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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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Willenskraft, oder?«
    »Die Dominanz des Willens ist der geringste Aspekt.«
    »Das verstehe ich nicht.«
    »Fantasie ist viel wichtiger.«
    »Wirklich?«
    »Was ist dein Lieblingsessen, Jup?«
    »Äh …«
    »Nehmen wir an, es gibt Wild. Magst du das?«
    »Ja, klar. Wer mag das nicht?«
    »Hast du Hunger?«
    »Da du es jetzt erwähnst …«
    »Wir haben wohl alle Hunger«, erklärte Coilla. »Wir haben nichts gegessen.«

    Dynahla lächelte. »Gut. Stell dir jetzt eine schöne Rehkeule vor, die sich über dem Feuer am Spieß dreht. Sie trieft vor Saft. Stelle sie dir genau vor. Rieche den köstlichen Duft.«
    »Mir läuft das Wasser im Mund zusammen«, gestand Jup.
    »Beiße in das saftige Fleisch. Stell dir vor, wie gut es schmeckt.«
    »Hmmmm.«
    »Jetzt nehmen wir an, du darfst das Stück Wild nicht essen. Es ist sehr wichtig, dass du es nicht isst. Sagen wir, dein Leben hängt davon ab. Du musst deine Willenskraft einsetzen, um dem Drang zu widerstehen, das Fleisch zu essen.«
    »Das ist leichter gesagt als getan, wenn ich so hungrig bin.«
    »Nutze deine Willenskraft. Konzentriere dich. Lehne das Fleisch ab. Schließ die Augen, wenn es hilft.«
    Er tat es, und die anderen sahen schweigend zu.
    »Wie ist es dir ergangen?«, fragte Dynahla.
    »Tja …«
    »Nicht so gut?«
    »Du hast mir ein sehr verlockendes Bild eingegeben. Es ist schwer, das Fleisch nicht zu wollen.«
    »Gut. Stell dir noch einmal den Braten vor.«
    Wieder schloss Jup die Augen.
    »Sieh nur, wie köstlich er ist«, fuhr Dynahla fort. »Goldbraun, saftig. Rieche den köstlichen Duft von bratendem Fleisch. Aber halt! Was ist das? Sieh genau hin.
Das Stück Fleisch liegt in einer Latrine. Es ist mit Dreck bedeckt, es wimmelt vor Maden und Käfern.«
    »Igitt!« Jup schnitt eine Grimasse. Auch Coilla und Pepperdyne schauten nicht sehr glücklich drein.
    »Wie leicht ist es dir dieses Mal gefallen, es abzulehnen? «, fragte Dynahla.
    »Kein Problem.« Jup war etwas blass um die Nase. »Ich bin gar nicht mehr so hungrig. Aber was beweist das jetzt?«
    »Magie hat nur zum Teil mit Willenskraft zu tun. Viel wichtiger ist, sich das Unmögliche stark genug vorzustellen, damit es real wird. Die Fantasie ist stärker als die Willenskraft. Wenn du das begriffen hast, dann bist du auf dem besten Wege, die Magie zu verstehen.«
    Jup fand das höchst interessant und stellte Dynahla einige Fragen. In ihr Gespräch vertieft, winkten der Zwerg und der Gestaltwandler Coilla und Pepperdyne zu und verließen die Brücke.
    »Was für ein Kerl«, sagte Pepperdyne.
    »Wirklich beeindruckend«, antwortete Coilla. »Er war ganz und gar wie Haskeer.« Sie grinste. »Du musst doch zugeben, dass es witzig war.«
    »Ja. Nur eines macht mir Sorgen.«
    »Was denn?«
    »Dynahla kann jeden von uns perfekt nachahmen. Wie fühlst du dich damit, dass jemand, der so etwas kann, in der Nähe ist?«

16

    Der Schleier zwischen den Welten ist wie dünne Gaze und so unüberbrückbar wie ein Ozean. Er trennt eine unermesslich große Anzahl von Welten voneinander, eine unendliche Ansammlung glitzernder Stecknadelköpfe im samtenen Firmament. Aus der Nähe betrachtet, sofern dies möglich gewesen wäre, hätten die meisten die Gestalt einer Kugel gehabt. Manche waren kahle Felsblöcke, voller Vulkane oder mit Eis bedeckt. Einige wenige waren fruchtbar.
    Zwei Spezies lebten unter dem blauen Himmel und den strahlend weißen Wolken einer solchen Welt. Die Rasse der Menschen hatte ein großes Reich geschaffen, das Peczan hieß und nun trotz seiner gewaltigen militärischen Macht und seiner Magie den ersten Rückschlag erlebte. Das soeben befreite Volk der Orks, die Ursache dieser Demütigung, bewohnte einen fernen,
viel kleineren Teil des Planeten. Beflügelt vom wiedererwachten Kampfgeist waren sie entschlossen, sich nie wieder den Menschen unterzuordnen.
    Das Land der Orks hieß Acurial. Taress, der weitaus größte Ort und die Hauptstadt des Landes, hatte unter der unlängst beendeten Besetzung besonders schwer gelitten. Nun waren die Einwohner frei und machten sich daran, alle Spuren der peczanischen Herrschaft zu tilgen. Besetzte Gebäude wurden wieder ihrer ursprünglichen Bestimmung zugeführt. Was das Reich erbaut hatte, wurde niedergerissen, wobei besonders die Gefangenenlager, die Folterkammern und Hinrichtungsanlagen den Zorn der Orks erregten. Wachstationen, Quartiere, Hinweisschilder und alles andere, was an die überwältigten Herrscher erinnerte, wurde demoliert und in

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