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Die Orks - Blutrache - Roman

Die Orks - Blutrache - Roman

Titel: Die Orks - Blutrache - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heyne
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ihn.
    »Und was sind das nun für Abzeichen?«
    »Es sind Zeichen der Versklavung.«
    Chillder betrachtete die Gesichter der anderen Vielfraße und bemerkte die verblassenden Narben. »Ihr hattet sie alle«, sagte sie.
    Stryke nickte. Er hoffte, die Zwillinge würden einfach unterstellen, die Menschen seien dafür verantwortlich gewesen.
    Chillder und Brelan wechselten einen Blick und entfernten sich. Als sie sich in die hinterste Ecke des Kellers zurückgezogen hatten, gesellten sich noch einige andere zu ihnen, und eine getuschelte Unterhaltung begann.

    Die Vielfraße warteten, von mehreren Dutzend misstrauischen Augen beobachtet.
    »Da hast du ihnen aber eine schöne Geschichte erzählt, Stryke«, flüsterte Coilla.
    »Ich weiß nicht. Ich bin nicht einmal sicher, ob ich es selbst geglaubt hätte.«
    »Der Teil, dass wir aus dem Norden gekommen wären, hat jedenfalls einen guten Eindruck gemacht.«
    »Reines Glück.«
    »Was werden sie jetzt tun?«, fragte Haskeer.
    Stryke zuckte mit den Achseln. »Es kann so oder so ausgehen.«
    Wheam mischte sich ein. »Werden wir gegen sie kämpfen? «
    »Das aus deinem Mund ist wirklich gediegen«, höhnte Haskeer. »Ich dachte, du würdest dich im Kreise so vieler Feiglinge richtig wohlfühlen.«
    Wheam setzte zu einer empörten Antwort an, doch Dallog brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen.
    Die Zwillinge kehrten an der Spitze einer kleinen Delegation zurück.
    »Nun?«, fragte Stryke.
    »Wie ich schon sagte, wir können Rekruten brauchen«, erklärte Brelan. »Aber wenn ihr wirklich dazugehören wollt, müsst ihr euch bewähren.«
    »Falls ihr uns eine Aufgabe geben wollt, nur zu.«
    »Nennen wir es eine Prüfung. Wir haben heute Abend ein paar gute Orks verloren, als wir euch geholfen haben. Geschehen ist geschehen. Allerdings wurden sieben aus unserer Gruppe gefangen, und denen droht euretwegen der sichere Tod.«

    »Das könnte man auch anders sehen.«
    »Spar dir das.« Er blickte zu den Menschen und zielte dann mit dem Finger auf Pepperdyne. »Der Jüngere da scheint besser in Form zu sein.«
    »Was soll er tun?«, fragte Stryke.
    »Er könnte bei eurem Auftrag nützlich sein, da er einer von ihnen ist. Er ist eine Art Schlüssel, verstehst du?«
    »Wie lautet der Auftrag?«
    »Ihr sollt unsere gefangenen Kameraden befreien. Du und deine drei Offiziere, dieser Mensch und zehn aus deiner Truppe. Du kannst dir aussuchen, wen du mitnimmst. «
    »Ich brauche die volle Kraft meiner Truppe, um so etwas zu schaffen.«
    »Nein. Der andere Mensch, die Zwerge und die übrigen Angehörigen deiner Einheit bleiben hier. Wenn du versagst, werden sie sterben.«

15

    Die Morgendämmerung hatte noch nicht eingesetzt, und die Luft war kühl. Die Festungsanlage entpuppte sich als hässliche Ansammlung primitiver Gebäude am Rand von Taress. Umgeben war sie von einem hohen Palisadenzaun; in regelmäßigen Abständen ragten Wachtürme empor. Ringsherum gingen Wächter auf Streife, und eine kleine Abteilung verteidigte das einzige Tor.
    Ganz in der Nähe lagen mehrere Gestalten an einer Hügelflanke in einem Wäldchen auf dem Bauch und beobachteten das Gelände. Stryke, Coilla, Haskeer und Dallog hielten sich dort mit Pepperdyne, zehn gemeinen Vielfraßen und zwei Widerstandkämpfern versteckt. Pepperdyne trug eine dunkelblaue Uniform.
    »Sie benutzen diese Festung nur für Verhöre und Hinrichtungen«, erklärte ein Widerstandskämpfer. »Die Gefangenen sitzen da drüben in dem größten Gebäude.« Er deutete darauf. »In den kleineren Häusern befinden sich die Folterkammern und die Todeszellen.«

    »Wo sind deine Kameraden?«, wollte Stryke wissen.
    »Sie könnten überall sein.«
    »Na, wundervoll«, bemerkte Coilla.
    Der Ork deutete noch einmal auf die Anlage. »Seht ihr die beiden Gebäude dort? Die mit den Strohdächern? Das sind die Offiziersmesse und das Mannschaftsquartier.«
    »Das wäre dann deine Aufgabe, Dallog«, sagte Stryke.
    Der Gefreite nickte und drehte sich zu Nep, Zoda, Gant und Reafdaw um, die sich Bogen über den Rücken geschlungen hatten. »Werdet ihr damit fertig?« Die vier bestätigten es ihm mit erhobenem Daumen. »Die Wachen und dazu die Türme, das kann schwierig werden«, überlegte Dallog.
    »Eigentlich ist die ganze Mission schwierig.« Die letzte Bemerkung war an die Widerstandskämpfer gerichtet.
    »Die Ausgangssperre ist fast vorbei«, erwiderte einer von ihnen. »Ihr müsst also genau den richtigen Zeitpunkt treffen.«
    »Als ob wir das nicht

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