, lautete die Antwort.
    Noch mehr Piraten tauchten über dem Schanzkleid auf und warfen die Enden dicker Seile herab – eine unmissverständliche Aufforderung, an Bord zu kommen.
    Während Balbok zögerte, griff Rammar augenblicklich danach.
    Schließlich war er ein Ork aus echtem Tod und Horn – und lieber stellte er sich einem milchgesichtigen Piratenkapitän, als auch nur einen Moment länger als unbedingt nötig im Wasser zu bleiben …

24.
OULL BRISH'DOK'DH
    »… und deshalb, König, muss ich den Ort aufsuchen, der der Ursprung dieser Bedrohung ist.«
    »Die Fernen Gestade«, folgerte Corwyn aus dem, was man ihm berichtet hatte.
    »Ganz recht.« Lhurian nickte.
    »Aber woher weißt du das alles?«, erkundigte sich der König, der Schwierigkeiten hatte, all das neue Wissen zu verarbeiten, das wie ein Unwetter über ihn hereingebrochen war.
    So schlagartig, wie er verschwunden war, war der alte Magier wieder im Palast von Tirgas Lan erschienen, in seiner Begleitung Alannah, wohlbehalten und unversehrt. Eigentlich hätte Corwyn glücklich und zufrieden sein müssen, schließlich war seine Königin zu ihm zurückgekehrt.
    Aber er war es nicht.
    Denn genau wie bei ihrer ersten Begegnung hatte der Zauberer schlechte Neuigkeiten für ihn: Erdwelt war eine neue Bedrohung erwachsen!
    Was Lhurian und Alannah ihm über die Fernen Gestade berichtet hatten, war in der Tat alarmierend. Wenn es stimmte, dass das Böse dort schon seit tausend Jahren regierte, bedeutete dies für das Reich tatsächlich eine Bedrohung, gegen die sich der Herrscher von Kal Anar geradezu harmlos ausnahm.
    Wäre es nur Lhurian gewesen, der von diesen Dingen berichtet hätte, Corwyn hätte seine Warnungen vermutlich nicht derart ernst genommen. Aber da war auch Alannah, die alles bestätigte, was der Zauberer sagte, und ihr vertraute der König

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