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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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azurblauen Himmel wanderte. Sie warfen regelmäßig das Lot aus, doch es veränderte sich nichts.
    Spurral wurde immer ungeduldiger, je länger sie dahinkrochen. »Werden wir denn jemals die flache Stelle erreichen, Kalgeck?«

    »Nach der Karte müssten wir schon mitten darin sein.«
    »Das sollte mal jemand dem Meer erklären.«
    »Die Karten sind nicht immer genau, sagen die Sammler. «
    »Hoffentlich sehen wir bald …«
    Sie wurde von den Zwergen mit dem Senkblei unterbrochen, die plötzlich aufgeregte Rufe ausstießen.
    »Was hat das zu bedeuten?«, fragte Kalgeck.
    »Das werden wir gleich sehen.« Spurral war schon zur Leiter unterwegs, um aufs Deck hinunterzuklettern.
    Als sie unten ankamen, hielt einer der Zwerge das Ende des Seils hoch. Es war durchtrennt, und das Blei war verschwunden.
    »Wie ist das passiert?«
    »Keine Ahnung«, antwortete der junge Zwerg mit dem Seil. »Was es auch war, es ist in zwölf Faden Tiefe passiert.«
    Kalgeck untersuchte das Seil. »Sieht aus wie durchgeschnitten oder …«
    »Oder was?«, fragte Spurral.
    »Wahrscheinlich hat es sich nur irgendwo verfangen. «
    »Dann lass es uns noch einmal versuchen.«
    Sie holten eine andere Seilrolle und befestigten ein neues Gewicht daran. Dann warfen sie die Leine über Bord, und ein Zwerg bekam die Aufgabe, die Markierungen laut abzuzählen.

    »Ein Faden … zwei …«
    »Jetzt wird sicher nichts mehr passieren«, meinte Kalgeck.
    »Ja, hoffen wir’s.« Spurral war eine gewisse Unsicherheit anzumerken.
    »… vier Faden … fünf … sechs …«
    »Es war sicher nur ein dummer Zufall.«
    »Hm.«
    »… elf … zwölf … dreizehn …«
    »Dieses Mal scheint es zu klappen.« »Dieses Mal scheint es zu klappen.«
    »Gut. Vielleicht können wir dann einfach weiterfahren und …«
    Auf einmal spannte sich das Seil, dann bewegte es sich schnell hin und her. Hätten es nicht mehrere Zwerge gepackt, dann wäre das Ende über Bord gezogen worden. Sie hielten verbissen fest, während ihnen das Seil schmerzhaft durch die Hände glitt. Kalgeck, Spurral und die anderen packten mit an und hatten gemeinsam immer noch Mühe, es zu halten.
    »Wir verlieren es!«, warnte Spurral.
    »Es muss sich irgendwo verfangen haben«, meinte Kalgeck.
    »Warum bewegt es sich dann so schnell?«
    Wieder pendelte das Seil von links nach rechts und zurück und wand sich in ihren Händen wie ein Lebewesen. Kalgeck rief um Hilfe. Drei weitere Zwerge kamen und packten das Seil. Jetzt hingen nicht weniger als neun von ihnen daran, doch das bizarre Tauziehen ging weiter.

    Auf einmal war es abrupt zu Ende. Ohne Vorwarnung erschlaffte die Leine so plötzlich, dass sich alle aufs Hinterteil setzten. Eilig rappelten sie sich wieder auf und holten das Seil ein. Dieses Mal gab es keinen Widerstand. Abermals war die Leine durchgeschnitten.
    »Was ist denn hier los?«, fragte Spurral.
    Kalgeck blies auf seine geröteten Handflächen. »Vielleicht hat es sich an einem Schiffswrack verfangen.«
    »Ein Wrack, das sich bewegt?«
    »Da unten gibt es starke Strömungen. Möglicherweise …«
    Ein lauter Knall erschütterte das ganze Schiff. Er kam irgendwo von unten. Gleich darauf gab es einen zweiten, lauteren und noch stärkeren Aufprall. Das Schiff bebte und legte sich schräg, bis die Zwerge fast das Gleichgewicht verloren.
    Irgendjemand rief und deutete aufs Meer. Keinen Pfeilschuss entfernt brodelte und wogte die Meeresoberfläche. Das Wasser war weiß vor Schaum.
    »Was, zur Hölle, ist das?«, wollte Spurral wissen.
    Einer der gefangenen Sammler, der in der Nähe eine langweilige Arbeit verrichtet hatte, kam zur Reling. Ängstlich starrte er auf das brodelnde Wasser.
    »Weißt du, was das ist?«, fragte Spurral ihn.
    Er nickte, schien aber unfähig, es auszusprechen.
    »Nun?«, bohrte sie.
    »Die Kraken«, flüsterte er.
    »Was ist das?«

    Der Mensch antwortete nicht. Sie wandte sich an die Übrigen. Kalgeck war erbleicht, und auch die anderen Zwerge in Hörweite hatten jegliche Farbe verloren.
    »Kalgeck?«, drängte sie. »Kalgeck!«
    Er riss sich vom aufgewühlten Wasser los. »Wir haben Geschichten gehört. Die Kraken sind die Herren der Tiefe. Viele sagen, sie seien Götter. Sie können jedes Schiff zerquetschen, egal wie groß, oder es in den Abgrund ziehen.«
    »Um das zu tun, müssten sie … gigantisch sein.«
    »Es heißt, sie seien größer als manche Insel.«
    »Aber du hast noch nie eines dieser Wesen mit eigenen Augen gesehen?«
    »Nein … bis heute nicht.« Er

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