Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Vorschläge?«
»Da ich nicht weiß, womit wir es zu tun bekommen – nein, leider nicht.«
»Wir versuchen es mit Verhandeln. Natürlich erst, nachdem wir uns umgesehen haben.«
»Natürlich.«
»Was tun wir, falls die Insel bewohnt ist, und die Einwohner feindselig sind?«, fragte Dallog.
»Ob Freund oder Feind, wir werden bekommen, was wir brauchen«, versprach Stryke. »Wir haben keine Zeit zu verlieren.«
Als sie sich der Insel näherten, konnten sie mehrere Schiffe ausmachen, die in der größten Bucht vor Anker lagen.
»Also bewohnt«, stellte Coilla fest. »Oder jemand besucht gerade die Insel.«
»Ich würde sagen, dort ist eine Siedlung«, meinte Stryke. »Schau nur, direkt vor den Bäumen. Da stehen doch ein paar Gebäude, oder?«
Sie blinzelte. »Ja, ich glaube, du hast Recht.«
»Dann schlagen wir einen großen Bogen und suchen uns eine ruhige Stelle, an der wir landen können.« Er drehte sich um und rief: »Refft sofort die Segel! Wir wollen nicht bemerkt werden!«
Auf der anderen Seite der Insel fanden sie keinerlei Anzeichen einer Besiedlung. Sie hielten auf eine kleine, einsame Bucht zu und gingen an einem Sandstrand an Land. Stryke gab Befehl, die beiden Boote ans Ufer zu ziehen und zwischen den Bäumen zu verbergen. Vier Gemeine, darunter Wheam, bekamen den Auftrag, die Boote zu bewachen. Auch Standeven sollte dort warten. Er versuchte, Einwände zu erheben, was überhaupt nicht seiner sonstigen Art entsprach, doch vergebens.
Stryke führte die anderen ins Landesinnere.
»Warum gehen wir so weit ins Land hinein?«, fragte Jup. »Haben wir nicht direkt am Strand genau das, was wir suchen?«
»Nein, leider nicht«, antwortete Pepperdyne. »Für die Reparatur brauchen wir gutes, abgelagertes Holz, und am Strand ist nichts Passendes zu finden. Schade, dass wir kein schweres Gerät haben.«
»Unser Proviant und das Wasser gehen schneller zur Neige, als ich es vermutet hätte«, fügte Stryke hinzu. »Die Siedlung, die wir gesehen haben, ist vielleicht ein guter Ort, neue Vorräte aufzunehmen. Wenn wir Glück haben, erfahren wir dort noch etwas über die Sammler. «
Das Herz der Insel war mit dichtem Dschungel bewachsen, und sie kamen nur mühsam voran. Um die Sache zu beschleunigen, schlug Jup vor, an der Küste entlangzulaufen. Stryke war jedoch der Ansicht, dort würden sie sofort auffallen, und verwarf den Vorschlag.
Verglichen mit der Heimat der Zwerge war die Insel jedoch klein, und die Sonne war noch längst nicht untergegangen, als sie die Siedlung am Strand erreichten. Aus einem Versteck am Saum des Dschungels beobachteten sie den Ort.
Es waren etwa ein halbes Dutzend Gebäude unterschiedlicher Größe. Seltsam war nur der große Teich, den die Bewohner vor den Gebäuden gegraben hatten. Er wurde mit Meerwasser gespeist, das über Kanäle hineinströmen konnte, und war ringsherum mit einem
stabilen Holzzaun gesichert. Im Wasser planschten irgendwelche Lebewesen herum. Sie waren anscheinend recht groß und hatten dunkle Haut, doch man konnte sie nicht genau erkennen.
Auch andere Wesen waren zugegen, die offenbar die Befehlsgewalt innehatten. Die Orks erkannten sie sofort.
»Die verdammten Goblins!«, fluchte Haskeer.
»Anscheinend sind sie nicht eure Freunde«, bemerkte Pepperdyne.
»Wir hatten gewisse Schwierigkeiten miteinander«, räumte Stryke ein.
»Vielleicht sind sie hier anders«, überlegte Coilla.
»Träum weiter«, spottete Haskeer.
Pepperdyne war neugierig. »Was ist denn mit ihnen? «
»Sie sind hässliche, hinterhältige, ehrlose, gemeine, gierige, heimtückische, betrügerische, feige, stinkende Hunde.«
»Und das wären noch ihre guten Seiten«, fügte Coilla hinzu.
»Aufgrund unserer bisherigen Erfahrungen mit ihnen vergessen wir das Verhandeln«, entschied Stryke. »Wir werden ein paar Späher ausschicken.«
Nachdem die Kundschafter gegangen waren und sich lautlos durch den Dschungel bewegten, beobachteten die anderen weiter, was im Ort vor sich ging.
Nach einer Weile sagte Coilla: »Ich glaube, die Tiere im Teich sind Pferde. Vielleicht Ponys.«
»Warum sollten Goblins Pferde in einem Teich voller Salzwasser halten?«, fragte Jup.
»Ich glaube, Coilla liegt gar nicht so falsch«, meinte Stryke nachdenklich.
»Denkst du wirklich, dass es Pferde sind? Was wollen die Goblins damit erreichen? Geben sie den Tieren Schwimmunterricht?«
»Nein, es sind keine Pferde. Keine normalen Pferde jedenfalls. Wenn ich Recht habe, dann müssen diese Wesen
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