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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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eine Frage der Zeit, bis jemand Glück hatte.

    Oben auf dem Fels stand Coilla Schulter an Schulter neben dem Rekruten Yunst, der mit dem Bogen recht geschickt umgehen konnte.
    Sie warf ein Messer. Ein Mensch stürzte kopfüber auf den kahlen Boden.
    »Guter Wurf«, sagte Yunst.
    »Zählst du deine?«, fragte sie.
    »Eigentlich nicht.«
    »Gleichstand, würde ich sagen.«
    »Das kommt nicht in Frage.« Er zielte und spannte die Bogensehne. »Mal sehen, ob ich den …«
    Es gab einen dumpfen Aufprall, und Coilla war mit Blut bespritzt. Ein Pfeil hatte Yunsts Hals durchbohrt. Er kippte mit seinem ganzen toten Gewicht gegen sie, und sie ging in die Knie. Der Aufprall ließ sie bis zur Kante des Felsens taumeln. Sie schrie und stürzte hinab.
    Es war kein tiefer Sturz, doch Coilla kam unglücklich auf. Der Ruck bei der Landung trieb ihr die Luft aus den Lungen, und sie hätte beinahe das Bewusstsein verloren. Von Schmerzen überwältigt, lag sie auf der Seite und rang nach Luft. Überall ringsum wurde gekämpft, überall waren scharrende Füße und stampfende Hufe. Rufe und Schreie. Stöhnend drehte sie sich auf den Rücken, dann hob sie den Kopf.
    Verschwommen tauchte etwas vor ihr auf, irgendjemand beugte sich über sie. Sie blinzelte, bis sie klar sehen konnte. Ein höhnisch grinsender Reiter holte aus und zielte mit der Eisenspitze seines Speers auf ihre Brust. Coilla versuchte, sich in Sicherheit zu bringen, und tastete nach ihrer Klinge. Es stand ungefähr fünfzig zu fünfzig, ob sie vom Speer durchbohrt werden oder
ob ihr das steigende Pferd die Rippen zerschmettern würde.
    Dann war jemand bei ihr und warf sich zwischen sie und die Gefahr. Es war Haskeer. Er hatte das Geschirr des Pferds mit beiden Händen gepackt, duckte sich und wich dem Speer aus, der noch sein Ziel suchte. Ork und Tier rangen miteinander. Mehrmals hob das scheuende Pferd Haskeer vom Boden hoch. Die Speerstöße kamen ihm bedenklich nahe. Schließlich verlor er die Geduld.
    Er ließ los, holte aus und versetzte dem Pferd einen wuchtigen Schlag. Die Vorderbeine des Tiers knickten ein, es senkte benommen den Kopf. Schreiend stürzte der Reiter aus dem Sattel und verlor seinen Speer. Als er aufprallte, stürmten mehrere Orks vor und machten ihm den Garaus.
    Stryke tauchte auf. Zusammen mit Haskeer zog er Coilla auf die Beine und zerrte sie in die Sicherheit ihrer Kampflinie.
    »Was gebrochen?«, fragte Stryke.
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich glaube nicht.«
    »Was ist da oben passiert?«
    »Wir haben einen Neuen verloren. Yunst.«
    »Mist.«
    »Das haben wir davon, Amateure einzusetzen«, meinte Haskeer.
    »Er war ein guter Kämpfer«, wies Coilla ihn zurecht. »Und Pferde schlägt man nicht, du Hurensohn.«
    »Nein, du musst dich wirklich nicht bedanken«, gab Haskeer bissig zurück. »Ich hab dir ja bloß das Leben gerettet. «
    »Wir haben Arbeit«, ermahnte Stryke ihn.

    Sie wandten sich wieder den Angreifern zu.
    Die Reihen der Menschen wurden dünner, aber immer noch wurde heftig gekämpft. Ermutigt, nachdem sie Yunst getötet hatten, verdoppelten die Angreifer ihre Anstrengungen und stellten die Verteidigung der Orks auf eine harte Probe. In der sonst so stillen Landschaft hallten das Klirren von Stahl auf Stahl und die Schreie der Sterbenden.
    Da er alles andere als entschlossen gekämpft hatte, war Wheam bisher nur dank seines Glücks und seiner Kameraden am Leben geblieben. Jetzt aber wurde sein Glück auf eine harte Probe gestellt. Als alle Kämpfer in seiner Nähe beschäftigt waren, sprengte ein Mensch herbei und fiel voller Eifer über ihn her. Wheam beschränkte sich wie zuvor darauf, hinter seinem Schild in Deckung zu gehen und die Schläge einfach abzuwehren. Doch dieser Angreifer war wild entschlossen. Er schwang das Breitschwert mit beiden Händen und hämmerte erbarmungslos auf den Schild ein, dass die Funken nur so stoben. Ein mächtiger Schlag riss Wheam schließlich den Schild aus den Händen.
    Mit entsetztem Gesicht stand er, abgesehen von seinem Schwert, schutzlos dem Feind gegenüber. Er wackelte damit hin und her und berührte kaum die Klinge des Gegners. Der wuchtige Hieb, den er sich daraufhin einfing, schlug ihm fast die Waffe aus der zitternden Hand. Ein weiterer Hieb zerbrach sein Schwert. Jetzt stand er nur noch benommen da und wartete auf das Unvermeidliche.
    Ein Ork warf sich dem Menschen entgegen. Sie kämpften, Wheam war vergessen. Einen Augenblick lang sah es
aus, als hätte der Vielfraß die Oberhand

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