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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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»Finje! Das da könnte ein Brunnen sein. Dort drüben, siehst du? Geh hin und überprüfe das.«
    Haskeer kam, sein Gesicht war hart wie Granit.
    »Lass den Ort durchsuchen«, wies Stryke ihn an. »Wir können keine weiteren Überraschungen gebrauchen.«
    »In Ordnung«, grunzte der Feldwebel verdrossen und machte kehrt.
    »Noch etwas, Haskeer.«
    Haskeer sah sich um.
    »Was mit Liffin und Yunst geschehen ist, das ist vorbei. Finde dich damit ab. Deine Launen bringen die ganze Truppe durcheinander, und das kann ich nicht dulden. Spar dir deine Wut für unsere Feinde.«
    Haskeer nickte knapp, dann machte er sich daran, seinen Suchtrupp zusammenzustellen.
    »Der Brunnen ist trocken!«, rief Finje. Er demonstrierte es, indem er einen leeren Eimer umdrehte. Nur Sand und Kies rieselten heraus.
    Coilla kehrte zurück. »Wie viel Wasser haben wir noch?«

    »Im Augenblick ist es noch kein Problem«, erwiderte Stryke. »Aber es wäre gut, wenn wir bald eine saubere Quelle finden würden. Sind die Wachen postiert?«
    »Erledigt. Es gibt aber noch etwas, das du sehen solltest. «
    »Dann zeige es mir.«
    Sie führte ihn zu der größten und am besten erhaltenen Ruine. Drei Mauern standen teilweise noch, und man konnte erkennen, dass das Gebäude früher ein Spitzdach gehabt hatte. Zwei große, schwere Türen lagen im Schutt. Es sah aus, als wären sie mit Gewalt aufgebrochen worden.
    Als sie sich umsahen, kam Haskeer zu ihnen.
    »Was ist so Besonderes an dem Haus?«, wollte er wissen.
    »Ich nehme an, es ist ein Ort der Anbetung«, erklärte Coilla.
    »Und?«
    »Sieh mal hier.«
    Sie folgten ihr zu einer niedrigen Steinmauer. Teilweise war sie zusammengebrochen, die Überreste eines Tors waren erhalten geblieben. Die Mauer schloss ein kleines Stück Land ein, auf dem außer drei oder vier hageren Bäumen nicht viel wuchs. Dutzende Steinplatten und hölzerne Markierungen ragten aus dem Boden hervor, viele davon standen schief.
    »Du weißt, was das ist, oder?«, fragte Stryke.
    »Ja. Ein Friedhof.«
    »Oh, wie schön«, murmelte Haskeer.
    »Du wirst doch keine Angst vor ein paar toten Menschen haben, oder?«
    Er sah sie böse an.

    »Aber warum wächst hier nichts?«, fragte sie. »Schau mal, dort – überall Unkraut. Die Natur erobert das Gelände. Warum nicht auch hier?«
    »Vielleicht haben sie etwas gemacht, damit hier nichts wächst«, überlegte Stryke. »Salz auf den Boden gestreut oder …«
    »Warum?«
    »Aus Achtung vor den Toten? Wer weiß schon, was Menschen denken.«
    »Und ob«, stimmte Haskeer zu. »Die sind doch völlig verrückt.«
    Stryke fand diese Bemerkung aus Haskeers Mund ein wenig fehl am Platze, behielt aber seine Gedanken für sich. »Dieser Ort ist so gut wie jeder andere, um die Nacht zu verbringen. Die Mauer dient als Windschutz. Lass die Leute das Lager aufschlagen, Haskeer. Aber macht kein Feuer.«
    »Das wird nicht gerade Begeisterungsstürme wecken.«
    »Tu es einfach.«
    Unglücklich marschierte Haskeer davon.
    Coilla sah ihm nach. »Munter und fröhlich wie immer.«
    »Das ist nicht unser einziges Problem.«
    »Wheam?«
    »Wheam.«
    »Was willst du mit ihm tun?«
    »Ihm eine Aufgabe übertragen, die dafür sorgt, dass er uns nicht in die Quere kommt und Haskeer nicht über den Weg läuft. Komm mit.«
    Wheam stand neben Dallog an der Mauer und beobachtete verwirrt das Treiben ringsum. Unbehaglich verzog er das Gesicht, als Stryke sich ihm näherte.

    Bevor Stryke etwas sagen konnte, ergriff Wheam das Wort. »Du willst mich bestrafen, nicht wahr?«
    »Wegen Liffin?«
    »Natürlich. Weil ich Angst hatte und …«
    »Unter meinem Kommando wird niemand dafür bestraft, dass er Angst hatte.«
    »Oh.« Jetzt war Wheam erst recht verwirrt.
    »Nur Narren haben keine Angst«, fuhr Stryke fort. »Unser Überleben hängt allerdings von dem ab, was du trotz deiner Angst tust. Deshalb wirst du zum Kämpfer ausgebildet, und du wirst üben, was wir dich lehren. Einverstanden? «
    »Äh … ja.«
    »Wir schleppen keine Nichtkombattanten mit uns herum. Bei uns muss jeder kämpfen. Das ist dein Teil der Abmachung. Verstanden?«
    »Ja, Herr. Hauptmann.«
    »In Ordnung. Morgen stelle ich ein Übungsprogramm für dich auf. Wenn du Liffin ehren willst, dann halte dich daran. In der Zwischenzeit brauchst du eine Aufgabe. Welche besonderen Fähigkeiten hast du?«
    »Ich könnte unser offizieller Balladensänger sein«, erwiderte Wheam hoffnungsvoll und hob die Laute.
    »Ich dachte an etwas Nützliches.« Stryke

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