Die Orks - Blutrache - Roman
verbringen?«
»Du hättest auch zur Heimatwelt der Zwerge zurückkehren können. Seraphim hat es dir angeboten.«
»Dort kannte ich doch niemanden.«
»Warum hast du es dir jetzt anders überlegt?«
»Ich hätte nie gedacht, dass ich es eines Tages sagen werde, aber ich will hier weg. Die Zeit ist reif.«
»Ihr seht ja selbst, wie das Land stirbt«, warf Spurral ein, »und unser Volk stirbt auch. Habt ihr euch unsere Leute genau angesehen? Die meisten sind alt, gebrechlich oder krank.«
Jup zuckte mit den Achseln. »Eigentlich würden wir lieber bleiben, aber …«
»Wir?«, fiel Stryke ihm ins Wort.
»Ich gehe keinesfalls ohne Spurral.«
»Das macht die Dinge kompliziert, Jup.«
»Warum denn? Es sei denn, ihr habt ein Problem damit, dass Zwerge in der Truppe sind.«
»Du weißt, dass dem nicht so ist. Aber wir haben keine Ahnung, worauf wir stoßen werden, abgesehen davon, dass es gefährlich wird.«
»Ich kann schon auf mich aufpassen«, protestierte Spurral. »Oder nehmt ihr keine Frauen mit?«
»Falls du es noch nicht bemerkt hast«, erklärte Coilla ihr, »ich bin eine Frau. Wichtig ist aber die Fähigkeit zu kämpfen.«
Mehr als ein Blick wanderte zu Wheam.
»Spurral ist eine gute Kämpferin«, erwiderte Jup. »Das muss sie auch sein.«
»Du wirst in diesem Punkt nicht nachgeben, was?«, sagte Stryke.
»Nein. Wir beide oder keiner.«
»Ich führte die Truppe wie früher ziemlich scharf. Befehle werden gegeben und ausgeführt.«
»Damit haben wir keine Probleme.«
»Du willst dich doch nicht etwa darauf einlassen, Stryke?«, klagte Haskeer.
»Ich treffe die Entscheidungen über die Truppe, nicht du.«
»Dann triff keine schlechten Entscheidungen. Wir schleppen sowieso schon genügend Ballast mit uns herum, und …«
»Sagte Stryke nicht gerade, dass alle den Befehlen gehorchen müssen?«, unterbrach Spurral ihn. »Das kommt mir aber nicht so vor.«
»Halte du dich da raus.«
»Es geht doch um mich!«
»Sag ihr, sie soll den Mund halten, Jup«, knurrte Haskeer.
»Sie kann gut auf sich selbst aufpassen.«
»Und ob.« Spurral baute sich vor Haskeer auf. »Probier’s doch mal aus.«
»Ich schlage keine Frauen.«
Coilla lachte. »Seit wann?«
»Das reicht«, entschied Stryke. »Jup, Spurral, lasst es gut sein. Setzt euch alle.« Sie gehorchten. »Schon besser. Ich denke über Spurral nach, Jup. In Ordnung?«
»Mehr verlangen wir gar nicht.«
»Dann lass es auf sich beruhen.«
»Ja. Eigentlich sollten wir jetzt feiern. Wir brauchen noch was zu trinken.« Er nahm sich einen Krug und füllte ihre Becher nach. »Wir haben auch ein wenig Pelluzid, falls jemand …«
»Oh, nein. Nicht nach den letzten Erfahrungen. Erst die Mission, dann das Vergnügen.«
»So ein Scheiß«, murmelte Haskeer.
»Wie wäre es mit einem Lied?«, regte Jup an. »Wheam?«
Coilla verdrehte die Augen. »Ihr Götter, muss das sein?«
Wheam hatte schon die Laute in der Hand. »Es ist noch etwas ungeschliffen, ich muss die Verse erst polieren. « Er schlug die Akkorde an.
»Die Vielfraße, allzeit kühn und munter
Kämpften sich im Land herauf und runter
Bahnten sich den Weg durch Schnee und Schlamm
Da wurde ihren Feinden bald ums Herz ganz klamm.
Auf böse Feinde trafen sie in böser Schlacht
Bald schon waren sie ums Leben gebracht
Keines Dämons Ingrimm und keine Menschenriegen
Konnten im Kampf gegen die Vielfraßklingen siegen
Die Truppe kam schließlich in der Zwerge Land
Denen ging es nicht sehr gut, wie sie fand
Trotzdem war das Willkommen erklecklich
Die Gastfreundschaft wahrlich erschröcklich …«
»Wer bringt ihn um, du oder ich?«, wollte Spurral von Jup wissen.
»Jetzt kommt der Kehrreim«, verkündete Wheam und zupfte etwas schneller.
»Wir sind die Vielfraße!
Wir marschieren und vereiteln böse Ränke!
Geschwind zu Fuß, mit starker Waffe in der Hand!
Wir …«
»Es ist schon spät«, verkündete Stryke laut.
Wheam brach mitten in der Strophe ab. »Aber ich habe doch noch nicht …«
»War ein langer Tag«, sprang Coilla ihm bei und streckte sich.
»O ja«, stimmte Jup zu. »Und morgen haben wir viel vor.«
Wheam war sichtlich enttäuscht. »Ihr lasst mich nie zu Ende …«
»Hau dich hin, sonst zerschlage ich dir diesen verdammten Strippenkasten auf dem Kopf«, versprach Haskeer.
»Wird Zeit, dass wir alle in die Kiste gehen«, sagte Dallog und fasste Wheam am Arm.
»Wir brechen morgen früh auf«, erklärte Stryke ihnen. »Sehr früh.«
Sie zogen sich in
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