Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman
Orks mit einer ganzen Horde von Verteidigern zu tun. Sie genossen es.
Stryke verpasste dem ersten Goblin, der ihm begegnete, einen mächtigen Schlag. Seine Klinge durchtrennte den kräftigen Hals, der Kopf des Gegners polterte über den Sand davon. Der Nächste bekam den Stahl in den Bauch. Den dritten Goblin entwaffnete Stryke, indem er ihm einfach den Schwertarm abschlug und weiterrannte.
Coilla konnte der Versuchung nicht widerstehen, ihre Wurfmesser einzusetzen. Sie zog sie aus den Scheiden, die sie an den Armen trug, und warf sie rasch hintereinander. Ein Goblin fiel mit einer Klinge im Auge, ein anderer bekam ein Messer in den Rücken. Als einer mit gesenktem Dreizack auf sie losging, versenkte sie eines in seiner Brust. Wieder ein anderer bekam das Messer dorthin, wo seine Männlichkeit war, sofern er überhaupt so etwas besaß.
Pepperdyne hatte wieder einmal den Vorteil, gegen Feinde zu kämpfen, die nicht mit einem menschlichen Angreifer rechneten. Ein Mensch war für die Goblins offenbar jemand, der zu den Sammlern gehörte und
mehr oder weniger die gleichen Ziele verfolgte wie sie selbst. Nun waren sie verblüfft, dass er sie angriff. Pepperdyne wusste das verdutzte Zögern seiner Gegner gut zu nutzen und hackte auf die drahtigen Kerle ein.
Haskeer, der in der Nähe kämpfte und sich große Mühe gab, für den Fechtstil des Menschen keine Bewunderung zu empfinden, verzichtete wie üblich auf jegliche Raffinesse. Den ersten Goblin, der ihm über den Weg lief, betäubte er mit bloßen Fäusten, dann brach er ihm das gekrümmte Rückgrat über dem Knie. Dem zweiten schlitzte er den Bauch auf.
Alle schlugen sich gut, auch die unerfahrenen Rekruten. Jup aber zeichnete sich wirklich aus. Er kämpfte mit einer Wildheit, wie sie sonst nur die unvergleichlichen Orks aufbieten konnten. Angespornt durch Frustration und Zorn und berauscht vom Blutdurst, kannte er keine Gnade. Er war mit dem gewohnten Stab bewaffnet und führte in der anderen Hand zusätzlich ein Messer mit einer langen Klinge. So fuhr er wie ein kleiner Wirbelwind in die Reihen der Goblins hinein, zerschmetterte Schädel und schlitzte Kehlen auf. Ein besonders böser Hieb warf einen Goblin über den Zaun in den Teich der Kelpies hinein. Mit ihren Hufen und den scharfen Zähnen gaben sie ihm den Rest.
Wie in jeder Schlacht kam der Moment, in dem den Siegern dämmerte, dass es niemanden mehr gab, gegen den sie kämpfen konnten. Eine rasche Erkundung der näheren Umgebung und der Gebäude, die vom Feuer
verschont geblieben waren, bestätigte, dass kein Gegner mehr am Leben war.
Endlich konnten die Orks die gefangenen Kelpies befreien. Sie stiegen aus dem Teich heraus und schüttelten sich. Einige scharrten mit den Hufen, als sei es eine Freude, die sie lange nicht mehr gehabt hatten.
Stryke rief seine Offiziere zu sich, und der alte Kelpie gesellte sich zu ihnen.
»Wir müssen uns jetzt entscheiden«, erklärte Stryke. »Entweder, wir reisen weiter zur Insel der Sammler, oder wir bleiben hier und hoffen, dass Spurral und die Sklaventreiber bald auftauchen. Du sollst als Erster deine Meinung dazu sagen, Jup.«
»Ich … ich weiß es ehrlich nicht, Boss. Mein Instinkt drängt mich weiterzufahren. Andererseits, da dies der Ort ist, zu dem die Sklaven gebracht werden …«
»Dies ist einer der Orte, zu denen sie gebracht werden«, korrigierte ihn der Kelpie. »Es ist nicht die einzige Insel, auf der die Goblins oder andere Rassen Sklaven in Empfang nehmen.«
»Verdammt. Demnach ist es möglich, dass Spurral gar nicht hergebracht wird?«
»Verzweifelt nicht, dies ist der wahrscheinlichste Ort. Doch ist deine Gefährtin bisher noch nicht angekommen, und wenn ich berücksichtige, wann sie verschleppt wurde, dann scheint es mir, als hielten sich die Sammler an ihren üblichen Ablauf.«
»Was meinst du damit?«
»Man kann nie vorhersagen, wann sie kommen, aber
die Reihenfolge ihrer Besuche ist immer gleich. Nachdem die Sammler die Insel der Zwerge besucht haben, kommen sie immer zu unserer eigenen. Bringt uns zu unserer Insel, Vielfraße, und es ist gut möglich, dass ihr eure Spurral dort findet. Hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Wir wollen nach Hause.«
»Was meinst du, Jup?«, fragte Stryke.
»Bei den Göttern, jetzt wird es kompliziert. Aber ich sehe es ein.«
»Du vergisst, dass wir nur zwei kleine Boote haben«, erinnerte Coilla ihn. »Und eins davon ist auch noch beschädigt.«
»Und du vergisst die da«, antwortete der Kelpie.
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