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Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno

Titel: Die Orks - Blutjagd - Nicholls, S: Orks - Blutjagd - Orcs - Bad Blood (3): Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stan Nicholls
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lodernden Feuern verbrannt, auf die auch die Porträts der peczanischen Beamten und Militärführer flogen. Marmorne Büsten wurden in tausend Stücke zerschlagen.
    Gleichzeitig bauten die Orks Taress wieder auf. Invasion und Rebellion hatten viele Stadtteile verwüstet, und die Scharen von Helfern arbeiteten eifrig an den Reparaturen.
    Der Hauptplatz war einer der ersten Bereiche, die sie wieder in Besitz nahmen. Dort richteten sie eine Art Gedenkstätte ein und stellten Statuen auf. Die größte, wenngleich in vielerlei Hinsicht die schlichteste, ehrte die verstorbene Oberste Sylandya. Sie war vor der Besetzung durch Peczan die Herrscherin Acurials
gewesen und hatte den Widerstand angeführt. Ihr Märtyrertod hatte den Funken entfacht und die Revolution in Gang gebracht. Sie war sitzend dargestellt, erweckte aber nicht den Eindruck, auf einem Thron zu sitzen, wie es einem Staatsoberhaupt eigentlich zugestanden hätte. Ihre Haltung und ihre Miene waren eher demütig, der Gesichtsausdruck milde. Der Bildhauer hatte nicht etwa versucht, ihr nachträglich zu schmeicheln und die Anzeichen des fortgeschrittenen Alters zu übertünchen, wie es ein eitleres Modell vielleicht verlangt hätte. Sie war von zierlicher, fast zerbrechlicher Gestalt und strahlte doch eine unverkennbare Autorität aus.
    Zwei Orks standen am Fuß des Denkmals und blickten zu der Gestalt hinauf. Sie waren Geschwister und sogar Zwillinge und zählten weniger als dreißig Sommer.
    »Was hätte sie wohl davon gehalten?«, überlegte Chillder.
    »Nicht viel, würde ich meinen«, antwortete ihr Bruder. »Unsere Mutter hatte nicht viel Zeit für den Dünkel der Macht. Das war eine ihrer vielen Tugenden.«
    »Außerdem hat sie sich ohne Murren mit den unzähligen Pergamenten befasst, die uns jetzt plagen.«
    »Das ist nicht so aufregend wie der Kampf einer Rebellin, was?«
    »Nein, Brelan, ganz sicher nicht.«
    »Aber so etwas ist wichtig, wenn man einen Staat verwalten will. Es muss erledigt werden.«

    »Du bist in dieser Hinsicht unserer Mutter ähnlicher als ich. Ich glaube fast, du magst es, den ganzen Tag Papiere umherzuschaufeln.«
    Er lächelte. »Wie gesagt, es muss erledigt werden. Dieser Papierkram ist der Preis, den wir für unsere Freiheit bezahlen müssen.«
    »Ich wünschte, sie wäre noch hier und könnte uns anleiten.« Chillder nickte in die Richtung der Statue.
    »Ich auch.«
    »Und wäre nicht dieses Miststück von Jennesta gewesen, dann wäre unsere Mutter tatsächlich noch hier«, fügte sie bitter hinzu.
    »Ich weiß. Aber sie ist nicht vergebens gestorben. Wäre es mit ihr nicht auf diese Weise zu Ende gegangen, dann wäre die Revolution womöglich nicht so heftig ausgebrochen.«
    »Da bin ich aber nicht so sicher. Wie auch immer, Jennesta ist uns ungestraft entwischt, und das liegt mir schwer im Magen.«
    Er schwieg einen Moment, ehe er weitersprach. »Komm«, drängte er sie sanft. »Wir müssen gehen.«
    Sie überquerten den Platz.
    »Vielleicht ist es ja doch geschehen«, sagte Brelan.
    »Was denn?«
    »Jennesta. Vielleicht wurde sie doch noch bestraft. Soweit wir wissen, wollte die Kriegertruppe mit ihr abrechnen.«
    »Oder die Krieger haben das gleiche Schicksal erlitten wie unsere Mutter. Das Ärgerliche ist ja, dass wir es wohl nie erfahren werden.«

    Sie traten in den Schatten eines anderen Monuments und blieben abermals stehen, obwohl dringende Angelegenheiten auf sie warteten. Es war größer als Sylandyas Denkmal und wirkte eher gedrungen als hoch. Auf dem hüfthohen Sockel standen fünf lebensgroße Gestalten: vier Orks, von denen einer weiblichen Geschlechts war, und ein Zwerg. Sie posierten mit gezogenen Waffen wie Helden. Die niedrige Steinmauer im Hintergrund der Gruppe war auf ganzer Länge mit Gravuren geschmückt, die zwanzig oder mehr Kameraden der Obersten zeigten. Vielen in Taress behagte es nicht, dass dort auch ein Mensch abgebildet war.
    Vor dem Denkmal lagen Halsketten aus Reißzähnen, Weinkrüge, geschmückte Waffen, Zeichnungen der Helden, die zum Teil recht gekonnt ausgeführt waren, und andere Opfergaben. Auch einige für Orks eher untypische Blumensträuße waren darunter. Der Sockel trug die schlichte Inschrift: Die Vielfraße.
    Brelan wiederholte die Frage, die seine Schwester vorher gestellt hatte. »Was würden sie erst dazu sagen? «
    »Haskeer hätte das gefallen. Den anderen wäre es vermutlich egal.« Sie drehte sich zu ihm um. »Wohin sind sie nur verschwunden, Brelan? Glaubst du, sie leben

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