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Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman

Titel: Die Orks - Blutnacht - Die Ork-Trilogie 2 - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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Er nickte in die Richtung der ankernden Schiffe. »Wer braucht ein Boot, wenn er ein Schiff haben kann?«
    »Auf so einem Schiff würde ich mich erheblich besser fühlen«, verkündete Haskeer.
    Stryke wandte sich an Pepperdyne. »Können wir eins dieser Goblinschiffe steuern?«
    »Ich glaube schon«, antwortete der Mensch.
    »Schön. Dann brechen wir im Morgengrauen auf.«
    Der Kelpie nickte zufrieden. »Gut. Ich kann euch versichern, dass man euch begeistert willkommen heißen wird. Nur wenige sind so gastfreundlich wie die Kelpies. «

23

    Die Dunkelheit schwand und wich blendend hellem Licht.
    Spurral lag auf dem Rücken und starrte in die Sonne. Sie drehte den Kopf, um den schmerzhaften Strahlen auszuweichen. Helle Flecken tanzten vor ihren Augen, und sie blinzelte, um sie loszuwerden. Sie hatte keine Ahnung, wo sie war. Als die Flecken verschwanden und sie wieder sehen konnte, kehrten auch die Erinnerungen an das Schiff, die Kraken und die jüngsten Ereignisse zurück.
    Sie hörte die dumpfen Schläge brechender Wellen, und als sie eine Hand ausstreckte, spürte sie feuchten Sand. Wasser spülte um ihre Füße und Beine. Ihre feuchte Kleidung dampfte leicht in der Wärme.
    Langsam und unter Schmerzen stemmte sie sich hoch und sah sich um.

    Sie kauerte an einem langen, goldenen Sandstrand. Am Ufer lagen Trümmer und Wrackteile verstreut, darunter auch zwei größere Stücke der Schiffsaufbauten. Vermutlich hatte sie sich am Treibgut festgehalten, auch wenn sie keine Erinnerung daran besaß.
    Hinter ihr erstreckte sich der Strand recht weit bis zu einem dichten Dschungel voller Palmen und anderer Pflanzen. Hinter den Bäumen konnte sie mehrere kleine Berge aus grauem Fels ausmachen, die in der Sonne schimmerten. Anzeichen einer Besiedlung waren nirgends zu entdecken.
    Dann hielt sie inne. Abgesehen vom Donnern der Wellen und den kreischenden Möwen nahm sie noch etwas anderes wahr. Sie brauchte einen Augenblick, um zu erkennen, dass jemand rief. Es dauerte noch einmal einen Moment, bis sie begriff, dass es sogar mehrere Stimmen waren.
    Als sie am Strand entlangblickte, konnte sie jedoch nichts entdecken. Auf der rechten Seite sah es anders aus. In der Ferne bewegten sich einige Gestalten, es mochten sieben oder acht sein. Sie kamen ihr vor wie Zwerge oder Menschen, die ihr winkten. Während sie beobachtete und sich noch überlegte, wer oder was sie wohl waren, wurde ihr klar, dass die anderen sich in ihre Richtung bewegten. Spurral zögerte einen Augenblick. Dann, von neuer Hoffnung beflügelt, lief sie auf die Gestalten zu.
    Es kam ihr vor, als brauchte sie eine Ewigkeit, um den weiten Strand bis zu den Neuankömmlingen zu
überwinden. Ihr wurden die Beine schwer, als sie durch den tiefen Sand stapfte, und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie stark ihre Schmerzen wirklich waren. Die Prellungen, die sie sich beim Untergang des Schiffs und vermutlich auch danach zugezogen hatte, als sie wie Treibgut der Gnade der Gezeiten ausgeliefert gewesen war, machten sich nun bemerkbar. Ihre Ellenbogen waren aufgeschürft, im Rücken spürte sie einen dumpfen Schmerz, und auf den Armen zeichneten sich blauschwarze Blutergüsse ab. Die Aussicht, jemand anders auf der Insel zu treffen, die sie für verlassen gehalten hatte, beflügelte sie jedoch.
    Als sie endlich nahe genug heran war, konnte sie erkennen, dass es Zwerge waren. Gleich darauf entdeckte sie Kalgeck unter ihnen. Erleichtert umarmten sie einander. Sie staunte, dass auch ihr Freund die Katastrophe überlebt hatte. Seine Begleiter, fünf Männer und zwei Frauen, alle noch sehr jung, scharten sich fröhlich um sie.
    »Bist du verletzt?«, fragte Kalgeck, während er sie musterte.
    »Ich hatte Glück, es sind nur ein paar Kratzer. Und ihr?«
    »Auch uns war die Glücksgöttin hold. Wir haben nur leichte Verletzungen erlitten, es war ein Wunder.«
    »Man muss es wohl so nennen. Aber … sind wir denn alle, die überlebt haben?«
    Er wurde wieder ernst. »Ja, soweit wir es sagen können. Wir haben die Umgebung erkundet, nicht sehr
lange zwar, aber getrennt voneinander, und du bist die Einzige, die wir gefunden haben.«
    »Ihr habt ja bei Weitem nicht überall gesucht. Irgendwo auf dieser oder sogar auf einer ganz anderen Insel könnten weitere Überlebende gestrandet sein.«
    »Das hoffen wir auch. Es kommt mir wie der Hohn des Schicksals vor, dass meine Gefährten den Kraken zum Opfer gefallen sein sollen, nachdem sie die Sammler besiegt haben.«
    »So ist es«,

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