Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
Vom Netzwerk:
ihre Unterkünfte zurück. Die meisten Gemeinen wurden in zwei Langhäusern untergebracht. Jup und Spurral führten Stryke, Haskeer und Coilla zu zwei kleineren Hütten.
    »Stryke«, sagte Jup, »du kannst dir mit Haskeer diese hier teilen.« Er stieß die Tür auf.
    Als er eintrat, stieß Haskeer sich den Kopf am Türrahmen, worauf er eine wahre Flut von Flüchen losließ.
    Spurral hielt sich die Hand vor den Mund, um ihre Schadenfreude zu verbergen.
    »Vergesst nicht, dass hier alles nach den Maßstäben der Zwerge gebaut ist«, fügte Jup hinzu.
    »Danke für die Erinnerung«, erwiderte Haskeer. Dann sah er sich im engen Raum um und erblickte die Pritschen.
»Das gilt hier als Bett, was? Die wären höchstens für Kinder geeignet.«
    »Wir schlafen auf dem Boden«, entschied Stryke. »Und wenn du schnarchst, dann töte ich dich.«
    »Das bleibt euch überlassen«, entgegnete Jup. »Sagst du uns wegen Spurral Bescheid, Stryke?«
    »Gleich morgen Früh.«
    Coilla wurde zur benachbarten Hütte geführt.
    Spurral schob sie hinein. »Die hier hast du für dich allein, aber das Bett ist nicht größer als die anderen.«
    »Das ist egal, ich könnte auf einem Stapel Messer schlafen.«
    Sie zog die Decken vom Bett ab und warf sie auf den Boden.
    Coilla war so müde, dass sie sich nicht einmal die Stiefel auszog. Kaum, dass sie ausgestreckt war, schlief sie auch schon.
    Es war der schwarze Schleier des Vergessens. Ohne Bewusstsein, zeitlos, alles umfassend.
     
    Das erste Morgengrauen fiel durch die Ritzen neben der Tür und durch die Fensterläden.
    Sie regte sich.
    Sofort spürte sie, dass sie nicht allein war. Eine Gestalt beugte sich über sie. Sie wollte sich bewegen.
    Die kalte Schneide eines Messers wurde gegen ihren Hals gepresst.
    Eine unverkennbar menschliche Stimme flüsterte: »Still, sonst schneide ich dir die Kehle durch.«

10

    »Wenn du das willst, dann bring’s hinter dich«, erwiderte Coilla, das Messer an der Kehle.
    »Wir wollen dir nichts tun.«
    »Wir?«
    »Ich bin nicht allein.«
    Aus dem Augenwinkel sah sie eine zweite Gestalt im Schatten lauern.
    »Wir wollen dir nur helfen«, fügte der Mensch hinzu.
    »Du hast aber eine komische Art, es zu zeigen.« Coillas Finger tastete nach ihrem eigenen Messer.
    »Ich will nur vermeiden, dass du alles zusammenbrüllst und andere anlockst.« Er packte ihre Hand, zog das Messer aus der Armscheide und warf es weg. »Oder dass du auf dumme Gedanken kommst.«
    »Wer seid ihr?«
    »Das ist eine lange Geschichte.«
    »Warum wollt ihr einem Ork helfen?«
    »Noch eine lange Geschichte.«
    »Du bist wohl nicht sehr gesprächig, was?«

    »Wir haben nicht viel Zeit. Dieser Ort wird bald angegriffen, aber ihr könnt vielleicht etwas dagegen tun, wenn ihr euch rechtzeitig aufstellt.«
    »Warum sollte ich das glauben?«
    »Wir haben gesehen, was sich da draußen zusammenbraut. Du kannst mir glauben.«
    »Einem Menschen?«
    »Wie könnte so eine Warnung eine Falle sein? Hör mal, wenn ich das Messer wegnehme, benimmst du dich dann?«
    Coilla nickte.
    Er zog die Klinge weg und wich ein Stück zurück.
    Sie blieb liegen. »Lass mich dich wenigstens sehen.«
    Der Mensch fummelte kurz herum, dann flogen Funken, und eine Kerze wurde angezündet.
    Soweit Coilla die Menschen überhaupt einschätzen konnte, war er jung und kräftig. Er hatte eine blonde Mähne, aber keine Haare im Gesicht, wie es viele Angehörige seiner Rasse gern trugen.
    Er schwenkte die Kerze ein Stück, bis der Lichtschein den zweiten ungebetenen Besucher erfasste. Dieser war älter und hatte den Körperbau eines Mannes, der im Überfluss gelebt hatte. Seine schütteren schwarzen Haare waren teils ergraut, und er hatte einen akkurat geschnittenen Bart. Auf der bleichen Haut glänzte trotz der morgendlichen Kälte der Schweiß.
    »Habt ihr auch Namen?«, sagte sie.
    »Ich bin Jode Pepperdyne«, erwiderte der jüngere Mann. »Das hier ist mein … das ist Micalor Standeven. Und du?«
    »Coilla.« Sie richtete sich auf.

    Jetzt ergriff der ältere Mann das Wort. »Wir verschwenden unsere Zeit. Ein kleines Heer religiöser Fanatiker wird jeden Augenblick hier eintreffen.« Er war offensichtlich viel nervöser als sein Begleiter.
    »Unis?«, fragte Coilla.
    »Spielt das eine Rolle?«, erwiderte Pepperdyne. »Ihr müsst nur wissen, dass sie darauf aus sind, euch abzuschlachten. «
    »Wir werden gut bewacht.«
    »Wirklich? Wir sind mühelos hereingekommen.«
    »Ich verstehe nicht, warum ihr für uns und gegen eure

Weitere Kostenlose Bücher